BÖRSE TO GO - mit Tesla, Nvidia und Wirecard
Wirecard bald auf den Tiefs von 2018?
Guten Morgen,
die Börsen verarbeiten die Teileinigung zwischen den USA und China bislang zwar mit Entspannung, aber auch mit Vorsicht. Denn die Einigung bedeutet keinesfalls, dass Trump auf Zölle gegen China völlig verzichtet. Auf chinesische Produkte bleibt es bei Abgaben von 25% und nur der Satz für Produkte auf die bislang 15 % Zoll anfiel wird halbiert. Und: Die heikelsten Streitpunkte sind nach wie vor ungelöst und werden nicht vor 2020 Gegenstand neuer Verhandlungen sein. Dazu zählen insbesondere Technologietransfers, die für die USA seit langer Zeit ein Stein des Anstoßes sind. Und gerade dieser Punkt dürfte 2020 zum heißen Wahlkampfthema werden!
Wie stellt sich nun das Marktbild zum Jahresende im DAX da? Deutlich besser als erwartet, und teils besser als der Index vermuten lässt. Sieben Aktien im DAX erreichten Gewinne zwischen 36 und 52%, die sechs größten Verlierer liegen zurzeit bei einem Jahresminus von -1 bis -18 %. Bleiben dann noch vier „0%“er die es auf 1,6 und 7% gebracht hatten. Nicht schlecht dafür das anderswo der Systemcrash oder der größte Crash aller Zeiten propagiert wird.
Wie schon 2018 bedeuteten diese Ergebnisse nicht zwangsläufig, dass die größten Verlierer dieses Jahres auch die größten Gewinner des kommenden Jahres werden. Die Art und Weise in welcher Art die Gruppenrotation ablaufen wird hängt denn auch davon ab wie sich das Umfeld entspannt: Handelsstreit Verlierer werden zu Gewinnern, die ehemaligen Gewinner oder weniger Betroffenen rücken in die 2. Reihe.
Einer der größten Gewinner der Wall Street ist gleichzeitig einer der umstrittesten Werte: TESLA. Nach den ermutigen Zahlen für das 3. Quartal und den zeitgleichen Plänen in Deutschland die Produktion zu lancieren kennt der Kurs kein Halten mehr: 340 Dollar nach 140 im Tief sind fast 100% seit April.
Selbst die größten Pessimisten zollen dem E-Pionier Respekt: Credit Suisse, eher negativ auf Tesla eingestimmt, räumt jüngst ein das Teslas größter Vorteil in seinem Wissenstand bei der Batterieherstellung und Software liegt, zwei Bereiche welche für eine erfolgreiches E-Auto die Schlüsseltechnologie darstellen. Der Wettbewerbsvorteil wird auf mindestens 3-5 Jahre taxiert, was auch Porsche just spürt: die neue Sportwagen Taycan erreichte bei den ersten Reichweitentests in den USA nicht die zugesagte Kilometergrenze. Hintergrund: mangelnde Erfahrung mit der Lebensdauer der Akkus und entsprechend konservative programmierte Software.
Wie geht es mit Tesla nach Erreichen des 2018er Rekords weiter? 1.) angelaufene Gewinne im Depot sollten mittels engem Stoppkurs teilweise abgesichert werden. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. 2.) Ein Zukauf kommt unter zwei Aspekten in Frage: a.) ein technisches Kaufsignal mittels Ausbruch oberhalb des all-time Highs, oder b.) nach erfolgter Korrektur in den kommenden Tagen. Da die ganze Story sehr heiß gespielt wird raten wir in jedem Fall aber mit einem Fuß in der Tür zu bleiben. Denn anders als von vielen „Auguren“ prognostiziert bleibt Tesla ein wichtiger Treiber im gesamten Autosektor.
Bei NVIDIA fahren wir den Zug solange es geht. Das aktuelle Kaufsignal eröffnet technischen Spielraum bis knapp 300 Dollar. Nvidias herausragende Gaming-Chips, die etwas schwächere Nachfrage nach Cryptocurrency-Mining-Chips nach dem Bitcoin Hype sowie die erst anlaufende Nachfrage nach KI und selbstfahrenden Autos versprechen zwar ein potenziell explosives Wachstum, tragen jedoch z.Zt nur wenig zur Umsatzrendite bei. Mit Blick auf 2020 zeichnet sich allerdings eine Verbesserung sowohl für Spiele- als auch für Rechenzentrumsanwendungen. Folglich geht die Wall Street geht davon aus, dass sowohl Ergebnis je Aktie als auch Umsatz im vierten Quartal wieder deutlich zulegen werden: die aktuellen Schätzungen gehen davon aus, das die Nvidia-Gewinne für das gesamte Geschäftsjahr 2020 um 16% auf 5,57 Dollar/Aktie.
Bei WIRECARD halten wir uns solange zurück bis die Londoner Adressen ihr Ziel erreicht haben: Kurse unterhalb von 100 €, möglicherweise die Tiefs von 2018 und 2019, also 85 €. Unmöglich? Es wäre toricht sich gegen London zu stellen wenn hierzulande niemand dagegenhält! Schon in der Finanzkrise hatten es die Shortspekulanten geschafft einen Giganten wie die ALLIANZ von 390 € auf 47 € (!) zu drücken. Entsprechende Ankündigungen wurden unserer Redaktion seinerzeit zugespielt und stark bezweifelt. Wie es ausging wissen wir alle. Es ist also zweifelhaft ob London einfach so das "Handtuch" wirft, denn mittlerweile hat die ganze Story schon etwas persönliches an sich. Da spielen auch die relativ guten Zahlen erst einmal keine Rolle. Fazit: wer WIRECARD hat, hält durch. Wer sie nicht hat, wartet!
17.12.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de
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Antonio Genovese
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17.12.2019 12:49:55 Uhr
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