Hat jetzt die Stunde von Sartorius wieder geschlagen?
Die große Ausnahme
Im Handel am Dienstag musste man schon ganz genau hinsehen, um überhaupt irgendwelche Gewinner zu sehen. Von den 40 Werten im Dax zeigten sich bei gerade einmal sechs überhaupt grüne Vorzeichen, die meisten davon in einem sehr überschaubaren Bereich. Die große Ausnahme bildete der Pharmazulieferer Sartorius.
Bei Sartorius (DE0007165607) ging es gleich um 5,23 Prozent auf 543 Euro in die Höhe. Der einzige Grund dafür, man ahnt es bereits: Omikron. Die neue Coronavariante ist weiterhin das wichtigste Thema an den Märkten und insgesamt führt das vor allem zu rapide sinkenden Kursen. Vor allem Ängste rund um weiteren Lockdown führen teilweise zu regelrechten Ausverkäufen und fluchtartigen Bewegungen in Richtung sichere Häfen.
Weiter angetrieben wurden die Sorgen jüngst durch den Moderna-Chef Stéphane Bancel. Der erwartet nicht, dass die aktuellen Impfstoffe gegen Omikron besonders gut wirken werden. BioNtech hält zwar dagegen und blickt etwas optimistischer in die nahe Zukunft, die Aktionäre ließen sich dadurch aber kaum bis gar nicht beruhigen. Beiden Firmenchefs fehlen allerdings noch handfeste Daten, sodass wir es bisher ohnehin nur mit Spekulationen zu tun haben, wenn auch von renommierten Vertretern aus der Impfstoff-Branche.
Sartorius wird nun allerdings als ein möglicher Profiteur von weiteren Lockdowns oder ähnlichen Kontaktbeschränkungen gehandelt. Zumindest für die Anteilseigner des Unternehmens sind die miesen Aussichten derzeit also nicht unbedingt eine schlechte Nachricht. Ob diese sich im Laufe der nächsten Tage und Wochen auch bestätigen werden, bleibt aber noch abzuwarten, sodass die jüngsten Zugewinne auf eher wackeligen Beinen stehen.
Nur nicht zu sicher fühlen
Zweifellos wird Sartorius auf absehbare Zeit gute Geschäfte machen, auch mit Blick auf die Pandemie. Die wird mit oder ohne Omikron auch 2022 noch lange nicht zu ihrem endgültigen Ende finden. Die große Frage dabei ist allerdings, ob auch die Erwartungen der Anleger erfüllt werden können. In den letzten Monaten war das eher nicht der Fall und es droht sich jetzt schon wieder eine überzogene Euphorie anzukündigen. Wer hoch fliegt, fällt bekanntlich tief und so dürfte bei der Aktie von Sartorius eine gewisse Grundskepsis weiterhin nicht verkehrt sein.
01.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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