MicroStrategy greift auch bei hohen Kursen munter weiter bei Bitcoin zu, was dem Unternehmen auf dem Papier nun Verluste und der Aktie einen herben Dämpfer verpasst
Zweifel an der bisherigen Strategie scheint MicroStrategy nicht zu haben
Man könnte mittlerweile fast meinen, dass MicroStrategy und Bitcoin den Budn fürs Leben geschlossen haben. Schließlich hält das Unternehmen zu der Kryptowährung in guten wie in schweren Tagen. Das zeigte sich kürzlich einmal mehr, als bekannt wurde, dass nur knapp unter dem Rekordhoch bei rund 108.000 US-Dollar noch einmal Zukäufe stattfanden.
561 Millionen Dollar hat MicroStrategy (US5949724083) laut „BTC Echo“ in die Hand genommen, um Bitcoin zu je 106.662 Dollar zuzukaufen. Damit einher geht auch ein Stück weit ein Statement. Der Konzern rechnet offenbar fest damit, dass die Kurse sich in Zukunft noch weiter in Richtung Norden entwickeln werden. Die Marktakteure sind sich da allerdings offenbar nicht ganz so sicher. Der Bitcoin musste zuletzt leichte Verluste hinnehmen und notierte heute Morgen bei nur noch 93.947 Dollar.
Rein rechnerisch hat sich der Wert der jüngsten Aufstockung von MicroStrategy damit auf etwa 488 Millionen Dollar verringert und es muss dementsprechend ein Verlust von 73 Millionen Dollar in Kauf genommen werden. Zwar handelt es sich dabei ein Stück weit nur um ein Rechenspielchen, da der Bitcoin-Kurs sich auch wieder in die Höhe entwickeln und Kursverluste ausgleichen könnte. Sollte dies aber in naher Zukunft nicht passieren, würden die Abschläge sich durchaus in der Bilanz von MicroStrategy niederschlagen und damit bei den Aktionären wohl kaum für Begeisterung sorgen.
MicroStrategy: Das kann sich sehen lassen
Unter dem Strich kann MicroStrategy mit seiner Bitcoin-Strategie noch immer sehr zufrieden sein. Der durchschnittliche Einkaufspreis der aktuell 444.262 Bitcoin im Portfolio liegt bei 62.257 US-Dollar. Investiert wurden somit rund 27,7 Milliarden Dollar für einen Posten im Depot, dessen Wert sich aktuell auf 41,8 Milliarden Dollar beläuft. Daraus ergibt sich rechnerisch ein Gewinn von etwa 14 Milliarden Dollar, was mit steigenden Bitcoin-Kursen schnell wieder viel mehr werden könnte.
Natürlich könnte es auch in die umgekehrte Richtung gehen. Aktuelle Indizien weisen darauf aber eher nicht hin. Die Kryptowährung hat sich an den Märkten weitgehend etabliert und unter der nächsten Trump-Regierung rechnen Beobachter für die kommenden vier Jahre mit weniger Gefahren durch mögliche Regulierungen. Donald Trump kündigte sogar an, einen nationalen Vorrat an Bitcoin aufzubauen, was den Kurs in bisher ungeahnte Höhen treiben könnte.
Nun ist auf das Wort von Trump bekanntlich nicht allzu viel Verlass und in der vergangenen Woche zeigte sich, dass seine Macht in der republikanischen Partei doch nicht vollkommen unbegrenzt ist. Er verfügt zwar über zahlreiche Anhänger, die ihm bedingungslos folgen. Doch sind die kritischen Naturen in Senat und Kongress noch längst nicht ausgestorben, trotz den diversen Drohungen, die Trump gerne in Richtung seiner Kritiker loslässt. Problematisch daran könnte noch werden, dass konservative Kräfte Bitcoin und Co. gerne auch mal skeptisch gegenüberstehen.
Das ist nicht ungefährlich
MicroStrategy hat sich voll und ganz dem Bitcoin verschrieben und wird von diesem Kurs in absehbarer Zeit nicht abweichen. Man ist derart tief in die Kryptowährung investiert, dass mittlerweile das gesamte Geschäftsmodell davon abhängt. Das ist erfreulich an guten Tagen, sorgt aber für Ernüchterung bei Kursrückgängen. So auch am Montag, als die MicroStrategy-Aktie um 8,2 Prozent an Wert verlor und sich an den hiesigen Märkten mit 319,80 Euro in die Weihnachtstage verabschiedete.
Die völlige Konzentration auf den Bitcoin bleibt Fluch und Segen zugleich. Auch wenn Kryptowährungen heute ein Stück weit stabiler geworden sind und längst nicht mehr um Akzeptanz betteln müssen, so haben wir es doch noch immer mit einer vergleichsweise volatilen Angelegenheit zu tun. Das übertragt sich direkt auf die MicroStrategy-Aktie und heftige Schwankungen wird es auch in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit geben.
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24.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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