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Intel schockiert mit katastrophalen Zahlen, Infineon wird mit in die Tiefe gerissen, Amazon verhagelt Anlegern mit dem Ausblick die Stimmung und Volkswagen will weiter sparen

Die Euphorie an den Märkten scheint endgültig verflogen zu sein

NTG24 - Intel schockiert mit katastrophalen Zahlen, Infineon wird mit in die Tiefe gerissen, Amazon verhagelt Anlegern mit dem Ausblick die Stimmung und Volkswagen will weiter sparen

 

Noch am Mittwoch herrschte an den Börsen beste Stimmung. Allerorten wurde über eine nahe Zukunft mit sinkenden Zinsen fabuliert und die Kurse stiegen teils kräftig in die Höhe. Doch die Freude hielt nicht lange an und zum Wochenende macht sich regelrechte Katerstimmung breit. Dafür sorgen vor allem Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten aus den USA hin.

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Jene fielen deutlich schwächer aus, als es die Analysten erwartet hatten. Daraus entsteh die Sorge, dass die größte Volkswirtschaft der Welt doch noch auf dem Weg in die Rezession sein könnte und die Notenbank Fed mit Zinssenkungen zu lange gewartet hat. Nicht eben besser wurde die Stimmung aber aufgrund der fulminant schlechten Zahlen von Intel (US4581401001). Der Chip-Gigant fuhr herbe Verluste ein und will nun rund 15.000 Stellen streichen.

Weitere Sparmaßnahmen treffen vor allem die Aktionäre hart, denn eine Dividende will Intel bis auf Weiteres nicht mehr ausschütten. Dass die Aktie darauf wenig erfreut reagiert, versteht sich von selbst. Am Freitag rutschte der Kurs um 26,1 Prozent bis auf 21,48 US-Dollar in Richtung Süden. An den hiesigen Börsen waren sogar Verluste von knapp 30 Prozent zu beobachten.

 

 

 

Infineon folgt dem Beispiel von Intel

 

Die trübe Stimmung an der Wall Street schwappte auch auf den DAX über, der einige der schwersten Verluste seit Monaten erleiden musste und zum Wochenende wieder deutlich unter 18.000 Punkten landete. Zu den größten Verlierern im Index zählte unter anderem Infineon (DE0006231004). Neuigkeiten gab es rund um den Chipkonzern zwar nicht zu sehen. Doch die heftige Enttäuschung bei Intel reichte schon völlig aus, um den Anteilseignern die Stimmung zu verhageln.

Im Ergebnis ging es um etwas mehr als fünf Prozent bis auf 29,53 Euro zurück, womit der Abstand zum 52-Wochen-Tief bei 27,07 Euro dramatisch dahingeschmolzen ist. Es lässt sich nur hoffen, dass Infineon selbst am Montag bessere Zahlen abliefern kann. Verlassen können und sollten sich Anleger darauf aber freilich nicht und auch aus anderer Richtung mehren sich die Anzeichen für trübere Zukunftsaussichten.

 

Amazon wird vorsichtiger

 

Bei Amazon (US0231351067) etwa stimmten zwar die Zahlen für das vergangene Quartal und die Umsätze legten um etwa zehn Prozent bis auf 148,8 Milliarden Dollar zu. Verschreckt wurden die Anleger aber durch massive KI-Investitionen und einen trüben Ausblick. Lediglich 154 bis 158,5 Milliarden Dollar an Umsatz werden für das laufende Quartal in Aussicht gestellt. Die Konsensschätzung ging im Vorfeld von etwa 158 Milliarden Dollar aus. Dieses Ziel wird Amazon nach eigener Einschätzung nur im besten Falle erreichen können.

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Werbebanner ClaudemusSolche Aussichten und auch die Ergebnisse manch anderer Tech-Konzerne treiben die Sorge an, dass die Konjunktur in Übersee sich in nächster Zeit noch deutlich eintrüben könnte. Damit geht auch die Hoffnung darauf flöten, dass die Fed im September die Zinsen in einem Umfeld aus ansehnlichem Wachstum senken und letzteres damit noch weiter anfeuern könnte. Stattdessen rückt wieder ein Szenario in den Vordergrund, bei dem die Notenbank schlicht Schadenbegrenzung betreiben muss.

 

Volkswagen spart weiter

 

Bei Volkswagen (DE0007664039) waren die Anleger aufgrund einer Gewinnwarnung vor wenigen Wochen bereits auf schmale Ergebnisse eingestellt. Doch nicht einmal die bescheidenen Erwartungen konnten vollumfängliche erfüllt werden und für die Zukunft stellte der Konzern eine Fortsetzung seines Sparprogramms in Aussicht. Das mag aus wirtschaftlicher Sicht im derzeitigen Umfeld sogar sinnvoll sein, lässt aber Anzeichen für neues Wachstum leider vermissen.

Nachdem die Volkswagen-Aktie bereits am Donnerstag die 100-Euro-Marke verpasste, brachen gestern schließlich so ziemlich alle Dämme. Der Kurs rutschte um weitere 2,3 Prozent auf 96,86 Euro ab und erreichte damit auf Schlusskursbasis ein neues Jahres-Tief. Ob hier schon das Ende der Korrektur erreicht ist, darf wohl bezweifelt werden. Bei der aktuellen Stimmungslage erscheint eine schnelle Gegenbewegung kaum denkbar zu sein.

 

Aus der Traum?

 

So mancher Traum an der Börse scheint in diesen Tagen zu platzen und die Kurse werden vor allem von Entgeisterung geprägt. Es lässt sich nur hoffen, dass die Börsianer sich nun möglichst schnell wieder etwas fangen werden, doch ohne frische Signale dürfte die Skepsis erst einmal verbleiben. Freuen können sich darüber allenfalls Schnäppchenjäger, welche nun bei einigen Titeln die niedrigsten Einstiegskurse seit Jahren vorfinden. Diese zu nutzen, geht aber freilich mit einem nicht unerheblichen Risiko einher.

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03.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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