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Die Lufthansa muss für den Klimaschutz gezwungenermaßen tief in die Tasche greifen und will mit höheren Ticketpreisen nun auch die Fluggäste in die Pflicht nehmen

Fliegen wird bei der Lufthansa bald teurer

NTG24 - Die Lufthansa muss für den Klimaschutz gezwungenermaßen tief in die Tasche greifen und will mit höheren Ticketpreisen nun auch die Fluggäste in die Pflicht nehmen

 

Die Lufthansa hat zwar schon mit einigen Baustellen zu kämpfen und die Passagierzahlen konnten die Anleger zuletzt nicht vollends überzeugen. Dennoch kündigt der Konzern an, dass die Ticketpreise ab 2025 wohl spürbar steigen werden. Grund dafür ist nach Konzernangaben aber nicht, die Margen weiter zu steigern. Stattdessen reagiert der Konzern auf Umweltauflagen durch die EU.

Zumindest ein Teil der Kosten, welche der Lufthansa (DE0008232125) entstehen, soll an die Kunden weitergereicht werden. Auf die Airline kommen unter anderem aufgrund der Pflicht zur Beimischung von Bio-Kerosin ab dem kommenden Jahr voraussichtlich milliardenschwere Investitionen zu. Zusätzlich muss für den Emissionshandel Geld in die Hand genommen zu werden, auch wenn jener bei der Lufthansa zum Teil auf freiwilliger Basis erfolgt. Schon heute gibt es eine freiwillige Klimaabgabe, welche bei einer Buchung gezahlt werden kann. Genutzt wird jene aber von gerade einmal vier Prozent der Passagiere.

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In Zukunft werden jene sich aber um die Preiserhöhungen nicht mehr drücken können. Die zusätzliche Gebühr soll bei allen von der Lufthansa Group vermarkteten Flügen anfallen, und das bei Starts aus sämtlichen EU-Staaten sowie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Die genaue Höhe der Gebühr soll abhängig von der Länge eines Fluges sein und zwischen einem und 72 Euro liegen. Eine Aufschlüsselung soll bei Buchungen in den Preisdetails ersichtlich werden. Einzige Ausnahme ist hier Eurowings, wo ausschließlich Bruttopreise angezeigt werden.

 

Die Lufthansa scheut hohe Kosten

 

Nach Ansicht der Lufthansa lässt sich die zusätzliche Gebühr nicht vermeiden, da die Kosten für Umweltauflagen durch die EU durch das Unternehmen allein nicht zu stemmen seien. Tatsächlich würde es ein wenig die Maßnahmen der vergangenen Monate torpedieren, mit denen Kosten gesenkt werden sollten, um die Marge wieder in höhere Gefilde bewegen zu können. Der Schritt ist also erstmal nachvollziehbar. Das heißt aber freilich nicht, dass das Ganze von den Kunden auch ohne Weiteres hingenommen wird.

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Werbebanner funktionierende-kapitalanlagen.deDie Inflation hat auch bei der Luftfahrt ihre Spuren hinterlassen und zumindest Umfragen zufolge verzichten in der Folge nicht wenige Menschen auf lange Flugreisen und begnügen sich für ihren Urlaub mit weniger weit entfernten Zielen, die sich auch mit der Bahn oder dem Auto erreichen lassen. Unabhängig davon wird die Lufthansa beim Service ordentlich zulegen müssen, um die Kunden nicht mit immer höheren Preisen zu versprellen.

Die Servicequalität bereitet der Airline schon seit Längerem Kopfzerbrechen und die Kundenzufriedenheit ist internen Umfragen zufolge zuletzt immer weiter abgesackt. Für Begeisterung werden steigende Ticketpreise da wohl eher nicht sorgen. Letztlich sind die Umweltabgaben aber auch noch kein Faktor, der die Anleger in Panik versetzen müsste. Die Mehrkosten dürften sich in Grenzen halten und angesichts der von der Lufthansa genannten Spanne über den niedrigen einstelligen Prozentbereich kaum hinausgehen.

 

Die Laune an der Börse steigt nicht

 

Allerdings brauchen die Anleger momentan auch gar keine neuen Hiobsbotschaften, um bei der Lufthansa-Aktie in der Defensive zu bleiben. Ein von Analysten erwartetes schwaches Ebit im zweiten Quartal und Lieferverzögerungen bei neuen Flugzeugen reichen schon vollkommen aus, um die Aktie im Kurskeller gefangen zu halten. Am Dienstag verließ das Papier den Handel mit 5,81 Euro und damit nur knapp über dem 52-Wochen-Tief, das bei 5,65 Euro anzutreffen ist.

Auf der Haben-Seite bietet die Lufthansa-Aktie zwar ein attraktives KGV und recht ansehnliche Dividenden. Letztere sind angesichts der schwierigen Ausgangslage aber wahrscheinlich nicht in Stein gemeißelt und im Chart bleibt es für den Moment bei zahlreichen Warnsignalen. Mit genügend Geduld im Gepäck ist die Aktie durchaus noch eine interessante Angelegenheit. Die Lage könnte sich aber noch verschlimmern, bevor endlich eine nachhaltige Erholung eintritt.

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26.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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