Kansas City Southern steht kurz davor historischen Deal einzutüten
Neuer Mega-Player vor Entstehung
Während der Konjunkturmotor in vielen europäischen Ländern noch stottert, befindet sich die USA bereits am Anfang eines starken Wirtschaftsbooms. Dies belegen auch die jüngsten Arbeitsmarktdaten für den Monat März, in dem gut 916 000 zusätzliche Jobs ausserhalb der Landwirtschaft geschaffen wurden. Hiervon profitiert insbesondere der Logistiksektor und vor allem die US-Eisenbahnkonzerne, welche höhere Gütermengen bei gleichzeitig steigenden Frachtraten erwarten dürfen. Einer unserer Favoriten aus dem Sektor ist die Firma Kansas City Southern (US4851703029), wobei die Gesellschaft mit ihrem Schienennetz ein geografisch besonders attraktives Gebiet abdeckt.
Mit insgesamt gut 5 300 Streckenkilometern in den Vereinigten Staaten schliesst die Gesellschafft wichtige industrielle Ballungsräume wie St. Louis, Kansas City, Dallas und Houston an das US-Schienennetz an. International ist die Firma zudem stark in Mexiko präsent, wobei hier das Netzwerk die Millionenmetropolen Monterrey und Mexico City umfasst und direkt an die Vereinigten Staaten anbindet. Da Kansas City Southern in der Region zahlreiche Automobilwerke sowie die Häfen von Galveston und New Orleans an das Hinterland anbindet, sind dank des starken Wirtschaftswachstums signifikant positive Effekte für das Geschäft zu erwarten. Zudem ist der Konzern stark im Transport von Öl und Agrarrohstoffen aktiv, wobei diese Güter stetige Transporterlöse absichern.
Kansas City Southern steht vor Mega-Deal mit Canadian Pacific
Ende März gab die ebenfalls in Nordamerika tätige Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific (CA13645T1003) bekannt, die Firma Kansas City Southern für jeweils 0.489 eigene Anteile und 90 US-Dollar in bar kaufen zu wollen. Derzeit ist noch nicht sicher, ob der Deal von den Kartellbehörden genehmigt wird. Sollte die Transaktion aber gelingen, so würde das Netzwerk künftig auch Kanada umfassen, womit erstmals ein Konzern alle drei Länder in Nordamerika gleichzeitig abdeckt. Dies lässt eine noch bessere Auslastung des Netzwerkes erwarten, wobei hierbei der neue Mega-Player gleichzeitig von einer Fixkostendegression profitieren sollte. Zudem spielt das neue US-Konjunkturprogramm Kansas City in die Karten, da dieses weitaus grössere Transportmengen bei Basisgütern wie Stahl erwarten lässt. Zudem hilft der Gütertransport auf der Schiene, die Reduktion von Treibhausgasen voranzutreiben, was ganz genau im Sinne des neuen US-Präsidenten Joe Biden ist. Daher ist zu erwarten, dass künftig der Transport über die Schiene gegenüber dem Lkw-Verkehr steuerlich begünstigt wird.
Auch wenn der Zusammenschluss nicht gelingen sollte, so ist die Aktie von Kansas City mit einem geschätzten 2022er-KGV von 25 und einem 2023er-KGV von 23 attraktiv, da auch in den USA sich langfristig klimafreundliche Transportmethoden durchsetzen werden. Ohnehin arbeitete die Firma mit einer Nettoumsatzrendite von 23.4 % im Geschäftsjahr 2020 äusserst profitabel, wobei die Nettomarge laut Schätzungen der Analysten bis zum Jahr 2023 auf 29.3 % steigen wird. Dank der entsprechend sicheren Erlösströme ist die Aktie ein relativ konservatives Investment, welches aber dennoch über ein deutliches Renditesteigerungspotenzial verfügt, auch wenn der Personenverkehr über die Schiene auch künftig in den USA ein Schattendasein führen wird.
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07.04.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch
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