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Erneut kann Nvidia die Erwartungen mit Zahlen schlagen, doch die Aktionäre reagieren darauf mit wenig Begeisterung

Mit einem müden Ausblick verhagelt Nvidia den Anlegern die Stimmung

NTG24 - Erneut kann Nvidia die Erwartungen mit Zahlen schlagen, doch die Aktionäre reagieren darauf mit wenig Begeisterung

 

Mit enormer Spannung wurden gestern die Quartalszahlen von Nvidia erwartet und kurz zuvor machte sich noch Euphorie breit. Die Aktie konnte in dieser Woche zeitweise neue Rekordhochs erreichten und das Unternehmen zementierte seinen Status als wertvollster Konzern auf dem Planeten. Die nun vorgelegten Ergebnisse waren letztlich ein zweischneidiges Schwert.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinGrund zur Beschwerde gab es an und für sich nicht. Einmal mehr konnte Nvidia (US67066G1040) jegliche Erwartungen übertreffen. Mit dem Umsatz ging es um schwindelerregende 94 Prozent bis auf 35,1 Milliarden US-Dollar aufwärts. Analysten rechneten mit lediglich 33 Milliarden Dollar. Der Gewinn konnte sogar um 109 Prozent gesteigert werden und lag nun bei 19,3 Milliarden Dollar oder 0,78 Dollar je Aktie. Auch damit flog Nvidia über die Prognosen der Experten hinaus. Das trifft ebenfalls auf die Bruttomarge zu, welche schon beinahe unverschämte 75 Prozent erreichte.

Die Nachfrage nach KI-Chip scheint noch immer kein Halten zu kennen und in diesem Quartal will Nvidia erste Chips der neuen Generation ausliefern, welche unter dem Codenamen „Blackwell“ entwickelt wird. CEO Jensen Huang gab mehrfach zu verstehen, dass die Nachfrage das Angebot noch eine ganze Weile übertreffen wird. Damit im Hinterkopf zeigten sich die Aktionäre aber etwas irritiert über die Prognose für das laufende Quartal, welche eher stiefmütterlich ausfällt. Die Bruttomarge soll „nur“ bei 74 Prozent und damit etwas geringer als zuvor ausfallen.

 

 

 

Die Nvidia-Aktie gibt dezent nach

 

Immerhin könnte es mit den Umsätzen noch weiter aufwärtsgehen. Es könnte aber auch in die andere Richtung gehen. Für das vierte Quartal gibt Nvidia eine ausgesprochen breite Spanne an, die sich von 34 bis 41 Milliarden Dollar erstreckt. Was hinter den eher nüchternen Wachstumsaussichten steckt, bleibt für den Moment offen. Möglich wäre, dass Nvidia die Erwartungen bewusst niedrig halten will, damit diese letztlich wieder übertroffen werden können. Denn genau das wird von dem Konzern mittlerweile schon fest erwartet.

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Werbebanner DegussaZudem weiß aber auch Nvidia selbst, dass über der eigenen Aktie gewissermaßen ein Damoklesschwert schwebt. Trotz der enormen Nachfragenach KI-Chips wird das derzeitige Wachstum nicht bis in alle Ewigkeit aufrechterhalten werden können. Sollte es bei der Nachfrage einen Knick geben, die Konkurrenz aufholen oder die Kundschaft eigene Chips auf die Beine stellen, könnte es zu einem bösen Erwachen kommen. Schon kleine Rückschläge bei Umsätzen oder Margen würden dem Aktienkurs wohl heftig zusetzen.

Das muss nicht heute und auch nicht nächste Woche passieren. Dass es dazu aber eines Tages kommt, scheint absehbar zu sein. Dementsprechend agieren die Anteilseigner heute etwas nervöser als noch im vergangenen Jahr. Die guten Ergebnisse wurden zur Kenntnis genommen; die eher müden Aussichten aber mit Kursverlusten von 2,5 Prozent im nachbörslichen Handel quittiert. Immerhin ist das aber eine deutlich überschaubarere Korrektur als die heftigen Verluste nach den Q2-Zahlen, mit denen Nvidia die Erwartungen ebenfalls übertraf.

 

Alles auf Blackwell

 

Die Hoffnung der Anleger liegt nun voll und ganz auf Blackwell-Chips. Jene könnten nicht nur die enorme Nachfrage am Leben erhalten. Im besten Fall wird die gut betuchte Kundschaft in Form von Microsoft, Alphabet und Co. auch bestehende Systeme aufrüsten und damit für ein noch einmal höheres Volumen und eine langanhaltende Aufwärtskurve bei der Nachfrage sorgen. Allerdings bleibt die Nvidia-Aktie selbst im besten Fall eine immer nervösere Geschichte.

Der Markt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Tages einen Zustand relativer Sättigung erreichen, wenn die Tech-Giganten den Aufbau neuer Rechenzentren etwas zurückfahren. Stattfinden könnte dann ein Übergang zu einem zyklischen Markt, wie er in der Branche ansonsten üblich ist. Es ist auch längst kein Geheimnis mehr, dass Microsoft und andere Kunden von Nvidia an ihren eigenen KI-Chips basteln. Absehbar ist ein Zeitpunkt, an dem die Euphorie bei Nvidia einen heftigen und nachhaltigen Rückschlag erleben wird. Festhalten lässt sich aber auch, dass dieser Zeitpunkt heute noch nicht gekommen ist und der Wachstumstrend lebendig bleibt.

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21.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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