Nel ASA ringt um Fassung, Volkswagen kann sich nicht halten, TUI mit großen Plänen für Mallorca und Meta kann mit Zahlen nicht punkten
Die Anleger bekommen derzeit kaum Lichtblicke zu sehen
Erneut mussten die Märkte am Donnerstag herbe Rückschläge wegstecken und der DAX begab sich nach weiteren Verlusten auf den tiefsten Stand seit rund neun Monaten. Die Stimmung hängt weiterhin tief, woran auch die erwartete Zinspause der EZB nichts zu verändern mochte. Grüne Vorzeichen gab es gestern nur ausgesprochen selten zu sehen und selbst wenn eine Aktie mal zulegen konnte, änderte sich dadurch wenig am allgemeinen Trend.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Aktie von Nel ASA (NO0010081235). Jene konnte sich zwar am Donnerstag um knappe drei Prozent steigern. Damit stieg der Kurs aber lediglich bis auf 0,60 Euro und die Abschläge nach ernüchternden Zahlen konnten noch nicht verdaut werden. Das vergangene Quartal lief für die Norweger zwar gar nicht so schlecht. Allerdings wurden die Anleger mit einem dünnen Auftragseingang enttäuscht.
Die Aktie notierte gestern bei Handelsschluss letztlich noch 7,3 Prozent tiefer als vor einer Woche, sodass die Tendenz unverändert negativ bleibt. Dass die Bullen in dieser schwierigen Phase überhaupt noch um eine Bodenbildung kämpfen, ist wohl schon als positives Zeichen zu verstehen. Viel mehr Gutes lässt sich über den Wasserstoff-Konzern momentan aber leider nicht berichten und es ist fraglich, ob der Tiefpunkt bereits überwunden wurde.
Große Sorge um Volkswagen
Schwache Margen sorgten derweil dafür, dass Volkswagen (DE0007664039) an der Börse weiter nachgab und mit Abschlägen von 0,8 Prozent knapp unter die 100-Euro-Marke segelte. Nur noch 99,97 Euro standen zu Handelsschluss auf der Anzeigetafel. Die Wolfsburger haben schwer zu kämpfen mit hohen Kosten bei ihrer Kernmarke, was das Unternehmen zu Einsparungen in der absehbaren Zukunft zwingt. Spekuliert wird darüber, wie genau diese aussehen könnten.
Die „FAZ“ berichtete unlängst über massive Stellenabbauten in der Verwaltung, was von Volkswagen aber bereits dementiert wurde. Genaue Zahlen zu einem Abbau von Arbeitsplätzen wurden dem Konzern zufolge noch nicht festgelegt. Angesichts mauer Aussichten erscheint es jedoch kaum vorstellbar, dass nicht doch hier und dort der Rotstift zum Einsatz kommen wird. Vielleicht wären konkrete Pläne auch ein guter Ansatz, um den Aktionären wieder etwas mehr Zuversicht zu verleihen.
TUI bastelt an neuen Rekorden
Die schwache konjunkturelle Lage belastet schon seit Längerem die Aktie von TUI (DE000TUAG505), doch der Reiseveranstalter scheint sich davon nicht entmutigen zu lassen. Hinter den Kulissen bastelt man stattdessen offenbar schon an den nächsten Rekorden. Wie unter anderem das „Mallorca Magazin“ berichtet, will TUI die Gästezahlen auf den Balearen künftig noch weiter in die Höhe treiben. Im kommenden Jahr sollen erstmals mehr als zwei Millionen Reisegäste dort begrüßt werden.
Gelingen soll das unter anderem mit verstärkten Bemühungen darum, Urlauber auch in der Nebensaison nach Mallorca zu bringen. Dort entwickelt sich bereits ein Trend zu geöffneten Hotels auch in der kalten Jahreszeit. Dem Hotelverband Mallorca zufolge haben für dieses Jahr schon etwa 20 Prozent der Hotels auf der Insel bekanntgegeben, auch im Winter geöffnet zu bleiben. Der Optimismus von TUI ließ den Aktienkurs gestern um 1,3 Prozent bis auf 4,67 Euro anwachsen, woraus sich aber leider keine neuen Impulse für den Chart ergeben haben. Der Abwärtstrend bleibt intakt.
Meta zeichnet ein düsteres Bild
Meta (US30303M1027) konnte zuletzt mit Zahlen durchaus punkten und die Erwartungen von Analysten in vielerlei Hinsicht übertreffen. Dennoch ging es mit dem Aktienkurs am Donnerstag um 5,5 Prozent in Richtung Süden. Verantwortlich dafür sind zu nicht unwesentlichen Teilen vorsichtige Äußerungen von Konzernchef Mark Zuckerberg. Jener sprach bei der Vorlage der Zahlen von einem Rückgang im Werbegeschäft im laufenden Quartal, was auch mit der neuerlichen Eskalation im Nahostkonflikt zusammenhängen dürfte.
Darüber hinaus sieht es an den Märkten auch nicht jeder gerne, dass Meta weiterhin sehr viel Geld in sein Metaverse steckt, bei dem die Erfolgsaussichten vollkommen im Dunkeln liegen. Mit dem Aktienkurs ging es aufgrund der zunehmenden Verunsicherung letztlich um 5,5 Prozent bis auf 273,50 Euro abwärts. Die Aktie erreicht dadurch den tiefsten Stand seit knapp zwei Monaten und auch der allgemeine Aufwärtstrend gerät dezent ins Wackeln.
Es scheint nicht besser zu werden
Lichtblicke an den Märkten sind dieser Tage ausgesprochen selten, woran sich auch am Donnerstag nichts änderte. Über allem steht eine massive Verunsicherung der Anleger, denn nicht nur im Nahostkonflikt ist derzeit kaum absehbar, was als nächstes passieren mag. Ein fulminanter Crash blieb bisher zwar aus. Doch die großen Indizes bewegen sich nun schon seit einer Weile beständig abwärts und von den Börsianern wird deshalb höchste Aufmerksamkeit gefordert.
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27.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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