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Nel ASA auf dem besten Weg, Verzögerungen beim Corona-Impfstoff von Valneva, weiter viele Fragezeichen bei TUI und weiterhin ernüchternde Verkaufszahlen bei Volkswagen

Die Märkte sortieren sich neu

NTG24 - Nel ASA auf dem besten Weg, Verzögerungen beim Corona-Impfstoff von Valneva, weiter viele Fragezeichen bei TUI und weiterhin ernüchternde Verkaufszahlen bei Volkswagen

 

Der Krieg in der Ukraine hat vor etwas mehr als zwei Wochen auch an den Börsen so ziemlich alles auf den Kopf gestellt. Das Thema dürfte auf absehbare Zeit die erste Geige spielen und immer wieder für die eine oder andere Verwerfung sorgen. Mittlerweile scheint die erste Aufregung sich aber etwas gelegt zu haben.

Zumindest in einigen Bereichen haben die Börsianer mittlerweile allem Anschein nach ihr Urteil gefällt. Als klarer Sieger der neuen Realität gelten etwa Wasserstoff-Titel und allem voran Nel ASA (NO0010081235). Da der Westen sich klar für einen Abschied von russischem Öl und Gas entschieden hat und selbst ein Ende des Krieges daran nichts mehr ändern dürfte, werden in naher Zukunft große neue Aufträge erwartet.

In der gerade ausgelaufenen Woche konnte diese Aussicht die Aktie von Nel in Regionen befördern, die es schon sehr lange nicht mehr zu sehen gab. Aktuell sind die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Rallye in der kommenden Woche gut, vielleicht werden die Bullen sogar die wichtige Marke bei 2 Euro anvisieren. Am Wochenende standen 1,82 Euro auf der Anzeigetafel.

 

Satz mit X

 

Eine Enttäuschung gab es derweil bei Valneva (FR0004056851) zu sehen. Anders als Ende vergangenen Jahres angekündigt wird es wohl doch nicht vor Ende März eine Zulassung der EMA für den Totimpfstoff gegen Corona geben. Als neuer Termin wurde der April in Aussicht gestellt, womit die Verzögerung sich im Rahmen halten würde – so der neue Termin letztlich denn auch eingehalten werden kann.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeErstaunlicherweise scheint die Anleger das Ganze kaum weiter zu interessieren. Die Valneva-Aktie reagierte am Freitag so gut wie überhaupt nicht auf die schlechten Neuigkeiten, sie konnte sich sogar um 5,5 Prozent in die Höhe katapultieren und sich mit 15,45 Euro ins Wochenende verabschieden. Woher die gute Laune auf einmal kommt, ist zumindest dem Autor dieser Zeilen schleierhaft. Womöglich profitierte Valneva einfach von einer allgemein besseren Stimmung an den Märkten. So oder so bleibt die Aktie eine spekulative Angelegenheit.

 

Kann das funktionieren?

 

TUI (DE000TUAG000) geht derzeit nicht davon aus, dass der Ukraine-Krieg nennenswerte Auswirkungen auf das wichtige Sommergeschäft haben wird. Die Buchungen sollen sich auf einem unverändert hohen Niveau bewegen und zumindest bei beliebten Destinationen wie Mallorca oder Griechenland wirkt das auch glaubwürdig. Wie es um die Reiselaune in Ländern in Osteuropa bestellt ist, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Gerade am Schwarzen Meer dürfte nicht allzu große Urlaubsstimmung aufkommen, wenn dort Militärschiffe unterwegs sind, die womöglich ukrainische Städte bombardieren. In Ländern wie Bulgarien, Rumänien und zum Teil auch der Türkei sind negative Auswirkungen auf den Tourismus gegenwärtig kaum gänzlich auszuschließen. In den Nachbarstaaten der Ukraine dürfte die Situation besonders angespannt sein, da viele Herbergen und Hotels mit Flüchtlingen belegt sind und da überhaupt kein Platz für einen großen Ansturm von Touristen bleibt. Auch wenn TUI über derartige Dinge bisher kaum redet, so lassen sie sich aus Anlegersicht nicht einfach ignorieren. Die jüngsten Kursgewinne sind daher mit etwas Vorsicht zu genießen, denn es könnte noch die eine oder andere unangenehme Überraschung geben.

 

Alte Probleme bei Volkswagen

 

Eine solche hatte jüngst Volkswagen (DE0007664039) für die eigenen Anleger mit im Gepäck. Mal wieder sind die Auslieferungszahlen im Februar ein gutes Stück hinter jenen aus dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zurückgeblieben. Weltweit wurden 16,7 Prozent weniger Autos ausgeliefert, was noch immer auf fehlende Bauteile und die anhaltende Chipkrise zurückzuführen ist. Betroffen waren davon sämtliche Sparten und Marken, wie der Konzern am Freitag mitteilte.

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Viele Anleger scheinen damit schon gerechnet zu haben, worauf zumindest die Performance der VW-Aktie vom Freitag schließen lässt. Das Papier trat auf der Stelle und bewegte sich nur ganz dezent in die Tiefe. Dass es so von der Erholung der Märkte nicht profitieren konnte, ist aber vielleicht für sich schon ein recht deutliches Zeichen für weitere Zweifel bei den Anteilseignern.

 

Von Langeweile keine Spur

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistAuch wenn die Märkte sich wieder etwas beruhigt zu haben scheinen, so gibt es für Anleger derzeit keinerlei Grund, sich auf irgendetwas auszuruhen. Noch immer tobt der Krieg in der Ukraine und auch die Drohgebärden Russlands gegenüber NATO-Staaten lassen nicht nach. Zudem ist weiterhin nicht vollständig abschätzbar, wie das Ganze die Weltmärkte noch aufmischen wird, ganz zu schweigen von neuerlichen Sanktionen des Westens, die derzeit bereits in Vorbereitung sind. Langeweile dürfte da so schnell nicht aufkommen und auch die letzten Stabilisierungen könnten je nach Nachrichtenlage schnell wieder ins Wanken geraten.

 

13.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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