
Nel ASA muss sich aus sem Stoxx Europe 600 verabschieden, was die Anleger mit einem kräftigen Rücksetzer quittieren
Ist die Erholung abgesagt?
Die Nel ASA-Aktie befand sich in den letzten Tagen auf einem guten Weg. Nachdem das Papier zunächst aufgrund eines verlorenen Auftrags mehr oder minder ins Bodenlose segelte, arbeiteten die Bullen schnell an einer recht beeindruckenden Erholung. Jene brachte die Kurse ausgehend vom Mehrjahrestief bei 0,53 Euro bis auf knapp 0,70 Euro am Montagmorgen. Doch nun erlebten die Bullen den nächsten Rückschlag.
Wie der Indexanbieter Stoxx jüngst mitteilen ließ, wird sich Nel ASA (NO0010081235) aus dem Stoxx Europe 600 verabschieden müssen. Neu hinzu kommen unter anderem das deutsche Immobilienunternehmen TAG sowie der britische Lebensmittelkonzern Cranswick. Nel ASA gehört künftig nach der Defintion des Index nicht mehr zu den 600 größten europäischen Unternehmen. Das ist für die Anleger eine bittere Pille, da manch einer sich vor einigen Jahren noch ganz andere Zukunftsszenarien ausgemalt haben dürfte.
Der Rauswurf aus dem Index ist auch beileibe nicht nur ein Prestigeverlust für Nel ASA. Dazu kommt die unangenehme Tatsache, dass viele Fonds umschichten müssen und dabei Anteile der Norweger aus ihrem Portfolio schmeißen. Genau beziffern lässt sich nicht, welchen Effekt dies auf den Kurs haben mag. Positiv wird sich das aber wohl kaum auswirken. Im Vorfeld zeigten die Anleger am Montag bereits ihre Enttäuschung in Form einer nicht dramatischen, aber doch deutlichen Abwertung.
Nel ASA im roten Bereich
Im frühen Handel am Montag konnte Nel ASA sich den allgemein einsetzenden Gewinnmitnahmen an den Märkten noch entziehen und munter die Kurse in die Höhe treiben. Allzu viel fehlte da nicht mehr, um charttechnisch zumindest ein Ausrufezeichen zu hinterlassen. Doch 0,68 Euro am Vormittag sollten letztlich das höchste der Gefühle bleiben. Im Anschluss korrigierte die Aktie bis auf 0,63 Euro per Handelsschluss. Das Minus für den Tag belief sich auf 2,1 Prozent.
Nel ASA droht nun, in einen schwer destruktiven Abwärtstrend zurückzugleiten. Einzig bei 0,60 Euro zeigt sich noch etwas Support. Darunter würde einem neuen Test der jüngsten Tiefststände nicht allzu viel im Weg stehen. Es ist auch nicht eben hilfreich, dass im Wasserstoffsegment nach wie vor große Skepsis herrscht. Ein wenig freuten die Börsianer sich zwar zuletzt über die Aussicht auf sinkende Zinsen im kommenden Jahr.
Allerdings sind die noch lange nicht in Stein gemeißelt und auch wenn sie den kapitalintensiven Unternehmen aus dem Bereich das Leben einfacher machen würden, wo wären sie noch kein Ersatz für ausbleibende Aufträge. Seit Monaten schon warten die Anteilseigner von Nel vergeblich darauf, dass endlich neue Großaufträge eintrudeln. Dass kürzlich mehr oder weniger das Gegenteil der Fall war, führt zu Frust an den Börsen und letztlich zu klaren Indizien für eine sehr lebendige Abwärtstendenz.
Nel ASA: Blick nach vorn
Die wohl größten Chancen bietet Nel ASA mit einem weiten Blick in Richtung Zukunft. Sollte Wasserstoff eines Tages im großen Stil durchstarten und fossile Brennstoffe (teilweise) ersetzen, so würden sich geradezu gigantische Chancen auftun. Derartige Aussichten gibt es nun aber schon seit einigen Jahren. Dass sich in der Praxis eher wenig getan hat, lässt die Zweifel an den Märkten nur größer werden.
An dieser Stelle soll nicht der Eindruck erweckt werden, als wäre bei Nel ASA überhaupt nichts passiert. Hinter den Kulissen arbeitet das Unternehmen sehr fleißig und unnachgiebig an seiner Expansion und lässt dabei keine sich bietende Gelegenheit ungenutzt. Für den Geschmack der Anleger sind die Gelegenheiten aber eben viel zu überschaubar und die Zahlen stimmen kurzfristig wenig optimistisch. Schlussendlich bleibt der Weg im Chart nach Norden sehr wahrscheinlich versperrt, solange es nicht endlich von fundamentaler Seite aus nennenswerte Neuigkeiten zu vernehmen gibt. Denn alle anderen Indikatoren sprechen derzeit eher gegen als für die Nel ASA-Aktie.
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19.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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