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Nvidia bleibt weiter stark, Tesla trotzt negativer Berichterstattung, Amazon sorgt für Verwirrung und PayPal bleibt im Kurskeller

Tech-Aktien freuen sich über spürbaren Auftrieb, trotz nicht immer guter Neuigkeiten

NTG24 - Nvidia bleibt weiter stark, Tesla trotzt negativer Berichterstattung, Amazon sorgt für Verwirrung und PayPal bleibt im Kurskeller

 

Ein wenig hat der Druck an den Märkten zum Ausklang der laufenden Woche wieder nachgelassen, doch noch immer steht alles unter dem Zeichen des US-Schuldenstreits. Eine Einigung wurde bisher nicht erzielt. Der Zahlungsausfall droht aber wohl erst am 5. Juni statt am 1. Juni. Das dürfte nur ein geringer Trost für verunsicherte Anleger sein. Zumindest in der Tech-Welt macht sich aber gute Stimmung breit.

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Ausgelöst wurde die in erster Linie durch Nvidia (US67066G1040) und Quartalszahlen, die jeder Beschreibung spotten. In so ziemlich jeder Hinsicht übertraf der Chiphersteller die Erwartungen der Analysten, und das überdeutlich. Die Anleger ließen die Aktie am Donnerstag um rund 30 Prozent in die Höhe schießen und auch am Freitag zeigte das Papier sich weiterhin stark.

Zwar musste Nvidia gestern leichte Verluste in Höhe von 0,74 Prozent hinnehmen. Das ist aber angesichts des vorherigen Anstiegs absolut verschmerzbar und es lässt sich darüber streiten, ob hier schon von Gewinnmitnahmen die Rede sein kann. Generell sind die Aussichten dank starker Geschäfte im KI-Bereich weiterhin blendend.

 

Verspricht Tesla zu viel?

 

Rund um Tesla (US88160R1014) gab es in den letzten Tagen eher negative Neuigkeiten zu vernehmen. Das „Handelsblatt“ sorgte mit den Tesla Files für Aufsehen, welche teils große Probleme im Konzern aufdecken sollen. Die „WirtschaftsWoche“ legte nach und sprach davon, dass Tesla beim Autopilot sehr weit hinter den eigenen Planungen hänge. Tatsächlich versprach CEO Elon Musk schon für das Jahr 2017 vollständig selbstfahrende Autos.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenIn der Praxis angekommen sind bis heute bei Tesla nur teilautonome Lösungen, bei denen jederzeit die Aufmerksamkeit eines Fahrers erforderlich ist. Es ist nicht das erste Mal, dass Tesla aufgrund gebrochener Versprechen ein vernichtendes Urteil ausgesprochen wird. Die Aktionäre scheinen sich davon auch nicht mehr weiter stören zu lassen. Die Tesla-Aktie legte am Freitag um 4,6 Prozent auf 179 Euro zu und erreichte damit den höchsten Stand seit knapp zwei Monaten. Die Erholung scheint also weiterhin aktiv zu bleiben.

 

Amazon sorgt für viel Vorfreude und etwas Verwirrung

 

Der KI-Hype ist auch bei der Amazon-Aktie etwas angekommen. Zwar hat der Internet-Gigant diesbezüglich noch keine fertigen Lösungen parat. Entsprechende Entwicklungen wurden aber bereits angekündigt. Zudem verfügt das Unternehmen mit seiner Cloud-Infrastruktur über eine hervorragende Basis, um in Zukunft in Sachen KI ein großes Wörtchen mitzureden. Wohl auch deshalb konnte die Amazon-Aktie sich am gestrigen Freitag um 5,3 Prozent auf knapp 113 Euro verbessern.

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Werbebanner EMH PM TradeAn anderer Stelle sorgte Amazon (US0231351067) derweil für dezente Verwirrung. Auf die Ankündigung von Netflix, künftig für das Teilen eines Accounts Zusatzgebühren zu erheben, reagierte Amazon mit einem Tweet, laut dem dies bei Amazon Prime Video erlaubt sei. Das Marketing-Team hielt das wohl für eine gute Idee. Mittlerweile wurde die Nachricht allerdings wieder entfernt und Amazon ließ mitteilen, dass das Account-Sharing auch bei Prime nicht erlaubt sei. An der Börse wird das Ganze mit einem Schulterzucken, maximal mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen.

 

PayPal bleibt das Schlusslicht

 

Unter dem Strich scheint in der Tech-Bubble also alles in bester Ordnung zu sein. Diesen Eindruck könnten Anleger zumindest bekommen, solange sie die PayPal-Aktie dieser Tage gekonnt ignorieren. Denn die hinterlässt trotz minimaler Zugewinne am Freitag noch immer einen schwer enttäuschenden Eindruck. Die jüngsten Zahlen fielen zwar nicht schlecht aus. Doch die weiteren Aussichten lassen beim Wachstum und den Margen schwer zu wünschen übrig.

Allein seit Jahresbeginn rutschte PayPal (US70450Y1038) an der Börse um 17,8 Prozent in die Tiefe und mit 56,06 Euro zum Wochenende bleibt das 52-Wochen-Tief bei 54,84 Euro in Schlagweite. Viele Analysten halten den Titel mittlerweile für klar unterbewertet. Auch der Autor dieser Zeilen traut PayPal mit Blick auf die Fundamentaldaten durchaus ein Comeback zu. Doch ich kann mich freilich auch irren, dafür waren die jüngsten Entwicklungen rund um Nvidia zuletzt der beste Beweis.

 

Ist der Optimismus gerechtfertigt?

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNachdem der Tech-Sektor im vergangenen Jahr noch spürbar unter Druck geraten war, scheint gerade wieder ein richtiger Hype zu entstehen. Tatsächlich verspricht das Thema Künstliche Intelligenz zu einer disruptiven Sache zu werden, womöglich löst sie auch die nächste industrielle oder digitale Revolution aus, vielleicht sogar beides. In der Theorie sind die Möglichkeiten schier endlos. Das führt allerdings auch zu einigen Vorschusslorbeeren, was gerade kurzfristig auch Enttäuschungen möglich macht. Solange die Zahlen stimmen, dürften die Anleger sich darüber aber wenig Gedanken machen und zumindest für den Moment sieht alles schwer nach Aufwärtstrend aus – zumindest, solange ein Unternehmen irgendwie mit dem Thema KI in Berührung kommt.

 

27.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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