Peloton: Die einstige Erfolgsgeschichte scheint bald nur noch Geschichte zu sein
Peloton muss sich Sammelklage stellen
Peloton war einst der Fitnessgeräteanbieter für interaktiven Sport für Zuhause. Nun muss sich das US-Unternehmen sich einer 4 Milliarden US-Dollar schweren Sammelklage stellen.
Am Donnerstag hat ein US-Gericht entschieden, dass die 4 Milliarden schwere Sammelklage gegen Peloton (US70614W1009) zulässig ist. Die Klage bezieht sich auf Pelotons Musikbibliothek, die Kunden in die Irre geführt haben soll, nachdem Musikverlage im Jahr 2019 das Unternehmen auf das Streaming von Musik ohne Lizenzen verklagt hatten. Daraufhin mussten die Verantwortlichen sämtliche Kursangebote einstellen. „Reuters“ berichtete.
Die schlechten Nachrichten wollen nicht abreißen
Nachdem Peloton von Musikverlagen verklagt worden ist, folgte 2021 die nächste Klage: Der Sportbekleidungseinzelhändler Lululemon Athletica (US5500211090) verklagte das Unternehmen wegen Patentverletzungen, die sich auf eine Produktlinie Pelotons bezieht. Nachdem die Kooperation mit Lululemon beendet war, brachte Peloton eine eigene Sportbekleidungslinie heraus, die aber von Designentwürfen Lululemons imitiert worden sei. So der Vorwurf.
Den größten Boom erlebte der Fitnessgeräteanbieter in der Corona-Krise. Durch zahlreiche Schließungen der Fitness-Studios durch Lockdowns explodierte nahezu die Nachfrage nach Heimfitnessgeräten. Den größten und schlimmsten Dämpfer haben die Verantwortlichen von Peloton erlebt, nachdem in verschiedenen Medien über verletzte Kinder in den USA nach Gebrauch der Luxus-Laufbänder bekannt gemacht wurde. Peloton sah sich gezwungen, die Luxus-Laufbänder zurückzurufen, aber erst nach einer langen Verspätung. Zuvor wies das Unternehmen die Vorwürfe zurück. Der Imageschaden war enorm. Es sind in diesem Zusammenhang Klagen eingereicht worden.
Der nächste Imageschaden ließ nicht lang auf sich warten: in der neu ausgestrahlten Staffel „Sex and the City“ ist die Hauptfigur „Mr. Big“ tot von seinem Hometrainer gefallen, welches von Peloton für die Serie zur Verfügung gestellt worden war. Man mag es nicht glauben, die Aktie fiel dadurch um satte 15 Prozent. Insgesamt verlor das US-Unternehmen im letzten Jahr 90 Prozent seines Marktwertes.
Aktionäre haben die Hoffnung nicht aufgegeben
Trotz zahlreicher Negativ-Schlagzeilen und Klagen, die der einstigen Erfolgsgeschichte des Unternehmens harte Dämpfer verpasst haben, scheinen die Aktionäre die Hoffnung nicht gänzlich aufgegeben zu haben. Nachdem am Freitag ein Konzernumbau bei Peloton bekannt gegeben wurde, stieg die Aktie um rund 14 Prozent. Derzeit notiert die Aktie zum Zeitpunkt des Berichts bei 12,90 Euro.
15.08.2022 - Christina Daron
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