Rätselhafte Vorgänge bei ADRs von Gazprom, Übernahmegerüchte bei der Lucid Group, Morgan Stanley bläst Verkauf von Anteilen an PNE ab und Samsung schraubt die Preise hoch
Auch am Wochenende stehen die Börsen nicht still
Das Wochenende ist für Anleger eigentlich ein idealer Zeitpunkt, um durchzuschnaufen. Das ist gerade in diesen sehr turbulenten Zeiten nicht unwichtig. Doch zumindest aktuell passiert auch abseits des Handels so einiges, was viele nicht ruhig schlafen lassen dürfte.
Rund um Gazprom (RU0007661625) häufen sich beispielsweise Berichte über merkwürdige Vorgänge in den Depots von Kunden der Baader Bank. Demnach wurden die hierzulande gehandelten ADRs wohl in einigen Fällen ohne Vorankündigung ausgebucht zu einem Preis von je 0,10 Euro. Es ist verständlich, dass die Betroffenen darauf etwas überrascht, teils regelrecht ungehalten reagierten.
Anscheinend hat es sich bei der Angelegenheit um einen Fehler gehandelt, der nun in den nächsten Tagen korrigiert werden soll. Offiziell bleibt der Handel weiterhin nicht möglich. Derweil tut sich an der Börse in Moskau nicht viel und die Gazprom-Aktie hat sich rund um die Marke von 160 Rubel festgebissen. Gut sieht es für den russischen Staatskonzern nicht aus. Die Gaspreise sind im freien Fall nd befinden sich mittlerweile schon knapp 25 Prozent unter dem Stand, der noch vor einem Jahr erreicht wurde.
Die Lucid Group-Aktie springt in die Höhe
Kurz vor dem Wochenende legte die Aktie der Lucid Group (US5494981039) einen Kurssprung hin, wie es ihn nur selten zuvor zu sehen gab. Um fast 50 Prozent verbessete der Kurs des angeschlagenen Papiers sich und glich damit mal eben sämtliche Verluste der letzten zwei Monate aus. Grund dafür sind neuerliche Übernahmegerüchte, über die auch aktuell noch munter gemunkelt wird.
Medienberichten zufolge plant wohl der Pulbic Investment Fund aus Saudi-Arabien, den Hersteller von Elektroautos vollständig zu übernehmen. Vollkommen aus der Luft gegriffen ist eine solche Überlegung nicht, denn mit einem Anteil von gut 62 Prozent handelt es sich schon jetzt um den größten Aktionär. Offen bleiben aber noch viele Details, darunter der genaue Preis bei einer möglichen Übernahme. Zudem ist das Ganze als Gerücht einzustufen, solange es keine offizielle Ankündidung gibt.
Morgan Stanley rudert bei PNE zurück
Mit einer wolchen wurde am Freitag eigentlich auch beim Verkauf der Anteile von PNE (DE000A0JBPG2) der US-Bank Morgan Stanley gerechnet. Noch am Nachmittag schien es mehr oder weniger ausgemachte Sache zu sein, dass die rund 40 Prozent, welche Morgan Stanley an PNE hält, den Besitzer wechseln würde. Die Aktionäre rieben sich ob eines angeblichen Bieterwettstreits schon die Hände. Am Abend kam dann aber die unschöne Überraschung.
Urplötzlich hat man es sich bei Morgan Stanley anders überlegt und die ganze Sache abgeblasen. Gründe dafür wurden bisher nicht genannt. Die Anleger reagierten im nachbörslichen Handel schwer enttäuscht. Die PNE-Aktie verlor zeitweise um mehr als zehn Prozent an Wert. Gerechnet hatte mit einer solchen Entwicklung so ziemlich niemand. Es ist aber eine gute Erinnerung daran, dass es an der Börse nun mal keine Sicherheiten gibt und es immer und überall zu Überraschungen kommen kann. Wohl dem, der sein Portfolio breit gestreut hat.
Was denkt sich Samsung dabei?
Bei Samsung (KR7005930003) stehen schon bald neue Smartphones der Flaggschiff-Reihe Galaxy S an, deren Vorstellung bereits im Laufe der kommenden Woche erwartet wird. Wahrscheinlich wird es keine allzu großen Überraschungen bei der Hardware zu sehen geben, die mal wieder etwas besser und schneller sein dürfte als bei den Vorgängern. Insidern zufolge wird es aber an anderer Stelle eine für den Kunden unangenehme Entwicklung zu sehen geben.
Die Preise für die neuen Modelle sollen wohl um ein gutes Stück zulegen. Hierzulande soll das Einsteigermodell wohl 100 Euro mehr kosten als noch der direkte Vorgänger. Auch alle anderen Varianten werden den Gerüchten zufolge teurer. Das ist eine recht zweifelhafte Strategie. Zwar kann Samsung solche Aufschläge mit der Inflation durchaus begründen. Nachdem der Smartphone-Markt jüngst so heftig wie noch nie eingebrochen ist, stellt sich aber die Frage, ob sich noch besonders viele Käufer für Smartphones im Bereich von 1.000 Euro oder mehr finden.
Im ständigen Krisenmodus
Die vielen Krisen ziehen noch immer ihre Schatten und auch wenn es an mancher Stelle neue Hoffnung gibt, so bleibt den Märkten doch eine gewisse Unsicherheit erhalten. Leider spricht alles dafür, dass jene uns noch länger begleiten wird. Überraschungen aller Art können da weiterhin nicht ausgeschlossen werden, während nur darauf gehofft werden kann, dass jene nicht immer nur negativ ausfallen werden.
29.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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