Biogen treibt MorphoSys in die Höhe, doch die weitern Aussichten bleiben ungewiss
Viel Lärm um nichts?
Obwohl es rund um MorphoSys gestern keinerlei Neuigkeiten gab, startete die Aktie des Biotech-Unternehmens wie eine Rakete durch. Um etwas mehr als 20 Prozent ging es in die Höhe. Grund dafür waren vor allem gute Nachrichten von der Konkurrenz, welche die Anleger wieder mit viel Optimismus in die Zukunft blicken lassen.
Biogen (US09062X1037) informierte über neue Studiendaten rund um ein Medikament zur Behandlung von Alzheimer. In den Untersuchungen hat sich wohl gezeigt, dass Krankheitsverläufe erfolgreich verzögert werden können, was einen großen Erfolg darstellt. Da MorphoSys (DE0006632003) an einem Medikament mit einem sehr ähnlichen Ansatz arbeitet, wurden die Studienergebnisse auch bei den Anteilseignern der Münchner sehr positiv aufgenommen.
Die MorphoSys-Aktie scheint damit auf dem besten Wege zu sein, das Tal der Tränen endlich zu verlassen. Mit Zugewinnen bis auf 22,23 Euro ist das Papier einem Ausbruch über die 24-Euro-Marke, wo sich im August noch ein Widerstand bildete, so nach wie schon seit Wochen nicht mehr. Fraglich ist allerdings, ob die Bullen noch die Energie für weitere Angriffe in die Höhe haben.
Böse Zungen könnten schließlich behaupten, dass die Anleger sich derzeit kaum mehr als ein Luftschloss bauen. Ob die Studiendaten von Biogen einfach so als gute Neuigkeit für die Entwicklung bei MorphoSys hergenommen werden können, sei an dieser Stelle einfach mal dahingestellt. In jedem Fall hat sich aber fundamental nichts verändert, wodurch die jüngsten Kursgewinne sich schnell als Strohfeuer erweisen könnten.
Damit soll MorphoSys an dieser Stelle gar nicht schlechtgeredet werden und Chancen bietet das Unternehmen ohne jeden Zweifel. Es lässt sich aber kaum abstreiten, dass sich für das Unternehmen schlicht nichts geändert hat und die Anleger auch keinerlei neue Infos zu den eigenen laufenden Entwicklungen bekommen haben. Wer hier zugegriffen hat, muss sich den Vorwurf der Spekulation schlicht gefallen lassen und auch mit den bestehenden Risiken zu leben wissen.
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30.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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