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NTG24 AKTIEN KONSERVATIV: RWE, ENI, GLENCORE, BROADCOM - Wochenbericht vom 13. – 17.06.

Bericht zur Börsenwoche 13. – 17.06.

NTG24 - NTG24 AKTIEN KONSERVATIV: RWE, ENI, GLENCORE, BROADCOM - Wochenbericht vom 13. – 17.06.

 

In der zurückliegenden Börsenwoche vom 13. – 17.06. schwächte sich das Strategiedepot / Wikifolio-Zertifikat NTG24 AKTIEN KONSERVATIV gegenüber der Vorwoche auf Währungsbasis Euro um - 1,2 % ab, während der Benchmark-Index MSCI WORLD (Euro) weitaus stärker um - 5,2 % abstürzte.

Seit seiner Auflegung am 26.02.2019 verbuchte das Strategiedepot Aktien Konservativ damit in Euro eine Performance von + 29,2 %, das am 03.02.2022 lancierte Wikifolio NTG24 AKTIEN KONSERVATIV wies seither eine Performance von - 8,4 % auf.

Dies vergleicht sich mit einer zeitgleichen Performance des jedoch natürlich jederzeit zu 100 % voll investierten und damit wesentlich volatileren MSCI WORLD (Euro)-Indexes von + 29,1 % / - 10,6 %.

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Werbebanner WikifolioAllein seit der ab Anfang 08.06. nochmals wesentlich beschleunigten Talfahrt der Weltaktienbörsen trat vor allem die sehr effiziente Absicherungswirkung der in dem Strategiedepot / Wikifolio-Zertifikat weiterhin stabil allokierten, jeweils 2x gehebelten Short-ETFs LYXOR EURO STOXX 50 DAILY -2x INVERSE (FR0010424143) wie auch den X-TRACKERS S&P 500 2x INVERSE DAILY SWAP (LU0411078636) auch infolge des zusätzlichen leichten Ausbaus dieser Positionen (aktuelles Gesamtgewicht: 22,3 %, bei 2fachem Hebel rechnerische Absicherungsquote damit also aktuell 44,6 % und effektives Netto-Aktienexposure somit nur 13,5 %) immer stärker in den Vordergrund, was damit auch als der wesentliche Grund dafür anzusehen war, dass entgegen dem Einbruch des MSCI World (Euro)-Indexes vom Schlussstand 07.06. – 17.06. um - 9,3 % das Strategiedepot bzw. Wikifolio-Zertifikat zeitgleich lediglich weitere - 2,4 % verlor.

Die unveränderte Beibehaltung der betont defensiven Ausrichtung gerade des Strategiedepots / Wikifolio-Zertifikats NTG24 AKTIEN KONSERVATIV erwies sich daher zuletzt trotz der kurzzeitigen erneuten Stabilisierung der Weltbörsen vom 24.05. – 07.06. rückblickend betrachtet als vollauf angemessen, womit wir auch unsere unveränderte Einschätzung, dass die internationalen Aktienmärkte ihr Korrekturtief seit Jahresanfang grundsätzlich noch nicht erreicht haben dürften, untermauerten.

In der Gegenüberstellung der zwei wesentlichsten Aktienbörsen-Belastungsfaktoren „Inflations- und Zinserhöhungsschocks“ sowie auf der anderen Seite künftig verstärkter „Konjunkturabschwungs- bzw. Rezessionsrisiken“ deutet sich dabei mittlerweile nun aber - ausgelöst durch die schlagartige FED-Leizinserhöhung um 75 BP auf einen neuen Korridor von 1,25 – 1,50 % vom 15.06. - offenbar zunehmend eine überfällige Ablösung der ZINSGETRIEBENEN durch nunmehr eine eher KONJUNKTURGETRIEBENE Aktienkorrektur an.

Dies geht sowohl aus der seit Jahresanfang 2022 auch aufgrund der fortgesetzten EURO-Abschwächung mittlerweile eingetretenen klaren Underperformance (jeweils unter Ausklammerung von Dividendenzahlungen) der weit konjunkturanfälligeren, aber damit weniger zinssensiblen Indizes DAX-Kursindex (- 21,1 %) und Euro STOXX 50 (- 20,1 %) gegenüber dem defensiveren und damit zinsanfälligeren S&P 500-Index (in Euro: - 14,8 %) hervor – dieses Bild hatte sich bis zur 3. Mai-Woche noch diametral umgekehrt dargestellt – wie aber auch der frappierenden Tatsache, dass in der letzten Woche im Strategiedepot / Wikifolio-Zertifikat NTG24 AKTIEN KONSERVATIV hoch zyklische Rohstofftitel der Metall- und Öl-Branche wie gerade GLENCORE (JE00B4T3BW64) mit – 8,8 % und ENI (IT0003132476) mit – 8,7 % erstmals seit Jahresbeginn nun sogar noch stärker unter die Räder gerieten, als die in der letzten Woche schwächsten defensiven bzw. wachstumsorientierten Aktien des Strategiedepots / Wikifolio-Zertifikats, nämlich die jeweils um – 7,9 % korrigierenden Positionen von RWE (DE0007037129) und sowie des weltführenden Logik-Halbleiter- und Prozessor-Herstellers BROADCOM (US11135F1012).

 

Korrekturen von ENI und RWE auf Gaslieferungskürzungen zurückzuführen

 

Zwar wurden hierbei die Aktien der in ihrem Konjunkturrisikoprofil eigentlich unterschiedlich einzuschätzenden RWE (grundsätzlich recht niedrig) und ENI (grundsätzlich höher) in der letzten Woche natürlich beiderseits von den ähnlichen Nachrichten erheblicher Gaslieferungskürzungen durch GAZPROM belastet.

Im Falle von ENI wurde am 15.06. zunächst eine 15 %ige Kürzung der Gaslieferung durch GAZPROM an den gesamten italienischen Staat vermeldet, woran sich am Freitag, dem 17.06. sogar die weitere Mitteilung von ENI anschloss, sie habe an diesem Tag lediglich 50 % der mit Gazprom vertraglich vereinbarten Gasliefermenge (63 Mio. cbm / Tag) erhalten.

Nachdem ENI jedoch als einer der wenigen europäischen Öl-/Gaskonzerne noch am 17.05. bekundete, künftige russische Gaslieferungen in Rubel begleichen und hierfür extra neue entsprechende Konten eröffnen zu wollen (was angesichts fehlender gegenteiliger Berichte wohl auch geschehen sein dürfte), stufen wir auch diese Lieferkürzung von Gazprom derzeit - wie sicherlich die allermeisten dieser bisherigen - als eine vertragswidrige Vergeltungsmaßnahme dafür ein, dass sich ENI bereits am 03.03. sanktionsbedingt den Rückzug aus dem gemeinsam mit Gazprom betriebenen Gaspipeline-Projekt BLUE STREAM (von Russland aus in die Türkei führend) bekanntgegeben hatte.

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Auch wenn ENI in den letzten Tagen daraufhin mit Hochdruck sofort einige alternative Gasprojekte mit Geschäftspartnern insbesondere aus dem Nahen und Mittleren Osten abschloss oder Verhandlungen hierzu aufnahm (so z.B. eine neue 25 %-Beteiligung an dem derzeit weltgrößten, rd. 28,8 Mrd. USD schweren Flüssiggas (LNG) – Erzeugungs- und Transportprojekt in Qatar mit geplantem Produktionsstart zwar erst in 2025, jedoch dafür einer sehr langen Vertragslaufzeit von 27 Jahren; Gespräche mit der mit der staatlichen ägyptischen Energieholding EGAS über eine künftige Ausweitung des bereits bestehenden Transportabkommens über 3 Mrd. cbf Flüssiggas hinaus), so sind diese jedoch zweifellos nicht in der Lage, den drohenden künftigen russischen Gaslieferungsausfällen entgegen zu wirken, so dass der letztwöchige Kurssturz der Aktie auf 12,20 EUR trotz der hiermit nach dem Analystenkonsens vermeintlich bestehenden Unterbewertung um rd. – 34 % (= „Deep Value“-KGV (2023e) von lediglich rd. 6, gepaart mit einer Dividendenrendite von 7,2 %) dennoch als nachvollziehbar einzustufen war.

In dieser fatalen Nachrichtenlage der Gaslieferungskürzungen aus Russland (ganz Italien bezog bislang, wie dies auch der EU-weite Durchschnitt ist, rd. 40 % seiner Gasimporte aus Russland) raten wir daher dazu, die Aktie von ENI trotz ihrer optisch vermeintlich noch so attraktiven Bewertung momentan vorsichtshalber zum VERKAUF zu stellen bzw. etwaige seit 2020 aufgelaufene Gewinne zu realisieren.

 

Chart: ENI

 

ENI auf TradingView

 

Gleichermaßen wurde dagegen auch die RWE-Aktie in der letzten Woche ebenfalls massiv durch die Meldung belastet, dass GAZPROM in der letzten Woche ihre vertraglich vereinbarten Gaslieferungen an Deutschland um durchschnittlich rd. 60 % gekürzt habe, was der Konzern offiziell mit der angeblich zwangsläufigen technischen Notwendigkeit infolge einer sanktionsabhängigen Nichtleistung der Wartungsverpflichtungen durch die SIEMENS AG (DE0007236101) für die Nordstream 1-Pipeline begründete.

In einer ersten Stellungnahme hat der die kanadische Tochter SIEMENS ENERGY auch durchaus die momentan denkbare Überholungsbedürftigkeit zweier von ihr hergestellter und in Nordstream 2 verbauter Gasturbinen eingeräumt, die derzeit den Betrieb der Pipeline technisch durchaus einschränken könnten, gleichzeitig aber ebenso zugegeben, dass Corona-bedingte Komponenten-Lieferungsengpässe derzeit die Aufrechterhaltung der ordentlichen Wartung dieser Turbinen erheblich erschweren und zudem bereits gewartete und betriebsfähige Turbinen derzeit sanktionsbedingt aus Kanada heraus NICHT an Russland geliefert werden könnten.

Insofern ist die Kürzung der Gaslieferung von GAZPROM an Deutschland und hierin führendste Bezieher wie vor allem RWE, UNIPER (DE000UNSE018) und BASF (DE000BASF111) aus unserer Sicht momentan durchaus begründeter, als wir dies im Fall von ENI einschätzen würden.

Wir rechnen daher auch weiterhin mit stark fortgesetzten Kürzungen russischer Gaslieferungen an Deutschland (in 2021 45 % der Importe ausmachend), die nach zunehmenden Expertenbefürchtungen gerade zum Winter hin vielleicht sogar bis gegen Null heruntergefahren werden könnten, in diesem Fall dann jedoch sicher nur, um ein erneut gänzlich vertragswidriges russisches Machtexempel zu statuieren.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDa in 2021 zwar nur vergleichsweise überschaubare 13 % des gesamten Konzernumsatzes von RWE direkt auf den Gashandel und -vertrieb entfielen (in der eigenen Gasproduktion ist RWE dagegen nur marginal tätig), andererseits die Gasimporte jedoch bislang vor allem als Ressourcen für ihre weitaus dominierende Stromerzeugung dienten, dürfte tatsächlich vorerst der Regierungsplan der erneuten Verschiebung weiter Abschaltungen von Braunkohle- sowie ggfs. auch der 3 noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland tatsächlich kurzfristig die einzige Möglichkeit darstellen, um die drohenden Gaslieferungsausfälle aus Russland wenigstens einigermaßen zu kompensieren, wozu dann auch gerade RWE sehr nennenswerte Beiträge liefern könnte und was damit letzten Endes einer Schmälerung des Konzernergebnis in 2022 durch die ausfallenden russischen Gasimporte doch sehr gut entgegen wirken dürfte (Analysten-Konsensschätzung des Nettogewinnwachstums von RWE in 2022: immer noch gewaltige + 133%, erst in 2023 konjunkturbedingt deutlicher Gewinnrückgang möglich).

Selbst mit ihrem KGV (2023e) von 22, gepaart mit einer Dividenden-Rendite von rd. 2,3 %, stufen wir die gegen russische Gaslieferungskürzungen immer noch weit unanfälligere RWE im Vergleich zu vorgenannter ENI daher weiterhin in jedem Fall als KAUFENSWERT ein (offizielles Analysten-Kursziel: aktuell rd. 49 EUR, d.h. Unterbewertung um rd. - 27 %).

 

Chart: RWE

 

RWE auf TradingView

 

24.06.2022 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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Seit 18.05.2022 wurde durch den Emittenten Lang & Schwarz unter der ISIN DE000LS9TGJ3 mit Marktzulassung in Deutschland das Zertifikat auf das Wikifolio NTG24 AKTIEN KONSERVATIV aufgelegt, welches auf dem am 26.02.2019 ins Leben gerufenen gleichnamigen Strategiedepot von NTG24 basiert. Sämtliche Informationen zum Anlageprofil dieses Wikifolios und den technischen Handelsmerkmalen des Zertifikats finden Sie hier.

 

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