Merck: Wie weit trägt der Optimismus?
Corona-Spuren sichtbar, aber behebbar
Beim Pharmakonzern Merck hinterließ, wen wundert es, die Corona-Pandemie negative Spuren. Wie das Unternehmen heute meldete, waren insbesondere die Bereiche Healthcare und Performance Materials negativ betroffen. Insgesamt legte der Umsatz im Berichtsquartal um nur 3,7 % zu. Allerdings war schon das nur weiteren Zukäufen zu verdanken. Auf organischer Basis verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang um 2,5 %.
Durchwachsene Ergebnisse
Einen negativen Trend gab es auch bei der Profitabilität. Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) gab um 5,7 % auf 1,074 Milliarden Euro ab. Beim Nettogewinn erwirtschaftete Merck nur noch 289 Millionen Euro, nachdem man im Vorjahreszeitraum noch 471 Millionen Euro verdient hatte.
Immerhin: Mit dem Umsatz traf Merck punktgenau den Analystenkonsens. Allerdings blieb man beim EBITDA wie auch beim Konzerngewinn und dem Gewinn je Aktie unter den Erwartungen. Das führte dazu, dass die Aktie im heutigen Handelsverlauf zuerst etwas unter Druck geriet. Allerdings:
Ausblick leicht verbessert
Anscheinend war es der zweite Blick auf den Ausblick, der die ganze Sache dann am Ende des Tages doch drehen ließ. Aktuell rechnet Merck für das Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 16,9 und 17,7 Milliarden Euro. Bislang lag der Ausblick zwischen 16,8 und 17,8 Milliarden Euro. Also eine leichte Anhebung am unteren Ende und eine leichte Absenkung am oberen Ende. Beim EBITDA wird mit 4,45-4,85 Milliarden Euro gerechnet. Auch hier eine Anhebung am unteren Ende, das bislang bei 4,35 Milliarden Euro gelegen hatte.
Aktie in Lauerstellung
Das dürfte letztlich das entscheidende gewesen sein. Denn jetzt herrscht ein gutes Stück mehr Sicherheit hinsichtlich des Jahresergebnisses. Damit können augenscheinlich sowohl Analysten als auch Investoren leben, was zu entsprechenden positiven Reaktionen führte.
Allerdings ganz aus dem Schneider ist die Aktie noch nicht, obwohl sie faktisch jetzt ihre 200-Tage-Linie erfolgreich bestätigt hat. Hier würden wir uns erst einmal in Geduld üben und warten, ob die bisherige Spitze bei rund 117 Euro wieder überwunden werden kann.
06.08.2020 - Carsten Müller - cm@zuercher-boersenbriefe.ch
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