Trotz erfreulicher Quartalszahlen blickt Fraport skeptisch in die Zukunft und klagt über hohe Standortkosten in Deutschland
Den Anlegern von Fraport scheint das nicht zu gefallen
Die nackten Zahlen von Fraport für das vergangene Quartal waren keine Enttäuschung. Die Flughafenbetreiberin konnte das Passagieraufkommen weiter steigern, wenn auch nicht in einem atemberaubenden Tempo. Unter dem Strich konnten die Erwartungen der Märkte erfüllt werden, doch Konzernchef Stefan Schulte warnte vor noch immer bestehenden Herausforderungen.
Um 12,2 Prozent konnte Fraport (DE0005773303) die Umsätze im dritten Quartal erhöhen und damit bei dieser Kennzahl 3,4 Milliarden Euro vermelden. Das operative Ergebnis legte um 9,5 Prozent bis auf 1,05 Milliarden Euro zu. Doch der weitere Ausblick fällt eher mau aus. Für das Schlussquartal rechnet man vor allem am Frankfurter Flughafen nur mit einem geringen Wachstum beim Passagieraufkommen, während anderswo laut Fraport-Chef Schulte schon längst wieder Vor-Krisen-Niveau erreicht sei.
In Zusammenhang wird dies zwar auch mit geopolitischen Unsicherheiten wie dem Krieg in der Ukraine und dadurch entstehender Nachteile für europäische Airlines gebracht. Doch hauptverantwortlich für ausbleibende Wachstumssignale macht Fraport vor allem die hohen Standortkosten in Deutschland. Am Beispiel eines Flugs in Europa in einem Airbus A320 rechnete der Konzern vor, dass die Kosten seit 2019 um 53 Prozent zugelegt hätten.
Verbunden ist dies mit einem Appell an die Politik, bei Dingen wie der Luftverkehrssteuer und weiteren Gebühren gegenzusteuern. Ansonsten würden die Airlines sich verstärkt auf Standorte konzentrieren, an denen aufgrund geringerer Abgaben bessere Geschäfte möglich sind. Nachdem die Ampel-Koalition sich gestern Abend spektakulär zerlegt hat, sind schnelle Entscheidungen aber wahrscheinlich eher nicht zu erwarten.
Die Fraport-Aktie rutscht ins Minus
Die mahnenden Worte des Fraport-Chefs zeigten an den Märkten ihre Wirkung. Trotz der soliden Zahlen musste die Aktie des Unternehmens gestern Verluste von knapp einem Prozent hinnehmen und der Kurs gab bis auf 48,58 Euro nach. Damit darf der jüngste Angriff auf die 50-Euro-Linie zunächst als gescheitert angesehen werden und der Seitwärtstrend der letzten acht Wochen könnte sich noch eine Weile fortsetzen.
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07.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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