Nordex: Kapitalerhöhung um 212 Mio. Euro

Nordex muss die nächste Kapitalerhöhung durchführen - Bezugsrechtshandel beginnt am 13. Juli

 

Die Belastungen für Nordex bleiben hoch. Das Unternehmen leidet unter den explodierenden Kosten, da man keine Preissetzungskraft hat. Eine weitere Kapitalerhöhung wurde daher notwendig. 

Die Probleme bei Nordex (DE000A0D6554) weiten sich aus. Nach der Kapitalerhöhung von Ende Juni folgt nun die nächste. Vor rund zwei Wochen hatte das Unternehmen das Eigenkapital um 139 Mio. Euro erhöht, indem der Ankerinvestor Acciona (ES0125220311) die gesamte Erhöhung übernahm und ein Bezugsrecht für die restlichen Altaktionäre ausgeschlossen wurde. Ich wies bereits damals darauf hin, dass Acciona einen vergleichsweisen hohen Preis je Aktie zahlte. Das Interesse des Ankerinvestors lag vor allem darin, die Eigenkapitalquote noch vor dem Quartalsende zu erhöhen. Meine Vermutung war, dass Nordex zu diesem Zeitpunkt die Anforderungen der Gläubiger nicht mehr erfüllte und man eine vorzeitige Kündigung fürchtete. 

Die nun angekündigte zweite Kapitalerhöhung in diesem Jahr bestätigt die Schieflage in der Bilanz. Auffällig ist auch, dass Nordex diese Kapitalerhöhung durchführt, bevor man den vollständigen Bericht zum 2. Quartal veröffentlicht. Würde der Bericht helfen und nicht schaden, würden wir die umgekehrte Reihenfolge sehen, um den Discount bei den Bezugsrechten so gering wie möglich zu halten. So jedoch ist die Verwässerung erheblich. 

 

Kapitalerhöhung um 212 Mio. Euro

 

Nordex zielt auf Bruttoerlöse in Höhe von 212 Mio. Euro ab. Man betonte, dass der Ankerinvestor Acciona seine Beteiligung von 39,66 % nicht verwässern, sondern alle Bezugsrechte ausüben wird. Nordex hat zudem mit dem Bankenkonsortium vereinbart, dass alle nicht ausgeübten Bezugsrechte von den Banken gezeichnet werden. Die Platzierung ist damit abgesichert. 

 

 

Die Bezugsfrist für die jungen Aktien beginnt am 13. Juli und läuft bis zum 26. Juli. Sie werden stimmberechtigt ab dem 01. Januar 2022 sein. Insgesamt werden 35.923.089 junge Aktien zu einem Bezugspreis von 5,90 Euro je Aktie emittiert. Das entspricht rund 20,4 % des Grundkapitals. Die Altaktionäre bekommen die Möglichkeit, 10 junge Aktien für je 49 Aktien im Bestand zu beziehen. 

Nötig wird die Kapitalerhöhung vor allem, da Nordex schlechte Verträge abgeschlossen hat. Wie in jedem Geschäftsfeld, das durch schwache Margen geprägt ist, ist auch Nordex den Käufern beim Abschluss sehr weit entgegengekommen. Unter anderem verzichtete man auf eine Klausel, um den Verkaufspreis nachträglich zu erhöhen, falls Nordex unerwartete Kostensteigerungen erfährt. Entsprechend bleibt das Unternehmen auf der Differenz sitzen, was im Zweifel im 2. Quartal zu einem hohen Verlust geführt hat. 

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12.07.2022 - Mikey Fritz

 

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