
Bei der Lufthansa normalisiert die Lage sich wieder, nachdem es am Mittwoch zu chaotischen Szenen gekommen war
Ein Warnschuss für Konzern und Aktionäre?
Dass es bei der Deutschen Bahn regelmäßige Verspätungen und Zugausfälle gibt, daran hat sich mittlerweile wohl jeder gewöhnt, der etwas öfter mit dem Zug unterwegs ist. Dass die Bahn es aber sogar hinbekommen würde, Flugzeuge am Boden zu lassen und den Betrieb massiv zu stören, das ist eine Geschichte, die man sich selbst mit viel Fantasie kaum ausdenken könnte.
Genau zu einem solchen kuriosen Ereignis ist es am gestrigen Mittwoch gekommen. Aus irgendwelchen Gründen hat die Deutsche Bahn bei Bauarbeiten einer S-Bahn-Strecke in Frankfurt am Main ein Glasfaserkabel der Telekom (DE0005557508) zerstört, welches ganze 5 Meter tief im Boden versteckt war. Als Folge davon fielen am Frankfurter Flughafen die Internetverbindungen weitgehen aus.
Es entstand Chaos, die Lufthansa (DE0008232125) ließ zunächst sämtliche Landungen streichen und lotste ankommende Maschinen zu umliegenden Flughäfen um. Auch Starts wurden reihenweise abgesagt. Im weiteren Tagesverlauf hat die Lage sich zwar wieder normalisiert und mittlerweile läuft es wohl wieder weitgehend reibungslos. Dennoch zeigt das Ganze, wie fragil der Flugbetrieb tatsächlich ist.
Es wird noch darüber gerätselt, warum Ersatzleitungen nicht funktioniert haben und wie das Ganze sonst noch hätte verhindert werden können. Eine endgültige Klärung wird wohl noch etwas auf sich warten lassen. Derweil droht der Lufthansa schon wieder neuer Ärger, denn schon am morgigen Freitag soll der Flugbetrieb aufgrund von Warnstreiks wieder einmal lahmgelegt werden.
Die Anleger bleiben gelassen
Trotz einiger Szenen, die selbst die besten Satiriker sich nicht hätten ausdenken können, reagierte die Lufthansa-Aktie gestern zunächst nicht mit plötzlichen Kurseinbrüchen. Einen kleineren Durchhänger konnte das Papier schnell wieder ausgleichen und bei Handelsschluss reichte es sogar für ein minimales Plus. Die Anleger wurden aber einmal mehr daran erinnert, wie schnell es bei der Lufthansa buchstäblich abwärts gehen kann. Verunsichern lassen muss sich dadurch niemand, doch ein bisschen Demut ist auch an der Börse nie verkehrt.
16.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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