Die Lufthansa investiert im großen Stil bei Air Baltic und setzt damit ihren Expansionskurs fort

An der Börse wird mit den Schultern gezuckt

 

Kürzlich machten noch Spekulationen die Runde, laut denen die Lufthansa bei einer möglichen Übernahme der portugiesischen Airline TAP nicht mehr die erste Wahl sein könnte. Doch selbst wenn dies zutreffen sollte, so scheint der deutsche Konzern mit seiner Einkaufstour noch lange nicht am Ende zu sein. Wie gestern bekannt wurde, steigt man bei der lettischen Air Baltic ein.

Über eine Vereinbarung zum Erwerb von Wandelanleihen will die Lufthansa (DE0008232125) sich demnach für 14 Millionen Euro rund zehn Prozent an Air Baltic sichern. Inkludiert wäre dabei auch ein Sitz im Aufsichtsrat. Vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden soll das Ganze im zweiten Quartal über die Bühne gehen.

Air Baltic selbst bereitet sich laut Informationen der „FAZ“ derzeit auf einen Börsengang vor. Nachdem dieser erfolgt ist, sollen die von der Lufthansa zu erwerbenden Wandelaktien in Stammaktien umgewandelt werden. Ob darüber hinaus weitere Zukäufe geplant sind, ist nicht bekannt. Die Lufthansa sieht sich aber schon seit Längerem nach Übernahmekandidaten um. Aktuell bereitet man sich auf die Fusion mit der italienischen ITA vor. Mitte Januar wurden die Anteile auf 41 Prozent erhöht.

 

 

 

Die Börse reagierte kaum weiter auf die Meldung; die Lufthansa-Aktie tappte heute Morgen weitgehen auf der Stelle bei 6,18 Euro. Tags zuvor mussten Verluste von etwa drei Prozent hingenommen werden. Mitte Januar holte die angeschlagene Aktie zwar zu einer Erholung aus, schaffte bislang aber noch keinen nachhaltigen charttechnischen Ausbruch.

 

Das tut der Lufthansa nicht weh

 

Die Investition in Baltic Airlines ist für die Lufthansa überschaubar und mit nur wenigen Risiken verbunden. Das führt immerhin dazu, dass die Börsianer das Ganze nicht allzu kritisch beäugen. Manch einer dürfte es sogar begrüßen, dass weiter an der Expansion gefeilt wird, was angesichts der zunehmend aggressiveren Konkurrenz auch nötig sein dürfte.

 

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30.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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