TikTok ruft Supreme Court an, Alibaba realisiert Verluste bei Intime und Peking enttäuscht Anleger - BÖRSE TO GO

TikTok steht mit dem Rücken zur Wand - Supreme Court und Trump sollen helfen

 

TikTok ruft den Supreme Court an. Alle juristischen Möglichkeiten sind ausgeschöpft und die Plattform hofft nun darauf, dass das höchste amerikanische Gericht in letzter Minute ein Aus am 19. Januar verhindert. Bei Alibaba gehen die Aufräumarbeiten weiter. Am Dienstag bestätigte man offiziell den Verkauf der Intime Kaufhauskette an Youngor Fashion. Peking enttäuscht die Anleger. Das geplante Haushaltsdefizit von 4 % für 2025 wird nicht ausreichen, um die Schwäche der Konjunktur zu beenden. 

Nach einem schwachen Handelsauftakt am Montag entwickelt sich der Aktienhandel in Asien am Dienstag durchwachsen. Insbesondere der KOSPI neigt zur Schwäche und verliert zwischenzeitlich mehr als -1,3 %, aber auch einige chinesischen Onshore-Indizes geben ab, wie der DJ Shanghai Index und der Shanghai Composite Index. Negativ ist der Terminmarkt gestimmt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future (März) bei 20.494,00 Punkten (-0,11 %) gehandelt.

Die Börse Frankfurt startete mit Verlusten in die letzte wichtige Handelswoche. Der TecDAX kam mit einem Tagesverlust von -0,22 % auf 3.513,65 Punkte noch am besten weg. Hier stützten die Kursgewinne bei Evotec (DE0005664809), deren Aktienkurs um 6,34 % auf 8,80 Euro sprang. Der DAX fiel vom Rekordhoch zurück und schloss bei 20.313,81 Punkten (-0,45 %), während der SDAX sehr deutlich um -1,13 % auf 13.910,24 Punkte verlor. Der größte Tagesverlierer war, wie so oft in der jüngeren Vergangenheit, der MDAX mit einem Abschlag um -1,29 % auf 26.186,10 Punkte.  

In New York dominierten dagegen erneut die Technologietitel. Der Nasdaq 100 Index erreichte einen starken Tagesgewinn von 1,45 % auf 22.096,66 Punkte, wobei die Aktien von Broadcom (US11135F1012) ganz vorne mitmischten und um 11,21 % auf 250 US-Dollar sprangen. Der S&P 500 Index folgte mit weitem Abstand um 0,38 % auf 6.074,08 Punkte und der Dow Jones Industrial Average gab sogar leicht um -0,25 % auf 43.717,48 Punkte ab, womit der Blue Chip Index seine Verlustreihe fortsetzte. Erneut waren es die Aktien von UnitedHealth (US91324P1021), die die Liste der Verlierer anführten und um -4,22 % auf 498,50 US-Dollar fielen.

 

 

TikTok ruft Supreme Court an

 

Juristisch wird es eng für die Besitzer von TikTok. Das Gesetz der Biden-Administration, einen Verkauf des US-Geschäfts der Plattform zu erzwingen, hat bisher Bestand. Alle Versuche von TikTok, das Gesetz juristisch zu attackieren, schlugen bisher fehl. Der Besitzerwechsel muss bis zum 19. Januar geschehen, sonst droht dem Unternehmen ein Ausschluss aus den App-Stores und der Verlust des Zugangs zur amerikanischen Internetinfrastruktur. TikTok hat in den USA rund 170 Millionen Benutzer und es ist für das Unternehmen der erfolgreichste Absatzmarkt. Das Unternehmen hat daher nun einen letzten verzweifelten Rettungsversuch unternommen und den Supreme Court angerufen. Das höchste amerikanische Gericht muss den Fall aber nicht zwingend annehmen, sondern kann selbst darüber entscheiden, ob man TikTok anhören möchte. Die allerletzte Hoffnung für TikTok liegt dann auf Donald Trump, der am 20. Januar vereidigt wird und das Gesetz mithilfe des Kongresses außer Kraft setzen kann. TikToks CEO Shou Chew traf sich dazu am Montag persönlich mit Donald Trump in Mar-a-Lago.

 

Alibaba verkauft Intime Kaufhauskette

 

Die Aufräumarbeiten bei Alibaba (US01609W1027) gehen weiter. Wie der chinesische Handelsgigant am Dienstag bekannt gab, wird man die Kaufhauskette Intime an Youngor Fashion für etwa 1 Mrd. US-Dollar verkaufen. Das Geschäftsmodell von Intime zielte auf eine Verbindung von lokalen Geschäften und E-Commerce ab, aber Alibaba blieb hier erfolglos. Mit dem Deal akzeptiert das Unternehmen damit einen Verlust von -9,3 Mrd. Yuan (-1,21 Mrd. Euro) im Vergleich zum initialen Investment. Die Verbindung von E-Commerce und lokalen Geschäften war ein Kernelement der Strategie des ehemaligen Alibaba CEO Daniel Zhang. Das Unternehmen investierte Milliarden in den Aufbau von Handelsketten. Eine Strategie, die nun Stück für Stück beendet wird. 

 

 

 

Peking enttäuscht die Anleger

 

Angesichts der Wirtschaftsschwäche Chinas hatte die Börse auf ein starkes Konjunkturpaket vonseiten Pekings gehofft. Entscheidend war dabei zuletzt die Frage, wie stark die Regierung bereit ist, das Haushaltsdefizit auszuweiten, um die Konjunktur zu stimulieren. Die Börse hatte mit einem geplanten Defizit von 4,5 % bis 5,0 % gerechnet, doch Peking signalisiert, dass man nur ein Defizit von bis zu 4,0 % einplant. Damit werden die Maßnahmen auch in 2025 voraussichtlich nicht ausreichen, um neues Wachstum in die Wirtschaft zu bringen. Das angestrebte Wirtschaftswachstum von 5 % ist somit nur Makulatur. Die Anleger haben auch bereits reagiert. Der chinesische Kapitalmarkt erfährt aktuell Rekordabflüsse von ausländischem Kapital. Im November, nach dem Wahlsieg von Donald Trump, erreichten die monatlichen Abflüsse ein Allzeithoch von -45,7 Mrd. US-Dollar. Schon im Oktober lagen die Kapitalabflüsse sehr hoch bei -25,8 Mrd. US-Dollar, obwohl Peking neue Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur angekündigt hatte. 

 

Tagestermine

 

Die Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland im Monat Dezember steht heute um 10:00 Uhr im Mittelpunkt des Interesses. Prognostiziert wird ein leichter Rückgang von 85,7 auf 85,5 Punkte. Dabei wird der Index der Geschäftserwartungen höher bei 87,5 nach zuvor 87,2 Punkten gesehen, während der Index der aktuellen Lageeinschätzung bei 84,0 nach 84,3 Punkten gesehen wird. 

 

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17.12.2024 - Mikey Fritz

 

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