Gold als zentrales Reserve-Asset der Zentralbanken – Xetra-Gold mit Rückenwind
Große Niveau-Unterschiede bei der Golddeckung nationaler Devisenreserven
,,Nach Golde drängt, am Golde hängt, doch alles.‘‘ Dieses Zitat aus Goethe’s Faust aus dem Jahre 1808 ist aktuell wie lange nicht. Dass dies zunehmend auch für Zentralbanken und ihre Devisenreserven gelten könnte, verleiht dem Goldpreis eine deutliche Kursstütze. Ein Blick auf die globalen Anteile von Gold an den nationalen Devisenreserven zeigt enorme Unterschiede und damit Spannungspotenziale für das Management der Devisenreserven im derzeitigen internationalen Kontext auf. Profitieren könnte von dieser Perspektive unter anderem Xetra-Gold.
Gold hat in den vergangenen Wochen zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Spätestens seitdem Russland Gold als zentrales Element für seine Rohstoffexporte installiert hat, zeigt sich eine weitere ,,Verwendungskonkurrenz‘‘ des gelben Metalls.
Dabei sind bislang die Zentralbanken eine zentrale Investorengruppe, die Gold nicht nur zur Diversifizierung ihrer Reserven nutzen, sondern damit auch zunehmend ein politisches Risiko steuern. Denn neben dem seit Jahrzehnten angeführten Argument, dass Gold keinen Ertrag bringt, kommt nun die Frage nach der Rückkehr externer Devisenreserven hinzu.
Entscheidend für Gold in einem Vergleich mit anderen Reserve-Assets ist es nun, dass es keine Verbindlichkeit gegenüber Dritten darstellt. Wie relevant die Frage des ,,Return oft the money‘‘ im Vergleich zur Frage nach dem ,,Return on the money‘‘ geworden ist, haben die letzten Wochen eindrucksvoll bestätigt.
Die Ausgangslage der Zentralbanken spiegelt dabei insbesondere eine Reservepolitik wider, für die die eigenen Geldreserven bei einem zunehmend konfliktgeladenen internationalen Umfeld eben einen diskretionären Entscheidungsspielraum für die Geldpolitik schaffen oder auch nicht. Der World Gold Council hat heute nun die neuesten Daten zu den Goldtransaktionen der Zentralbanken und zum jeweiligen Anteil von Gold an den Gesamtreserven veröffentlicht.
Danach haben die Zentralbanken weltweit im Februar 2022 in der Summe 6 Tonnen Gold verkauft. Am höchsten waren die Goldverkäufe bei Usbekistan mit 22,1 Tonnen mit einem neuen absoluten Stand von 338,7 Tonnen. Nunmehr macht Gold noch 58,7 % der gesamten Devisenreserven des Landes aus.
Ebenfalls größere Goldverkäufe tätigte Kasachstan. Das Land verkaufte im Februar 5 Tonnen und besitzt nun 380 Tonnen, was 69 % der gesamten Devisenreserven entspricht.
Größter Goldkäufer war im Februar die türkische Notenbank, die 24,8 Tonnen zukaufte und Gold nun 27,4 5 der gesamten Devisenreserven ausmacht.
Weiter sehr weit auseinander liegen die absoluten Höhen der Goldanteile an den Gesamtreserven der einzelnen Länder.
Sollte Gold in einem neuen Währungssystem auch nur annähernd die Rolle spielen, die China, Russland und Indien ihm zuschreiben, sind sehr viele Länder auf eine globale Währungsreform kaum vorbereitet.
Selbst China weist offiziell nur eine Goldquote der Devisenreserven von 3,5 % per Ende Februar 2022 aus. Bei Singapur und Brasilien liegt die Kennzahl sogar nur bei 2,5 %, das ölreiche Nigeria kommt auf 3,1 %, das rohstoffarme Japan auf 3,1 5 und Tschechien sogar nur auf 0,4 %.
Hingegen macht Gold in Griechenland 48 %, in den Niederlanden 57,3 %, in Italien 64,3 % und in Deutschland sogar 67,3 5 der Devisenreserven aus.
Diese Verteilung läßt große Turbulenzen im Falle einer Neuordnung der internationalen Finanzbeziehungen erwarten.
Ungeachtet kurzfristiger Preisschwankungen dürfte diese Ausgangssituation bei vielen Zentralbanken dazu führen, dass sie in den kommenden Jahren ihre Goldbestände ausbauen, was den Goldpreis deutlich stützen dürfte.
Profitieren dürfte davon unter anderem auch Xetra-Gold (DE000A0S9GB0).
Und was ist das Fazit?
Gold rückt im Bezug auf das strategische Management internationaler Devisenreserven zunehmend ins Rampenlicht. Denn sollten sich die Hinweise verdichten, dass Rohstoffe im Allgemeinen und Gold im Besonderen zunehmend die internationalen Finanzbeziehungen prägen, hätte dies potenziell enorme Auswirkungen auf die optimale Verteilung der Devisenreserven der einzelnen Staaten. Per saldo ergibt sich ein deutlicher Nachholbedarf bei vielen Ländern.
05.04.2022 - Arndt Kümpel
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