Nel ASA im Glück, BASF mit den höchsten Kursen seit Langem, Volkswagen zeigt den ID.7 und TUI fällt bei den Analysten weiterhin durch
An den Börsen ist endlich wieder Raum für Zuversicht
Der DAX gönnte sich am Donnerstag zwar eine kleine auszeit und verließ den Handel mit leichten Verlusten. Dennoch hinterlassen die Märkte in dieser Woche bisher eine sehr freundliche Figur und immer mehr scheinen die Anleger sich wieder auf positive Faktoren konzentrieren zu können. Trotz aller Krisen gibt es durchaus noch Entwicklungen, die Hoffnungen machen.
Viel Vorfreude gab es jüngst bei der Aktie von Nel ASA (NO0010081235) zu sehen, welche sich gestern um 1,85 Prozent auf 1,41 Euro in die Höhe schwingen konnte. Profitieren konnte das Papier von Plänen der EU für neue Wasserstoff-Pipelines, welche blauen und grünen Wasserstoff in Zukunft aus Norwegen transportieren sollen. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck setzte sich bei einem Besuch in Norwegen für eine Pipeline ein.
Noch lässt sich nicht beziffern, wie genau Nel ASA daovn profitieren könnte. Es ist aber absehbar, dass das Ganze nicht zum Nachteil des Unternehmens sein wird. Das Ganze liefert den Bullen dirngend benötigte positive Impulse und endlich wieder die Chance, an einem Ausbruch zu arbeiten. Charttechnisch ist es bis zu einem solchen aber noch ein weiter Weg. Frühestens oberhalb von 1,60 Euro ließe sich darüber diskutieren und selbst dann wären noch nicht alle Widerstände überwunden.
BASF legt zu
Bei BASF (DE000BASF111) freuen die Anleger sich derweil eher über gegenwärtige Entwicklungen. Nachdem die Aktie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ordentlich zu kämpfen hatte, verhelfen immer weiter sinkende Gaspreise den Kursen wieder auf die Sprünge. Am Donnerstag konnte das Papier um 1,3 Prozent auf 51,62 Euro zulegen und damit das Novemberhoch hinter sich lassen. Höher notierte der Titel schon seit den Sommermonaten nicht mehr.
Niedrige Gaspreise lassen darauf hoffen, dass der enorme Kostendruck endlich wieder abnimmt. Zudem haben sich die Gasspeicher wieder etwas mehr gefüllt, was eine mögliche Mangellage vom Radar der Börsianer verschwinden lässt. Da wird auch der Blick wieder auf positive Faktoren wie die stattliche Dividende frei, welche BASF sehr wahrscheinlich auch in diesem Jahr wieder ausschütten wird. Solange es keine neuen Hiobsbotschaften zu hören gibt, dürfte die Erholung noch etwas anhalten.
Das plant Volkswagen für die Zukunft
Volkswagen (DE0007664039) freut sich derweil schon mal auf den neuen ID.7, der bereits im kommenden Sommer auf den Straßen unterwegs sein soll. Auf der CES in Las Vegas zeigten die Wolfsburger dazu bereits einen Prototypen, der vom finalen Design nicht allzu weit entfernt sein dürfte. Außerdem gab es allerlei technische Details zu hören, darunter eine Reichweite von bis zu 700 km und ein Motor mit bis zu 299 kW bzw. 400 PS.
Die Fachpresse ist von dem neuen Wagen, der als elektrischer Quasi-Nachfolger zum Passat gehandelt wird, durchaus angetan. Anders sieht das bei einem Blick in die sozialen Medien aus, wo es viel Unmut ob der noch immer touchbasierten Bedienung gibt. Viele hätten lieber klassische Knöpfe, um einfache Funktionen wie die Klimaanlage zu verwenden. Ob dadurch die Verkaufszahlen großartig leiden werden, darf aber wohl bezweifelt werden. Die Volkswagen-Aktie reagierte positiv auf die Neuvorstellung; seit Wochenbeginn ging es bereits um über 9 Prozent aufwärts.
Keine Chance für TUI?
Anzeichen einer Erholung sieht die Schweizer Bank UBS im laufenden Jahr auch für den Reisesektor, was zunächst nach einer guten Nachricht für TUI (DE000TUAG000) klingt. Allerdings rechnen die Börsenprofis nicht damit, dass hier die Kurse noch großartig in die Höhe gehen werden. Verwiesen wird in einer aktuellen Analyse auf die geplante Kapitalerhöhung, deren Erfolg nicht garantiert sei.
Damit im Hinterkopf sprach die UBS einmal mehr eine Verkaufsempfehlung für die TUI-Aktie aus und ließ das Kursziel von umgerechnet 1,12 Euro unangetastet. Ausgehend vom gestrigen Schlusskurs bei 1,64 Euro ergibt sich da ein unschönes Abwärtspotenzial und es wird sogar das Erreichen eines neuen 52-Wochen-Tiefs vorhergesagt. Da ist den Anlegern nur zu wünschen, dass die UBS nicht Recht behalten wird.
Die Stimmung steigt
Zu Beginn des neuen Jahres häufen sich positive Indikatoren an den Märkten. Vor allem Konjunktur- und Inflationsdaten überraschten zuletzt in mehrfacher Hinsicht positiv und treiben die Hoffnung auf ein Comeback an. Ganz über den Berg sind die Börsen bisher noch nicht. Die Ausgangslage der Bullen war aber schon seit einer ganzen Weile nicht mehr so gut wie im Augenblick. Darauf lässt sich in den nächsten Tagen und Wochen durchaus aufbauen.
06.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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