
Lufthansa: Die Erholung geht nur langsam voran
Lufthansa kann die Aktie mit dem Geschäftsbericht für 2021 nicht stützen
Die Lufthansa kann die Börse nicht begeistern. Die Erholung im Geschäftsjahr 2021 fiel wie erwartet schwach aus. Vom Vor-Krisen-Niveau wird man auch 2022 weit entfernt bleiben.
Mit grossen Überraschungen konnte die Lufthansa (DE0008232125) am Donnerstag nicht aufwarten. Während das Frachtgeschäft dem Konzern weiterhin viel Geld einbrachte, zeigt das Passagiergeschäft ausgeprägte Schwäche. Vom sehr niedrigen Niveau im Vorjahr konnte man die Zahl der Fluggäste nur um 29 % auf knapp 47 Millionen steigern. Man erhöhte wieder das Angebot an Flügen (+18 %), aber der Sitzladefaktor sank von 63,2 auf 61,6 %. Werte von 75 bis 80 % wären optimal, um die Gesellschaft wieder in die Gewinnzone zu bekommen.
Von einem Gewinn ist man weit entfernt. Nicht einmal die schwarze Null ist 2022 in Aussicht. Die Lufthansa schloss das Jahr mit einem Verlust nach Steuern in Höhe von -2,2 Mrd. Euro ab. Da kommt keine Begeisterung auf, auch wenn es 2020 noch ein Verlust von -6,73 Mrd. Euro war. Das grösste Problem waren nicht die Kosten, die man sehr gut im Griff hatte, sondern der zu geringe Umsatzanstieg.
Die Erlöse stiegen um 24 %. Klingt gut, aber man war zuvor so stark gefallen, dass ein Rebound um ein knappes Viertel zu wenig ist, um das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen zu bekommen. Nominal weist man einen Umsatz von 16,81 Mrd. Euro aus. 2019 hatte Lufthansa noch 36 Mrd. Euro erlöst, was das Ziel sein muss.
Normalisierung braucht mehr Zeit
Auf Ebene des operativen Cashflows ist man jetzt wieder im Plus. Nach einem harschen Einbruch im Geschäftsjahr 2020 auf einen Abfluss von -2,33 Mrd. Euro, konnte die Lufthansa im Gesamtjahr 2021 nun wieder Geld mit seinem Kerngeschäft verdienen. Es reichte aber weitem nicht, um wieder an die Niveaus der Vergangenheit heranzukommen.
Dank der Kapitalerhöhung steht die Bilanz wieder besser da. Doch eine Eigenkapitalquote von 10 % kann nur eine Etappe sein und nicht das Endziel. In der Vergangenheit operierte das Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 25 % was Ihnen eine Orientierung gibt.
Der Frachtverkehr bleibt das Highlight. Auch im Jahr 2022 stützt sich der Vorstand auf die Sparte und muss das kränkelnde Passagiergeschäft weiter sanieren. Die Aussichten sind aber bescheiden. Der Branchenverband rechnet insgesamt nur mit rund 61 % des Flugverkehrs von vor der Pandemie. Entsprechend vorsichtig äusserte sich der Vorstand und wollte keine konkreten Prognosen für das laufende Jahr machen. Man rechnet mit einem „deutlichen“ Anstieg der Nachfrage und hofft darauf, dass man 70 % der Kapazitäten erreicht, die man 2019 im Betrieb hatte.
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04.03.2022 - Mikey Fritz
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