Die 3M Aktien performen still und leise
3M bekommt seine grössten Baustellen in den Griff - Wall Street ist optimistisch
Das Beste, was man über 3M derzeit sagen kann, ist, dass die grössten Probleme langsam aber sicher gelöst werden. Das honoriert die Wall Street mit steigenden Kursen, da man auf steigende Margen in der Zukunft spekuliert.
3M (US88579Y1010) bekommt seinen Baustellen in den Griff. Das März-Quartal war in dieser Hinsicht ein deutlicher Erfolg, denn man konnte an gleich drei wichtigen Fronten wesentliche Fortschritte machen. Das waren im Detail 1) der Spin-off der Gesundheitssparte Solventum (US83444M1018) 2) ein Vergleich mit 99 % der Kläger im Bereich des Ohrstöpsel-Skandals und 3) hat man grünes Licht vom Gericht bekommen, um einen Vergleich mit staatlichen US-Wasserversorgungsgesellschaften zu schliessen. Für beide Vergleiche hatte 3M bereits Rückstellungen getroffen.
Das operative Geschäft lässt allerdings etwas zu wünschen übrig. Der Umsatz von 3M stagnierte im Jahresvergleich bei 8,0 Mrd. US-Dollar. Kein Momentum. Nur ruhige See. Die operativen Kosten konnte man deutlich senken, was die Wall Street honoriert, die in der Folge auch bereits ihre Erwartungen für den „bereinigten“ Gewinn für das Gesamtjahr auf 7,13 US-Dollar je Aktie hob. Für 2025 sieht man dann 7,75 US-Dollar je Aktie voraus, allerdings bei minimalem Umsatzwachstum. Im 1. Quartal holten dann jedoch Sonderbelastungen den höheren operativen Gewinn wieder ein. Unter dem Strich verdiente 3M für seine Aktionäre 928 Mio. US-Dollar (-5 %) nach 976 Mio. US-Dollar.
Die 3M Aktien performen still und leise
Ihnen wurden im vergangenen Monat die neuen Solventum Aktien eingebucht. Das 1. Quartal liegt nun vor, aber was macht das Unternehmen eigentlich? Solventum betreibt ein Brot-und-Butter-Geschäft. Wichtig, aber ohne jegliche nennenswerten Innovationen, geschweige denn hohes Wachstum. Im Kern handelt es sich dabei um die Gesundheitssparte von 3M. Das Produktportfolio von Solventum fokussiert sich im Wesentlichen auf wichtige Verbrauchsgüter im Krankenhausbetrieb. Angefangen von Spezialpflastern zur Wundbehandlung über Elektroden, Mundschutzmasken bis hin zu elektrischen Wärmedecken, Einmal-Stethoskope und Handhygieneprodukte. Die Palette ist gross und findet dauerhaften Absatz, da Krankenhäuser solche Produkte aufgrund der strengen Sterilitätsvorgaben regelmässig nach Gebrauch wegwerfen müssen. Wer also in diesem Segment einen Auftrag erhalten kann, hat sich meist auf lange Sicht ein festes Volumen gesichert. Da Krankenhausbedarf jedoch per se keine (nennenswerte) Wachstumsbranche ist, geht es für Anbieter vor allem darum, Marktanteile zu erkämpfen.
Entsprechend solide sehen die Zahlen aus. Das Management von Solventum hat die Zahlen für das März-Quartal veröffentlicht, als man noch zum 3M Konzern gehörte. Danach ergab sich ein Umsatz von 2,016 Mrd. US-Dollar nach 2,011 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal. In keinem der Geschäftsbereiche gab es nennenswertes Wachstum. Die operativen Kosten konnte man leicht senken, was jedoch auf kurzfristige und temporäre Effekte im Vorfeld des Spin-offs zurückzuführen sein kann. Das werden wir dann in den folgenden Berichten sehen. Das operative Ergebnis betrug 381 Mio. US-Dollar (+4 %), was jedoch in den Taschen der Aktionäre nicht ankam, da man eine hohe Zinslast von 39 Mio. US-Dollar tragen musste. Unter dem Strich ergab sich ein Ergebnis von 237 Mio. US-Dollar (-19 %) bzw. 1,37 US-Dollar je Aktie.
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28.05.2024 - Mikey Fritz
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