Wird Peloton übernommen?

Peloton im Aufwind - Spekulationen um eine mögliche Übernahme treiben den Kurs

 

Wilde Spekulation bewegen den Kurs von Peloton. Der ehemalige Börsenliebling der Pandemie ist inzwischen in den Börsenkeller abgestiegen, nachdem alle Hoffnungen auf einen Rebound fahren gelassen wurden. Doch Peloton überrascht in dieser Woche mit einem attraktiven Content-Deal mit TikTok und könnte zudem ein Übernahmekandidat für Apple sein.

 

Die Zahlen sind weiterhin beeindruckend. Ohne Zweifel hat das Gym nach dem Ende der Pandemie Peloton Interactive (US70614W1009) wieder in eine Nische verdrängt, aber nicht jeder geht gerne in die Öffentlichkeit und trainiert. Viele üben ihren Sport daheim aus, was immer eine grosse Disziplin benötigt, um sich aufzuraffen. Die interaktiven Angebote von Online-Trainern, wie Apple (US0378331005) Fitness+ und Peloton, aber neuerdings auch TikTok, sind daher sehr willkommen, vor allem bei Sportarten, die ohne grossen Aufwand im heimischen Wohnzimmer ausgeübt werden können.

Der strahlende Glanz von Peloton ist längst Vergangenheit. Die Aktien erreichten ihren Höchstkurs in der euphorischen Börse von Anfang 2021. Seinerzeit ging es bis auf 171 US-Dollar in die Höhe. Seither befindet sich die Aktie in einer anhaltenden Baisse, um bei der Bewertung Luft abzulassen, die umfassenden Qualitätsprobleme und das sich normalisierende Interesse der Kunden einzupreisen. Das Allzeittief erreichte Peloton vor wenigen Monaten an der Nasdaq mit einem Kurs von 4,30 US-Dollar Ende September. 

 

Übernahmespekulationen um Peloton

 

Die Plattform von Peloton ist für grosse Newcomer daher sehr interessant. Das Unternehmen selbst nennt 6,6 Millionen Mitglieder. Die Zahl der Karteileichen dürfte hoch sein, aber selbst wenn man einen harten Discount von 50 % annimmt, sind es immer noch mehr als 3 Millionen Mitglieder. Und gut betuchte Mitglieder, denn die monatlichen Gebühren liegen bei 40 bis 50 Euro und konkurrieren damit durchaus mit einer Gym-Mitgliedschaft. Hinzu kommt noch der Preis für ein Peloton Bike, das erst bei 2.145 Euro in Deutschland beginnt. Es hagelt jedoch Kündigungen, was den Umsatz sukzessive belastet. 

 

 

Im letzten veröffentlichten Quartal kam man nur noch auf 595,5 Mio. US-Dollar Umsatz. Eine leichte Kontraktion im Jahresvergleich um -3 %. Das Management konnte aber gleichzeitig die Kosten erheblich ausbremsen und steigerte den Rohertrag von 217 auf 285 Mio. US-Dollar. Der operative Verlust fiel entsprechend von -374 auf -132 Mio. US-Dollar. Aber immer noch zu viel, denn das Eigenkapital ist bereits aufgebraucht. Peloton kommt also um eine Kapitalerhöhung nicht herum oder wird von einem grösseren Player aufgekauft. An dieser Stelle kommen Apple und TikTok ins Spiel. Mit Letzterem hat man in dieser Woche einen Deal geschlossen, um exklusiven Content auf die mehr als 1 Milliarden Menschen grosse Plattform zu spielen. Das bringt Reichweite, aber nicht unbedingt gleich auch Umsatzwachstum. Die andere Alternative, die derzeit an der Wall Street durchgespielt wird, ist, ob Apple Peloton aufkauft und in sein Fitness+ Programm integriert.

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06.01.2024 - Mikey Fritz

 

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