Neue Grafikchips von Nvidia senden ihre Schatten voraus, BYD will Europa mit einem frischen E-Auto beglücken, Evotec wird von Analysten kritisch beäugt und Tesla sorgt für Spannung

Die neue Woche startet mit Aussicht auf einige interessante Entwicklungen

 

Kaum ein Handelstag vergeht, ohne dass es nicht in irgendeiner Form Neuigkeiten zu sehen geben würde. Doch oftmals sorgen bei den Aktienkursen vornehmlich Entwicklungen für Bewegung, welche die Anleger noch nicht gänzlich durchschauen können. Das lädt zu Spekulationen ein, was einem Titel sowohl Rückenwind als auch Verkaufsdruck bescheren kann.

Die Vorfreude bei den Anlegern von Nvidia (US67066G1040) scheint sich aktuell von Tag zu Tag zu steigern. In der vergangenen Woche sprach CEO Jensen Huang etwas über die neue Chipgeneration, die unter dem Codenamen Blackwell entwickelt wird. Nennenswerte Details ließ er sich nicht entlocken. Er stellte aber eine „verrückte“ Nachfrage in Aussicht und sprach ferner davon, dass man bereits in der Massenfertigung angekommen sei. Letzteres spricht für eine baldige Enthüllung im großen Stil.

Für Aufmerksamkeit sorgt nun, dass der CES-Veranstalter CTA eine Keynote von Huang für die im Januar abgehaltene Messe in Aussicht stellt. Es ist zwar schon einige Jahre her, dass Nvidia bei einer solchen Gelegenheit eine neue Generation ausführlich vorstellte. Dennoch glauben an den Märkten nicht wenige daran, dass RTX 5000 sowie KI-Varianten der Grafikchips schon in wenigen Monaten in Gänze bewundert werden können. Die Nvidia-Aktie konnte sich am Montag um 2,2 Prozent bis auf 127,72 US-Dollar steigern.

 

 

 

BYD bringt den Sea Lion (wahrscheinlich) nach Europa

 

BYD (CNE100000296) wird sich ebenfalls in Kürze bei einer vielbeachteten Messe die Ehre geben. Wie Medienberichten zu entnehmen ist, wird der chinesische E-Auto-Bauer beim Pariser Autosalon zugegen sein, welcher vom 14. Bis 20. Oktober stattfindet. Dabei sollen nicht nur bereits in Europa erschienen Modelle ausgestellt werden. Offenbar plant BYD auch damit, den Sea Lion 07 zu dieser Gelegenheit offizielle für Europa anzukündigen. Bislang handelt es sich dabei aber noch um ein Gerücht.

Dementsprechend fehlt es auch noch an Informationen wie einem genauen Veröffentlichungszeitpunkt oder dem Preis, der für das Gefährt aufgerufen werden könnte. Im Heimatland verlangt der Konzern umgerechnet 24.500 Euro. Unter Berücksichtigung der üblichen Aufschläge könnten es hierzulande eventuell 45.000 Euro werden, womit europäische Hersteller noch immer unter Druck gesetzt werden könnten. Vielleicht rechnen damit auch die Anleger, welche die Rallye bei der BYD-Aktie gestern munter fortsetzten und den Kurs um 6,6 Prozent bis auf 37,65 Euro in die Höhe beförderten.

 

Evotec: Trübe Aussichten

 

Eher rar gesät sind Neuigkeiten beim kriselnden Wirkstoffentwickler Evotec (DE0005664809), dessen Aktienkurs gestern um 1,7 Prozent bis auf 6,04 Euro nachgab. Geht es nach den Analysten von Jefferies, steuert das Unternehmen auf sehr unsichere Zeiten zu, was sich auch bei der Empfehlung widerspiegelt. Jene wurde jüngst von „Kaufen“ auf „Halten“ abgesenkt und das Kursziel musste zu dieser Gelegenheit heftig Federn lassen. Es werden nur noch 6,80 Euro statt zuvor 16 Euro in Aussicht gestellt.

Immerhin rechnen die Börsenprofis hier nicht mit noch weiteren Rückschlägen. Es wird aber auch keine nennenswerte Erholung für die kommenden zwölf Monate in Aussichten gestellt. Das raubt den Bullen ein Stück weit die Hoffnung und lässt das ohnehin geringe Interesse der Marktakteure an der Aktie weiter schwinden. Evotec scheint diesem negativen Sentiment nur wenig entgegenzusetzen zu können.

 

Wird bei Tesla bald Geschichte geschrieben?

 

Auch bei Tesla (US88160R1014) kühlte sich die Stimmung gestern etwas ab und der Aktienkurs ließ hierzulande um knapp ein Prozent bis auf 222,70 Euro nach. Allerdings hat das Papier gerade erst eine sehr beeindruckende Aufwärtsbewegung hinter sich. Jene gründet sich zu nicht unwesentlichen Teilen auf der nahenden Vorstellung von Robotaxis oder „Cybercaps“, wie Tesla den ganzen Spaß wohl zu nennen gedenkt.

Firmenchef Elon Musk spuckte kürzlich große Töne und stellte schon mal in Aussicht, dass der kommende Donnerstag ein „historischer“ Tag werden dürfte. Zumindest in Bezug auf die Tesla-Aktie dürfte das auch stimmen. Denn entweder wird das Unternehmen alle aus den Socken hauen und den Turbo bei der laufenden Hausse zünden, oder aber die sich immer weiter hochgeschaukelte Vorfreude wird mit einem Schlag beendet. Natürlich wären auch Szenarien zwischen diesen beiden Extremen denkbar. Aufgrund der geschürten Erwartungen rechne aber zumindest ich persönlich mit einer heftigen Reaktion an den Märkten. Unsicher bin ich mir nur darüber, in welche Richtung der nächste Ausschlag gehen mag.

 

Genau aufgepasst

 

Von Langeweile fehlt an den Märkten zu Beginn der neuen Berichtssaison jede Spur. Die Börsianer bringen sich in diesen Tagen ein Stück weit in Stellung und setzen munter auf mögliche positive Überraschungen sowie potenzielle Enttäuschungen. Nicht alles lässt sich stets bestmöglich antizipieren. Gerade deshalb ist ein genauer Blick auf Nachrichtenlage und Unternehmenszahlen wichtig, denn nur so lässt sich die eigene Anlagestrategie im Zweifel schnell anpassen.

 

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08.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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