Daimler Trucks, Shell, Nikola Motors – Wasserstoff als Hoffnungsträger
Nikola Motors sieht sich erneut mit Klagen gegen Trevor Milton konfrontiert
Branche der LKW-Hersteller gerät aufgrund der Klimaziele der Politik unter Druck. Daimler Trucks scheint sich dennoch adaptieren können. Nikola sieht sich mit weiteren Klagen konfrontiert.
Neben einem Elektro-Projekt plant die Truck-Tochter von Daimler (DE0007100000), die seit letztem Jahr auch separat an der Börse gelistet ist, einen Wasserstoff-Lkw. Um das ambitionierte Projekt mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern auch umzusetzen, plant Daimler die Verwendung von flüssigem Wasserstoff. Dieser besitzt eine höhere Energiedichte als gasförmiger Wasserstoff und kann daher bei gleichem Volumen eine höhere Reichweite ermöglichen.
Erste Prototypen mit Brennstoffzellenantrieb hat Daimler Trucks (DE000DTR0CK8) bereits gefertigt und erste Kilometer sammeln können. Mit einer Serienherstellung wird aus technologischer Sicht allerdings erst in der zweiten Hälfte des laufenden Jahrzehnts gerechnet.
Dabei muss sich Daimler Trucks ebenso wie die anderen Hersteller von Lastwagen relativ schnell an die Klimaziele der Europäischen Union anpassen. So sind die Zielvorgaben bis 2025 15 % und bis 2030 30 % weniger Kohlenstoffdioxidemission. Scheitern die Lastwagenhersteller an diesen Zielen, drohen hohe Geldbußen.
Auch aus diesen Gründen besitzt Daimler Trucks mehrere strategische Partnerschaften. So soll ein Joint-Venture mit Volvo (SE0000115446) Brennstoffzellen für die Trucks produzieren. Zusammen mit Shell (GB00BP6MXD84) und BP (US0556221044) soll die Ladeinfrastruktur für Wasserstoff in Deutschland ausgebaut werden.
Nikola-Gründer wird mit Klagen überhäuft
Der Gründer und langjähriger Geschäftsführer des Wasserstoff-LKW-Herstellers Nikola Motors (US6541101050) sieht sich aktuell mit mehreren Klagen konfrontiert. Konkret geht es in den Klagen gegen die Irreführung von Investoren. So soll Trevor Milton besonders in den Jahren 2019-2020 über die Erfolgsbilanz und die erreichten Meilensteine von Nikola Motors wissentlich Falschangaben getätigt haben.
Zudem wird Trevor Milton von der Staatsanwaltschaft betrügerische Aktivitäten mithilfe elektronischer Kommunikation vorgeworfen. Die Anklage beruft sich auf den Aussagen eines Verkäufers einer Ranch in Kalifornien. Dieser hatte aufgrund Miltons Aussagen Aktienoptionen als Teil des Kaufpreises akzeptiert. Diese wurden allerdings nach dem Bekanntwerden des Videos-Skandals von Nikola wertlos.
Trevor Milton hat in einer ersten Anhörung alle drei Anklagepunkte gegen ihn dementiert. Sein ehemaliges Unternehmen stärkte ihn hierbei aber nicht den Rücken. So räumte Nikola bereits 2021 unter neuer Führung gewisse Unregelmäßigkeiten in der Konzerngeschichte ein und zahlte in Zuge eines Vergleichs mit der Börsenaufsicht 125 Millionen US-Dollar. Durch den Vergleich beendete die SEC die Untersuchungen gegen Nikola Motors. Nikola selbst plant bereits die Forderungen von Schadenersatz gegen den ehemaligen Konzernchef. Dabei sei Trevor Milton verantwortlich für den enormen Reputations- und Vertrauensverlust, der bis heute das Unternehmen belastet.
27.06.2022 - Felix Eisenhauer
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