Edelmetall Marktbericht vom 13.04.2024: Gold und Silber - Steigende Edelmetallpreise trotz erwarteter Zinserhöhungen in den USA
Christine Lagarde signalisiert vorsichtige Herangehensweise der EZB
In dieser Woche zeigten Gold und Silber eine bemerkenswerte Entwicklung und schlossen die Woche positiv ab. Gold erreichte einen Preis von 2343 US-Dollar und verzeichnete einen Anstieg von 0,65 %, während Silber bei 27,93 US-Dollar landete und einen Zuwachs von 1,9 % erzielte. Diesen Monat betrug der Zuwachs beim Gold 4,9 % und beim Silber sogar 11,9 %. Vor diesem Hintergrund widmen wir uns nun einer tiefergehenden Analyse der Dynamiken, die hinter diesen Zahlen stecken.
Gold wird oft als „Währung ohne Fehl und Tadel“ bezeichnet, eine Einschätzung, die besonders in Zeiten finanzieller Unsicherheit zum Tragen kommt. Trotz der allgemeinen Erwartung, dass Zinserhöhungen in den USA den Goldpreis (TVC:GOLD) typischerweise senken würden, erleben wir derzeit das Gegenteil. Diese Anomalie unterstreicht nicht nur die Attraktivität von Gold als sicheren Hafen, sondern belebt auch den Diskurs über seine Rolle in einem schwankenden Marktumfeld.
Die steigenden Preise können teilweise durch eine erhöhte Risikoaversion der Anleger erklärt werden, die in unsicheren wirtschaftlichen und politischen Zeiten verstärkt auf Gold zurückgreifen. Diese Entwicklung ist umso bemerkenswerter, da sie sich gegen den üblichen Trend von sinkenden Goldpreisen bei steigenden Zinsen stemmt.
Silber profitiert von industrieller Nachfrage
Während Gold seine Stärke vor allem als finanzielle Absicherung demonstriert, profitiert Silber (TVC:SILVER) zusätzlich von seiner breiten Anwendung in verschiedenen Industriebereichen. Trotz des aktuellen Aufwärtstrends liegt Silber jedoch noch immer deutlich unter seinen historischen Höchstwerten. Dies festigt seine Rolle als das „Gold des kleinen Mannes“, was auf die breitere Zugänglichkeit und vielfältige Nutzung in industriellen Prozessen hinweist.
Die anhaltende Nachfrage in der Technologiebranche und anderen industriellen Anwendungen trägt entscheidend zu dieser positiven Entwicklung bei. Die relativ niedrigen Preise im Vergleich zu Gold machen Silber zu einer attraktiven Alternative für Anleger, die eine Mischung aus Wertanlage und industriellem Rohstoff suchen.
Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflussen die Märkte
Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre Zinspolitik unverändert zu lassen, verstärkt den Eindruck einer unsicheren wirtschaftlichen Zukunft in der Eurozone. Die EZB betont eine datenabhängige Herangehensweise und zeigt sich besorgt über das langsamere Wirtschaftswachstum sowie die potenzielle Stabilisierung der Inflation.
Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, signalisierte, dass die Bank trotz der Veränderungen in den USA nicht unmittelbar auf externe Einflüsse reagieren wird. Ihre Äußerungen deuten auf eine vorsichtige Herangehensweise hin, die sowohl die internen wirtschaftlichen Bedingungen als auch die geopolitischen Unsicherheiten berücksichtigt, die wesentliche Treiber für zukünftige Entscheidungen in der europäischen Geldpolitik sein könnten.
Gold – Ein Blick auf die Zahlen
Die technische Analyse für Gold zeigt eine positive Dynamik. Der Preis hat die Handelswoche bei 2343 US-Dollar abgeschlossen, was einen leichten Anstieg von 0,65 % darstellt. Im Monatsvergleich verzeichnet Gold einen Anstieg von 4,9 %. Besonders wichtig für die Langzeitanalyse ist der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), welcher eine steigende Tendenz aufweist. Derzeit liegt der Goldpreis über diesem wichtigen Durchschnitt, was generell als bullishes Signal interpretiert wird.
Wichtige Preiszonen für Gold
Als unmittelbare Widerstandszone dient der Bereich um 2431 US-Dollar, der in der Nähe des 52-Wochenhochs liegt. Dies könnte ein attraktiver Punkt für Verkäufe sein, sollte der Preis diese Schwelle erreichen. Auf der Unterstützungsseite liegt der kritische Bereich bei etwa 1973 US-Dollar. Langfristigere Unterstützung bietet das 52-Wochentief um 1810 US-Dollar, welches als solide Basis für zukünftige Aufwärtsbewegungen dienen könnte.
Silber – Fundamentale und technische Einsichten
Auch Silber hat positive Signale in der technischen Analyse. Der Preis beendete die Woche bei 27,93 US-Dollar, was einer Steigerung von 1,9 % entspricht. Für den laufenden Monat beläuft sich der Zuwachs auf beeindruckende 11,9 %. Ähnlich wie bei Gold zeigt der 200-Tage-Durchschnitt für Silber eine aufwärts gerichtete Tendenz und der aktuelle Kurs liegt über diesem Durchschnitt, was die bullishe Stimmung unterstreicht.
Wichtige Preiszonen für Silber
Die unmittelbare Widerstandszone für Silber liegt bei 29,78 US-Dollar, was auch das 52-Wochenhoch darstellt. Diese Marke könnte eine Schlüsselrolle für zukünftige Preisaktionen spielen, insbesondere wenn sie durchbrochen wird. Die Unterstützungszone befindet sich bei 21,91 US-Dollar, während das 52-Wochentief bei 20,67 US-Dollar eine langfristige fundamentale Unterstützung bietet.
Trendanalyse und Marktperspektiven
Die technische Analyse beider Metalle deutet darauf hin, dass die Bullen momentan den Ton angeben. Dies spiegelt sich in der stabilen Preisentwicklung über den wichtigen gleitenden Durchschnitten und den klaren Unterstützungs- und Widerstandszonen wider. Die Anleger scheinen eine positive Haltung einzunehmen, was auf ein anhaltendes Vertrauen in die Edelmetalle als sichere Anlagen in einem sonst volatilen Marktumfeld hindeutet.
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13.04.2024 - Andreas Opitz
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