Puma, Nike, Adidas – Sportartikelhersteller auf der Überholspur
Adidas Strategiewende macht sich bezahlt
Die Aktie des deutschen Sportartikelherstellers Adidas (DE000A1EWWW0) gehörte im vergangenen Monat zu den Topwerten im DAX. Am Freitag schloss der Kurs bei 280 € pro Anteil und nähert sich langsam dem Vor – Corona - Niveau von 313 € wieder an. Auch wenn der Umsatz dieses Jahr mit 19,84 Milliarden Euro um 3,8 Milliarden geringer ausfiel als im Vorjahr, zahlt das Unternehmen wieder eine Dividende von 1,07 % pro Anteil. Mit einem KGV von 29 im Rekordjahr 2019 liegt das Unternehmen im oberen Mittelfeld des DAX. Allerdings ist die Aktie damit im Vergleich zur Konkurrenz von Nike und Puma günstig bewertet.
Adidas will in diesem Jahr 17 Millionen Schuhe aus recycelten Plastikabfällen von Stränden und Küstenabschnitten produzieren. Außerdem sollen diese ohne Klebstoffe verschweißt werden und können so wieder komplett wiederverwertet werden. Die ökologische Zukunftsausrichtung scheint den Börsianern zu gefallen und kann das Image des Unternehmens wieder aufpolieren. Dieses musste stark leiden, da Adidas eines der ersten Unternehmen im März 2020 war, die einen Kredit von der Bundesrepublik forderten und gleichzeitig die Angestellten nur noch geringfügig entlohnt hatten. Die Tatsache, dass Adidas das Jahr 2020 mit einem Gewinn von 470 Millionen Euro beenden konnte, heizte die Gemüter von Gewerkschaften und Angestellten zusätzlich an und sorgte für Unmut.
Der Riese der Sportartikel
Mit einer Marktkapitalisierung von 180,1 Milliarden Euro ist der amerikanische Konkurrent Nike (US6541061031) mehr als 3 Mal so viel an der Börse wert wie Adidas. Betrachtet man den Umsatz und den Gewinn von Nike im letzten Jahr, ist dies auch verständlich. Auch wenn der Umsatz mit 37,4 Milliarden Euro nur knapp doppelt so hoch wie der von Adidas ist, ist Nike profitabler. So ist das EBITDA mit 2,5 Milliarden Euro 5 Mal so hoch wie das EBITDA von Adidas. Nimmt man allerdings den KGV als entscheidende Kennziffer, dann ist die Aktie von Nike mit einem KGV von 60,5 doppelt so hoch bewertet und damit doppelt so teuer wie die der deutschen Konkurrenz.
Nike gewann am vergangenen Freitag eine Klage wegen Markenrechtsverletzungen in den USA. Die Firma MSCHF Product Studio hat mit dem Rapper Lil Nas X einen Schuh designt. Dieser trägt den Namen „Satan“ und es wurden 666 Paare zu einem Preis von 1018 US – Dollar angeboten. Die Schuhe, die neben einer Vielzahl von satanistischen Zeichen eine rote Flüssigkeit mit einem Tropfen menschlichen Blutes in der Sohle besitzen, waren innerhalb von wenigen Minuten ausgekauft. Leider übernahm die Firma auch den von Nike patentieren Swoosh an der Seite des Schuhs. Da es sich nicht um eine offizielle Kollaboration handelte, klagte Nike gegen das Unternehmen und gewann.
Puma kommt mit neuem Schwung aus dem Krisenjahr
Die Aktie von Puma (DE0006969603) startete stark ins Jahr 2021 und notiert bei 92,38 € auf einem neuen Allzeithoch. Auch wenn Puma von den fundamentalen Daten mit Abstand der kleinste Sportartikelhersteller von den drei genannten ist, sicherte sich Puma zum Jahresauftakt interessante neue Partnerschaften. Neu dazu gewonnen wurden unter anderem der brasilianische Superstar Neymar, der Basketballer LaMelo Ball und die Sängerin Dua Lipa. Vor allem der Wiedereinstieg in den Basketballsport eröffnet neue Geschäftsfelder und erhöht die Beachtung durch die Verbraucher. Analysten erwarten einen starken Jahresstart und prognostizieren für das 1. Quartal 2021 ein Umsatzplus von circa 19 - 25 %.
Gefahr für alle drei Unternehmen kommt aus China. Sollte die chinesische Regierung weiter dazu aufrufen, westliche Firmen zu boykottieren, könnte der Umsatz in dem wichtigsten Absatzmarkt stark darunter leiden.
10.04.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de
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A. M.
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10.04.2021 22:37:19 Uhr
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