
Plötzlich sieht für Nel ASA wieder alles anders aus
Wasserstoff ist wieder schwer gefragt
Mit der jüngsten Sanktionsrunde haben USA, die EU und weitere Staaten nicht nur die russsiche Wirtschaft schwer getroffen und den Rubel bis zur Unkenntlichkeit entwertet. Es wurde damit auch ein klares Zeichen an den Kreml gesendet. In Zukunft soll eine Abhängigkeit von russischem Gas nicht mehr existieren und die notwendigen Schritte dafür werden derzeit unter Hochdruck ausgeklügelt.
Eine wichtige Rolle wird dabei Wasserstoff spielen, da sind Experten sich sicher. Das führt zu einer vollkommenden Neubewertung der Unternehmen aus diesem Sektor an der Börse. Sehr anschaulich machte das zu Beginn der neuen Woche die Aktie von Nel ASA (NO0010081235). Während Anteilsscheine russischer Versorger, so sie denn handelbar waren, am Montag ins Bodenlose fielen, legte Nel ein lupenreines Comeback aufs Parkett.
Um 17,2 Prozent schoss die Aktie der Norweger in die Höhe und erreichte zeitweise schon wieder mit die höchsten Stände des laufenden Jahres. Bei Handelsschluss konnten die Aktionäre sich über 1,57 Euro auf dem Ticker freuen und noch vor Kurzem charttechnisch relevante Widerstände sind schon wieder vollkommen in Vergessenheit geraten.
Jetzt bleibt abzuwarten, wie lang der Atem der Bullen sein wird. Zwar ist abzusehen, dass die Dienste von Nel in Zukunft deutlich gefragter sein dürften, als dies ohne den Ukraine-Krieg der Fall gewesen wäre. Bis zum Durchbruch werden aber dennoch Jahre ins Land ziehen und zwischenzeitlich werden hohe Verluste geschrieben. Die derzeitige Euphorie wird kaum so lange anhalten. Wichtiger als der nächste große Kurssprung ist daher jetzt vor allem, dass die Aktie von Nel ASA sich auf einem möglichs hohen Niveau stabilisieren können wird.
Eine neue Zeitrechnung
Die sehr erfreuliche Entwicklung von gestern soll damit in keiner Weise schlechtgeredet werden. Fest steht, dass die Ausgangslage von Nel sich grundlegend verändert hat, und zwar zum Besseren. Ob daraus aber schon der nächste Wasserstoff-Hype entsteht, darf noch bezweifelt werden. Nach den vielen Enttäuschungen im vergangenen Jahr dürften die Käufer hier eher vorsichtig agieren und neuerliche Kursrekorde sind zumindest momentan eher nicht zu erwarten.
01.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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