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Übernahmeschlacht bei Twitter, Nvidia muss sich umgewöhnen, Steinhoff weiter auf niedrigem Niveau und die Deutsche Bank spricht sich für höhere Zinsen aus

Die Zeiten ändern sich

NTG24 - Übernahmeschlacht bei Twitter, Nvidia muss sich umgewöhnen, Steinhoff weiter auf niedrigem Niveau und die Deutsche Bank spricht sich für höhere Zinsen aus

 

Es sieht ganz danach aus, als würde sich derzeit auch an der Börse eine Zeitenwende abspielen, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Dafür sorgt nicht nur der Krieg in der Ukraine, auch wenn jener ganz klar eine große Rolle spielt. Doch auch andernorts sind derzeit Entwicklungen zu betrachten, die einiges auf den Kopf stellen dürften.

Größtes Gesprächsthema über die Feiertage und womöglich noch darüber hinaus ist momentan Elon Musks angekündigte Übernahme von Twitter (US90184L1026). Währen die von den Anlegern im ersten Moment noch gefeiert wurde, mehren sich derzeit Zweifel, ob das Ganze überhaupt über die Bühne gehen kann.

Twitter selbst kündigte bereits Widerstand an und beschloss eine Giftpille, um Musk sein Vorhaben so teuer wie nur möglich zu machen. Leisten können wird der sich das Ganze im Zweifel trotzdem. Wie viel von seinen geschätzten rund 240 Milliarden an Vermögen Musk zu opfern bereit ist, bleibt für den Moment aber sein Geheimnis. Abseits des Kaufpreises stellt sich aber auch die Frage, ob überhaupt alle derzeitigen Anteilseigner zu einem Verkauf bereit sind. Es dürfte hier noch eine ganze Weile lang spannend bleiben.

 

Besser spät als nie?

 

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Werbebanner EMH PM TradeAuch bei Nvidia (US67066G1040) befindet sich einiges im Umbruch. Eine Übernahme ist hier nach dem gescheiterten Versuch mit ARM zwar erstmal kein Thema mehr. Die Verfügbarkeit von Grafikkarten scheint sich aber wieder zu verbessern. Auf der eigenen Webseite wirbt der Chiphersteller derzeit damit, dass Grafikkarten der (noch) aktuellen RTX-3000-Serie jetzt verfügbar sein. Rund anderthalb Jahre nach Einführung sollte das eigentlich selbstverständlich sein.

Durch gestörte Lieferketten und einem unstillbaren Hunger der Kryptominer waren Grafikkarten aber lange Zeit ein rares Gut. Dass sich das nun zu ändern scheint ist für die Anleger kaum eine gute Nachricht. Die Verkaufszahlen dürften weiterhin auf hohem Niveau liegen. Da aber nichts über neue Kapazitäten bei der Fertigung bekannt ist, werden die Zahlen aus dem Vorjahr wohl nicht mehr übertroffen werden können. Zudem dürften auch die Preise wieder purzeln, sollte die momentan noch immer nicht optimale Verfügbarkeit sich weiter verbessern.

 

Das ist nicht genug

 

Mit Blick auf Steinhoff (NL0011375019) zeichnet sich immer mehr eine Wende hin zum Abwärtstrend ab. Bereits zu Beginn des laufenden Monats verpasste das Papier es, den wichtigen Support bei 0,20 Euro zu verteidigen. Stattdessen ging es recht deutlich in die Tiefe und trotz stattlicher Zugewinne am Donnerstag bleibt es über Ostern bei einem Kurs von 0,193 Euro.

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Charttechnisch sind das keine guten Voraussetzungen und da es an der Nachrichtenfront zuletzt ruhig geblieben ist, ist erst einmal von einer anhaltenden Korrekturbewegung auszugehen. Wird man mit einer solchen Erwartungshaltung letztlich eines Besseren belehrt, dürfte das verschmerzbarer sein als im umgekehrten Fall. Unmöglich sind neuerliche Angriffe in Richtung Norden nicht. Aus eigener Kraft ist ein Aufbäumen der Steinhoff-Aktie aber momentan eher unwahrscheinlich.

 

Die große Frage um die Zinsen

 

Am letzten Handelstag vor Ostern sorgte auch die EZB noch einmal für Aufsehen. Die Währungshüter in Europa entschieden sich gegen eine Erhöhung des Nullzinses, was vielerorts auf Unverständnis trifft. Karl von Rohr als Vizechef der Deutschen Bank (DE0005140008) kritisierte die Entscheidung zwar nicht direkt. In einem Interview mit der „FAZ“ machte er aber unlängst klar, dass er eine Erhöhung der Zinsen für dringend notwendig hält.

Nach seinem Dafürhalten sollte die Zinswende auch eher früher denn später kommen, damit sich in den Köpfen von Aktionären und Verbrauchern keine Zinserwartungen auf hohem Niveau verfestigen. Zum Teil dürfte das allerdings schon eingetreten sein. Immerhin versprach von Rohr, im Falle eines Endes von Negativzinsen seitens der EZB auch bei den Kunden keinen solchen mehr anwenden zu wollen. Nicht zuletzt haben auch die Anleger des Frankfurter Geldhauses ein großes Interesse daran, dass es endlich wieder höhere Zinsen, bzw. überhaupt Zinsen gibt. Denn nur damit wird es hiesigen Banken wieder gelingen, beim Brot-und-Butter-Geschäft endlich wieder größere Gewinne zu erzielen.

 

Eine neue Ära?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Zeiten ändern sich, und das dieser Tage vielleicht schneller, als es manch einem lieb sein dürfte. Doch alles Meckern und Klagen hilft nichts. Am besten fahren Anleger letztlich immer damit, sich auf neue Situationen einzustellen. Dummerweise ist die derzeit ablaufende Zeitenwende aber geprägt von unzähligen Unwägbarkeiten, sodass es gar nicht so leicht fällt, Gewinner und Verlierer auseinanderzuhalten. Oft wechseln die Rollen über Nacht, sodass es bis auf Weiteres unabdingbar ist, aktuelle Entwicklungen regelmäßig zu verfolgen und im Zweifel schnell zu reagieren. Zugleich muss Anlegern bestenfalls das Kunststück gelingen, sich nicht von jeder neuen Meldung direkt in Panik versetzen zu lassen. All das ist leichter gesagt als getan.

 

17.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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