Nordex, Siemens Gamesa – Droht nun der Totalverlust?
Schwankende Windkraftanlagenbauer stürzen tiefer in die roten Zahlen
Nordex Aktie stürzt weiterhin ein. Aufgrund enttäuschender Geschäftszahlen drehen die Investoren dem Windkraftanlagenhersteller den Rücken.
Aufgrund hoher Kosten im Zuge der strategischen Neuausrichtung der Rotorblattfertigung, eine geringere Installationsleistung sowie gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten. Damit folgt der Windkraftanlagenhersteller der Peer-Group, die ebenfalls auch aufgrund der Inflation enttäuschende Zahlen vermeldeten.
Nordex (DE000A0D6554) veröffentlichte die Quartalszahlen erst vorbörslichen am heutigen Tag. Grund hierfür war ein Hackerangriff auf die Softwaretechnologie des Unternehmens. Da das Datenleck erst gelöst werden musste und die IT-Infrastruktur aktualisiert werden musste, kam es zu erheblichen Verzögerungen in der Rechnungslegung.
Die Aktie von Nordex war aufgrund der verspäteten Veröffentlichung der Geschäftszahlen bereits am Montag aus dem SDAX und TECDAX geflogen. In Folge dessen verlor der Titel weiterhin 7 %, sodass die Aktie den Tiefstand seit Juli 2020 erreichte.
Trotz der verspäteten Veröffentlichung der Quartalszahlen konnten diese den Markt erneut enttäuschen. Am Ende des ersten Quartals stand ein Verlust von 151 Millionen Euro aus. Damit weitete das Unternehmen die Verluste weiter aus. Auch die geplante Stagnation der Rotorblatt-Fertigung in Rostock zum Ende Juni wird wohl nicht ausreichen, um die Kosten derart zu reduzieren und das Unternehmen in die schwarzen Zahlen zu bringen.
Auch die strategische Umstellung der Produktion der Rotorblätter auf Blätter größeren Durchmessers konnten nicht für die erhoffte Umsatzsteigerung sorgen. Insgesamt ging der Umsatz von 25 % auf 933 Millionen Euro runter. Positiv ist bei den finanziellen Kennzahlen nur, dass Nordex an der gesenkten Prognose für das Gesamtjahr festhält und diese nicht erneut reduziert. Allerdings prognostiziert das Management bereits eine operative Marge von -4 bis maximal 0 % für das Jahr 2022.
Damit reiht sich Nordex auch in diesem Jahr wieder in die Liste der schwankenden Windkraftanlagenbauer ein. Bereits im Vorfeld hatte die Konkurrenz rund um Siemens Gamesa (ES0143416115) äußerst schwache Zahlen vermeldet. Der gesamte Sektor wird von den Lieferkettenproblemen und steigenden Rohstoff- und Energiepreisen aufgrund des Ukraine-Krieges unter Druck gesetzt. Dabei können die Kosten aufgrund der wettbewerbsintensiven Situation im Markt nicht 1 zu 1 an den Kunden weitergegeben werden, sodass die fast schon historisch schwache Marge der Unternehmen weiter sinkt.
21.06.2022 - Felix Eisenhauer
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