Evotec zurück im MDAX, Nel ASA tastet sich nach vorne, auch TUI flirtet mit Widerständen und sogar Bayer landet im grünen Bereich!
Verlierer scheinen an der Börse derzeit selten zu sein
Nach neuen Rekorden am Dienstag machte der DAX gestern munter weiter mit seinem Höhenflug. Es ging nochmal um knapp 1,1 Prozent aufwärts und der Punktestand weitete sich bis auf 20.232 Punkte aus. Wie gehabt kann der hiesige Leitindex selbst die schweren Krisen der Autobauer verdauen. Die Stimmung fiel am Mittwoch derart gut aus, dass selbst manch abgestürzter Titel sich über eine kleine Erholung freuen konnte.
Nichts beigetragen zum Höhenflug des DAX hat Evotec (DE0005664809), doch immerhin gelang dem Unternehmen die Rückkehr in den MDAX, wie die Deutsche Börse am Abend mitteilte. Gemunkelt wurde über diesen Schritt schon vorher und der Aktienkurs bewegte sich um immerhin 1,3 Prozent auf 8,70 Euro nordwärts. Dort angekommen notiert Evotec weiterhin tief im Kurskeller, hält sich das 52-Wochen-Tief bei 5,06 Euro aber auf Distanz.
Zumindest in den letzten Wochen performte die Evotec-Aktie recht ansehnlich. Das Unternehmen muss aber noch beweisen, dass die Vorschusslorbeeren auch berechtigt sind. Gelegenheit dafür gibt es schon heute bei der Berenberg European Conference in Großbritannien. Die Teilnahme daran bestätige das Unternehmen bereits vor einer Weile. Ob und welche Neuigkeiten es zu sehen geben könnte, steht aber noch in den Sternen.
Wagt Nel ASA den Ausbruch?
Was genau der Aktie von Nel ASA (NO0010081235) gestern zu ihren ansehnlichen Aufschlägen verhalf, das lässt sich gar nicht so genau sagen. In einigen Artikeln wird auf einen neuen Auftrag von Samsung C&T verwiesen, der allerdings bereits zu Wochenbeginn publik wurde. Vielleicht freuten die Börsianer sich auch über eine neue Förderrunde für Wasserstoff der EU, oder es war schlicht die insgesamt gute Stimmung, welche die Bullen aus der Deckung lockte.
Was auch immer es gewesen sein mag: mit dem Aktienkurs ging es um immerhin 4,5 Prozent auf 0,26 Euro in die Höhe. Derartige Anstiege sind bei Nel zu einer Seltenheit geworden. Wie gehabt fehlt es aber an fundamentalen Argumenten für eine Erholung oder sogar einen Ausbruch in Richtung Norden. Für einen solchen müssen die Käufer ohnehin noch einmal nachlegen. Schon allein aus psychologischen Gründen ist eine Trendwende unterhalb von 0,30 Euro nicht zu erwarten. Aus charttechnischer Sicht würde die Lage sich sogar erst oberhalb von 0,37 Euro nennenswert aufhellen.
TUI tastet sich an Widerstände heran
Einen ganzen Schritt näher an einem Ausbruch ist die Aktie von TUI (DE000TUAG505), die sich gestern um 0,8 Prozent bis auf 7,91 Euro vorwagte. Im Handelsverlauf ging es bis auf 7,96 Euro im Hoch aufwärts. Die Linie bei 8 Euro flößt den Anteilseignern weiterhin Respekt ein, doch sie scheinen den Traum des Ausbruchs und neuer Jahreshochs auch nicht aufgeben zu wollen.
Nennenswerte Meldungen gab es auch beim Reiseveranstalter nicht. Positive Impulse könnte aber die mutmaßlich wieder etwas bessere Konsumlaune geben. Zumindest laut Marktforschern hat die Ausgabelust zu Black Friday und Cyber Monday spürbar zugenommen und es wird darauf gehofft, dass sich dies im gesamten Weihnachtsgeschäft bemerkbar macht. Wäre ja möglich, dass der eine oder andere auch Reisen von TUI verschenkt. Exakt bemessen lassen sich mögliche Effekte daraus aber natürlich nicht.
Bayer: Besser als nichts!
Sogar die Aktie von Bayer (DE000BAY0017) landete im gestrigen Handel im grünen Bereich, wenn auch knapp. Um immerhin 0,14 Prozent tasteten die Bullen sich nach vorne und ließen die Aktie auf immer noch sehr niedrige 19,26 Euro ansteigen. Für die Bayer-Aktie ist mittlerweile aber jeder Tag ein guter Tag, an dem es keine weiteren Rückschläge zu verkraften gibt. Denn das 20-Jahres-Tief (!) ist weiterhin in Schlagweite.
Nichts geändert hat sich an den maßgeblichen Belastungsfaktoren. Rechtsstreitigkeiten in den USA um den Unkrautvernichter Glyphosat wollen kein Ende nehmen und verunsichern die Anteilseigner seit Jahren sehr zuverlässig. Dazu gesellt sich manche Nachfrageschwäche und die Aussicht auf auslaufende Patente im Pharmasegment. Bayer setzt darauf, dies durch neue Medikamente ausgleichen zu können. Die Aktionäre sind da aber weniger zuversichtlich. Seit Jahresbeginn ging es mit dem Aktienkurs um mehr als 40 Prozent in die Tiefe.
Trügt die Stimmung?
Der DAX scheint mit Volldampf auf eine Jahresendrallye zuzusteuern und einige Marktakteure reiben sich in Erwartung weiterer Rekorde schon mal die Hände. Die Aussicht auf niedrigere Zinsen ist ein treibender Faktor. Allerdings besteht auch das Risiko, dass etwas Dampf aus dem Kessel weicht, wenn der nächste Zinsentscheid am 12. Dezember durch ist. Eine (kleine) Korrektur wäre schon allein aus technischer Sicht zu erwarten. Gleichwohl gibt es beim generellen Aufwärtstrend keine Schwächeanzeichen zu sehen und es bleibt dabei, dass lediglich Einzeltitel derzeit für große Enttäuschungen sorgen.
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05.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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