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Die Behörden schauen bei Hugo Boss-Chef Daniel Grieder etwas genauer hin und viele Anleger gehen lieber schon mal auf Abstand

Die ungewöhnlichen Pläne von Grieder für Hugo Boss

NTG24 - Die Behörden schauen bei Hugo Boss-Chef Daniel Grieder etwas genauer hin und viele Anleger gehen lieber schon mal auf Abstand

 

Im Juni 2021 trat Daniel Grieder seinen Posten als Vorstandsvorsitzender von Hugo Boss an, was an den Märkten mit großen Hoffnungen verbunden war. Der erfolgreiche Manager, welcher zuvor schon Tommy Hilfiger auf Erfolgskurs trimmte, sollte Hugo Boss aus dem Corona-Tief zurückholen. Eine Weile lang schien es auch, als könnte genau das klappen. Im Hintergrund hatte Grieder aber wohl so seine ganz eigenen Pläne, was nun auch die Behörden auf den Plan ruft.

In Österreich berichteten „Krone“ und „News“ gemeinsam darüber, wie sich Grieder einen Plan zur Übernahme von Hugo Boss (DE000A1PHFF7) durch seine Holding Fashion Investment Group ersann. Jener sah zunächst vor, das Finanzvehikel zu einem Ankeraktionär mutieren zu lassen. Notwendig wären dafür aber enorme finanzielle Mittel gewesen. Doch auch dafür hatte Grieder offenbar schon einen Plan.

In regem Austausch stand er laut den Berichten wohl mit Rene Benko, dessen gescheiterter Immobilienkonzern Signa vor gar nicht langer Zeit für zahllose Schlagzeilen sorgte. Benko soll sogar die Hochzeit von Daniel Grieder mitorganisiert haben. In einer als „vertraulich“ markierten Präsentation sind Pläne zu sehen, bei denen Benko bei der Fashion Investment Group einsteigen sollte und schließlich eine größere Beteiligung an Hugo Boss auf den Weg bringen sollte.

 

 

 

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Werbebanner DegussaUmgesetzt wurden die Pläne bekanntlich nicht, Benko hat zwischenzeitlich Insolvenz für sich angemeldet und dürfte in absehbarer Zeit überhaupt keine Übernahmen oder Investments mehr tätigen. Das Ganze könnte dennoch ein Nachspiel haben. Denn Hugo-Boss-Chef Grieder ließ seinem Wunsch-Geschäftspartner offenbar großzügig Infos zuspielen. Schon im März 2023 soll er Benko darüber informiert haben, dass er seine Umsatzerwartung für 2025 von vier auf fünf Milliarden Euro erhöhen werde und bei der Ebit-Marge zwölf Prozent in Aussicht hat.

In einer von seiner Privatadresse verschickten E-Mail vermutete Grieder, dass die entsprechende Ankündigung den Aktienkurs „extrem hochtreiben“ könnte. Ganz so groß fiel die Euphorie zwar nicht aus. Doch als Hugo Boss die neuen Prognosen am 15. Juni 2023 verkündete, ging es mit dem Aktienkurs immerhin zeitweise von 59 auf 69 Euro in die Höhe. Medienberichten zufolge schalten sich nun nach der Berichterstattung aus Österreich deutsche Behörden ein.

Jene wollen zunächst prüfen, ob ein Anfangsverdacht für strafrechtlich relevante Handlungen vorliegt. Weitere Details gab es noch nicht zu vernehmen Konzentrieren werden die Ermittler sich aber sehr wahrscheinlich darauf, ob Daniel Grieder mit seinem Verhalten Verstöße bei Regelungen zum Verbot von Insidergeschäften begangen hat und ob Insiderinformationen allzu frei herumgereicht wurden. Hugo Boss ließ derweil schon einmal mitteilen, dass der eigene Chef stets im Rahmen geltenden Rechts gehandelt habe.

 

Hugo Boss: Geplatzte Träume

 

Es bleiben viele Unklarheiten, doch die Anleger gingen gestern schon mal auf Abstand. Die Hugo Boss-Aktie gab am Donnerstag um 8,5 Prozent bis auf 33 Euro nach und nicht nur die Übernahmefantasien des Daniel Grieder sind geplatzt. Auch die Hoffnung auf eine Rückkehr in den Aufwärtstrend entpuppte sich als vergeblich. Tatsächlich notiert die Hugo Boss-Aktie heute etwas schwächer als beim Amtsantritt des heute amtierenden CEO.

Die zeitweise Erholung nach der Pandemie war nicht von besonders langer Dauer. Hugo Boss und andere Branchenvertreter rutschten damals vom Regen in die Traufe. Auf die mauen Corona-Jahre folgten eine Phase hoher Inflation, wodurch die Kundschaft ihr Geld zunehmen beisammenhielt. Immerhin blicken einige Experten wieder optimistischer auf das kommende Jahr. Sollte es nun aber noch zu strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Hugo-Boss-Chef kommen, dürfte schon allein die Unsicherheit an den Märkten dafür sorgen, dass viele Anleger sich nach anderen Investmentchancen umsehen werden. An dieser Stelle soll kein Urteil gefällt werden, doch die Nervosität unter den Marktakteuren ist kaum zu übersehen.

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29.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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