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Nel ASA fällt zurück, Bayer sieht wenig Land, BYD setzt zum Großangriff in Europa an und Volkswagen gerät unter Druck

Warum Nel ASA und andere Aktien einfach nicht in die Spur finden

NTG24 - Nel ASA fällt zurück, Bayer sieht wenig Land, BYD setzt zum Großangriff in Europa an und Volkswagen gerät unter Druck

 

Teils massive Kursverluste am Freitag ließen die Börsianer schon fast vergessen, dass vor wenigen Wochen noch eine recht ansehnliche Aufwärtsbewegung an den Märkten festzustellen war. Zulegen konnten dabei auch Titel, die seit Längerem mit heftigem Verkaufsdruck zu kämpfen haben. Leider scheint sich dort auch noch immer keine nachhaltige Wende einstellen zu wollen.

Eine klare Enttäuschung lieferte Nel ASA (NO0010081235) am Freitag mit Kursverlusten in Höhe von 4,9 Prozent ab. Schon zuvor setzten Gewinnmitnahmen und ein nicht zu übersehender Stimmungsabfall der Aktie der Norweger zu. Die jüngsten Abschläge sorgten nun aber endgültig dafür, dass es wieder in wichtige Unterstützungsregionen zurückging. Die Linie bei 0,55 Euro wollte nicht halten und zum Wochenende standen lediglich noch 0,54 Euro auf der Anzeigetafel.

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Rein charttechnisch spricht hier vieles dafür, dass auch der (psychologische) Support bei 0,50 Euro noch auf die Probe gestellt werden könnte. Das gilt insbesondere für den Fall, dass die maue Stimmung an den Märkten sich in der neuen Woche fortsetzen sollte. Dafür gibt es aufgrund politischer Unsicherheiten leider auch genügen Anzeichen und so kann eine gesunde Portion Vorsicht im Umgang mit Nel ASA derzeit wohl kaum schaden.

 

Bayer und die unendliche Geschichte

 

Bei Bayer (DE000BAY0017) hielten die Verluste sich mit etwas mehr als einem Prozent vor dem Wochenende noch einigermaßen in Grenzen; die Aktie performte sogar besser als der DAX. Das ist in der jüngeren Börsenhistorie des Unternehmens eher eine Ausnahme. Freudensprünge wird es bei einem Kurs von 27,06 Euro aber kaum gegeben haben. Auf Jahressicht hat der Wert der Bayer-Aktie sich annähernd halbiert und schon im vergangenen Jahr notierte das Papier alles andere als auf hohem Niveau.

Zu weiten Teilen verantwortlich für die Misere ist der Unkrautvernichter Glyphosat bzw. die nicht enden wollenden Streitigkeiten um den nach Ansicht von Kritikern krebserregenden Wirkstoff. Immerhin wurden Pläne für ein Verbot in Deutschland beerdigt, nachdem die EU eine weitere 10-jährige Zulassung erteilt hatte. Der Einsatz wurde mit einer Verordnung des Bundesagrarministeriums nun aber eingeschränkt. In Hausgärten, Kleingärten und in Wasserschutzgebieten soll das Mittel überhaupt nicht verwendet werden dürfen, wie „Der Aktionär“ berichtet. Die direkten Auswirkungen für Bayer sind zwar überschaubar. Doch der angeschlagenen Stimmung hilft die Meldung auch nicht weiter.

 

BYD: Weniger ist mehr!

 

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Werbebanner funktionierende-kapitalanlagen.deEinen potenziellen Rückschlag musste auch BYD (CNE100000296) verkraften, nachdem die EU für Anfang Juli Strafzölle für chinesische E-Autos in Aussicht stellte. Allerdings lässt der Hersteller sich davon offenkundig nicht aus der Ruhe bringen. Die Expansion gen Westen wird munter vorangetrieben und in Europa will man vor allem mit günstigen Kompaktwagen punkten. Selbst unter Berücksichtigung der angekündigten Einfuhrzölle könnten dabei viele hiesige Anbieter unterboten werden bei einer noch immer ansehnlichen Marge.

Die Anleger zeigten sich in der vergangenen Woche ebenfalls recht entspannt. Die BYD-Aktie verlor am Freitag zwar ebenfalls dezent an Wert. Nach einem Abschlag von 0,8 Prozent konnte auf Wochensicht aber ein minimales Plus verteidige werden. 27,09 Euro standen zum Wochenende auf der Anzeigetafel und hier lässt sich noch immer eine Aufwärtstendenz feststellen, welche bereits im Februar ihren Anfang nahm.

 

Volkswagen auf verlorenem Posten?

 

Weitaus mehr zu leiden hatte unter den Plänen der EU Volkswagen (DE0007664039), obschon doch gerade europäische Autobauer durch die Einfuhrzölle geschützt werden sollen. An den Märkten macht sich aber die Sorge breit, dass das Ganze nach hinten losgehen könnte. Schließlich produziert Volkswagen auch in China und könnte so im ungünstigsten Fall selbst von Einfuhrzöllen betroffen sein. Das ist aus Sicht der Aktionäre aber noch das geringste Problem.

Sehr viel größer ist die Befürchtung, dass China mit Gegenmaßnahmen reagieren und im ungünstigsten Fall einen Handelskrieg vom Zaum brechen könnte. Volkswagen hat im Reich der Mitte schon seit Längerem zu kämpfen; bei E-Autos wurde dem einstigen Marktführer längst der Rang abgelaufen. Dass diese Ausgangslage sich noch weiter verschärft, ist nun alles andere als ein unmögliches Szenario. Die Anleger reagierten darauf mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends. Die VW-Aktie setzte auf Wochensicht um 8,5 Prozent bis auf 104,45 Euro am Wochenende zurück.

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Stimmungstief

 

Niedrigere Zinsen in Europa sind schon wieder in Vergessenheit geraten und auf eine wirtschaftliche Erholung scheinen aktuell nur die Wenigsten noch zu setzen. Stattdessen rücken Neuwahlen in Frankreich und ein Rechtsruck im EU-Parlament in den Fokus. Beides spricht nach Ansicht von Börsenexperten für wirtschaftliche Gefahren und verbreitet damit Unsicherheit. Der kleine Hype aus dem Mai scheint schon wieder rückabgewickelt zu werden, allerdings wissen wir gerade aus den letzten Monaten, wie schnell die Stimmung sich auch wieder drehen kann.

 

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17.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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