NTG24-Tagesbericht Platin vom 15.06.2023: Platin gewinnt nach weiter abgeschwächten US-Konjunkturdaten und der EZB-Zinsentscheidung + 1,0 %
Abwärtstrendkanal weiterhin vollauf intakt
Am gestrigen Donnerstag reagierte Platin auf die eher abgeschwächten US-Konjunkturdaten-Publikationen sowie die Befestigung des EUR/USD-Kurses nach dem Bekenntnis der EZB, ihre Zinserhöhungs-Politik vorerst auch weiterhin fortsetzen zu wollen, sehr positiv und gewann + 1,0 % auf 992 USD.
Die gestern insgesamt abgeschwächt publizierten US-Arbeitsmarktdaten bestanden vor allem in den Wochen-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, den landesweiten Einzelhandelsumsätzen im Mai wie auch dem jeweils zur Monatsmitte publizierten Industrieaktivitätsindex der FED Philadelphia für ihren Zuständigkeitsdistrikt. Die näheren Einzelheiten zu diesen Veröffentlichungen können Sie bereits dem Gold-Tagesbericht von gestern entnehmen.
Über die durch die moderaten US-Konjunkturdaten in der Anlegerwahrnehmung vermeintlich nun wieder leicht verbesserten künftigen FED-Leitzinsperspektiven hinaus (was wir jedoch nach den vorgestern sehr kritisch ausgefallenen weiteren Leitzins-Ankündigungen der FED eher bezweifeln), erhielt Platin (TVC:PLATIN) gestern einen weiteren positiven Impuls dadurch, dass sich die EZB-Chefin Lagarde nach der EZB-Zinserhöhung um + 0,25 % auf ein Leitzinsniveau von nunmehr 4,0 % auf der anschließenden Pressekonferenz ausdrücklich „vorbehaltlich unerwarteter Umstände“ zu ungebremst weiter fortgesetzten Zinserhöhungsschritten von jeweils + 0,25 % bekannte (nach unserer Erwartung mindestens 2, wenn nicht gar 3 noch kommende Zinserhöhungen).
Der hierauf um 1 % auf fast wieder 1,10 EUR/USD hochschießende Euro, verlieh – wie zumeist üblich – allen Edelmetallen dadurch sofort eine weitere Stützung.
Platin zwar Profiteur (noch) konjunkturverträglicher FED-Zinspolitik, dennoch weiter kein Kauf
Die gestern positive Kursreaktion des erhöht konjunkturzyklischen Platins erachten wir daher grundsätzlich wesentlich nachvollziehbarer als der gestrige Kursaufschlag von Gold um + 0,8 %, obwohl gerade dieses defensivste Edelmetall künftig am ehesten durch die Bekenntnisse der FED und EZB zu einer rigorosen Fortsetzung ihrer inflationsbekämpfenden Hochzinspolitik belastet werden dürfte.
Da sich selbst mit dem gestrigen Kurssprung von Platin jedoch dahingehend nicht das Geringste an der aktuellen Chartkonstellation geändert hat, dass das Edelmetall auch weiterhin gänzlich in seinem seit 10.05. (Widerstand bei derzeit rd. 1025 USD) bzw. 12.05. (zunehmend fallende untere Begrenzung) etablierten Abwärtstrendkanal gefangen ist, der damit auch problemlos für ein weiteres Abgleiten von Platin bis auf seine Unterstützung des Ende Oktober 2022 etablierten Primär-Aufwärtstrends bei nur noch rd. 950 USD sorgen kann, raten wir von Käufen in Platin weiterhin strikt ab.
Chart: Platin mittelfristig
Platin auf TradingView
16.06.2023 - Matthias Reiner
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