
Edelmetall Marktbericht vom 20.04.2025: Platin und Palladium Entwicklung - Warum technologische Trends, Handelskonflikte und Lieferkettenrisiken beide Metalle in den Fokus bringen
Handelsabkommen wie RCEP könnten Rohstoffmärkte stabilisieren
Die Edelmetallmärkte haben in der vergangenen Woche eine interessante Wendung genommen. Platin und Palladium verzeichneten eine einheitlich positive Entwicklung. Platin schloss mit einem Plus von 1,6 % bei 959 US-Dollar, während Palladium mit einem stärkeren Anstieg von 5,4 % bei 965 US-Dollar notierte. Dennoch liegen beide Metalle im laufenden Monat noch im negativen Bereich: Platin mit -3,4 %, Palladium mit -2,5 %. Trotz dieser Rücksetzer bietet vor allem Platin Chancen für langfristig orientierte Investoren – nicht zuletzt wegen seiner industriellen Bedeutung und seines begrenzten Angebots.
Platin (TVC:PLATINUM) zählt zu den seltensten Edelmetallen auf dem Markt und bleibt aufgrund seiner vielseitigen Anwendungsgebiete im Fokus institutioneller und privater Anleger. Besonders auffällig ist seine Relevanz in der Automobilindustrie, in der Elektronik sowie in aufstrebenden Technologien wie Wasserstoff-Brennstoffzellen. Diese breite industrielle Nutzung trifft auf ein vergleichsweise geringes Angebot – eine Kombination, die auf mittlere bis lange Sicht erhebliches Preispotenzial birgt.
Trotz seiner strukturellen Knappheit wurde Platin in den letzten Jahren preislich unter seinem eigentlichen inneren Wert gehandelt. Für strategisch denkende Investoren bietet sich somit ein interessanter Einstiegspunkt. Die Möglichkeit, physisches Platin in Form von Münzen oder Barren zu erwerben, ist nicht nur eine Absicherung gegen Inflation, sondern auch eine Wette auf steigende Nachfrage in technologiegetriebenen Branchen.
Welche Rolle wird Wasserstoff in Zukunft spielen?
Wie das U.S. Gold Bureau berichtet, zählt physisches Platin – bevorzugt in Form von Barren oder staatlich geprägten Münzen – zu den solidesten Investitionsformen auf dem Edelmetallmarkt. Besonders hervorzuheben ist die Rolle von Platin in der künftigen Wasserstoffwirtschaft. Als Katalysatormaterial in Brennstoffzellen könnte die Nachfrage in den kommenden Jahren signifikant steigen. In einem zunehmend von Klimazielen und grüner Transformation geprägten Umfeld gewinnt Platin dadurch auch an strategischer Bedeutung.
Palladium im geopolitischen Spannungsfeld
Auch Palladium (TVC:PALLADIUM) bleibt für Anleger von Interesse, insbesondere vor dem Hintergrund geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftspolitischer Spannungen. Die jüngsten Aussagen von Jerome Powell, Chef der US-Notenbank, haben erneut für Turbulenzen an den US-Finanzmärkten gesorgt. Die Zurückhaltung der Federal Reserve bei künftigen geldpolitischen Lockerungen wurde von Investoren als Enttäuschung gewertet – sichere Anlageformen wie Edelmetalle rückten dadurch wieder stärker in den Vordergrund.
Der anhaltende Zollkonflikt zwischen den USA und China verstärkt diese Entwicklung zusätzlich. Während die USA mit neuen Zolldrohungen drohen, reagiert China bislang strategisch zurückhaltend. Doch der Handelskonflikt bleibt ein latentes Risiko für den globalen Güterverkehr. Die WTO warnt bereits vor negativen Folgen für den internationalen Handel – ein Umfeld, das Edelmetallen wie Palladium zugutekommen könnte, da Anleger verstärkt in krisenresistente Werte umschichten.
Freihandelsabkommen als Hoffnungsträger für Stabilität
Laut einem Bericht auf goldseiten.de könnten neue Handelsabkommen ein Gegengewicht zu den protektionistischen Tendenzen bieten. Das asiatisch dominierte RCEP beispielsweise hat sich bereits zur größten Freihandelszone etabliert und könnte zum Motor einer neuen handelspolitischen Ära werden. Die EU hingegen verliert geopolitisch an Einfluss, was sich auch auf die Nachfrage nach strategischen Rohstoffen wie Palladium auswirken könnte. Gerade wenn Lieferketten erneut unter Druck geraten, könnten Preissteigerungen bei industriell genutzten Metallen die Folge sein.
Technische Analyse: Platin – Unterstützungszonen im Fokus
Platin verzeichnet im aktuellen Monat einen Rückgang von 3,4 %, was die gedämpfte Stimmung am Markt widerspiegelt. Der Kurs liegt aktuell unter dem langfristig relevanten 200-Tage-Durchschnitt (GD200), der sich weiterhin fallend entwickelt – ein negatives Signal für mittelfristige Perspektiven. Besonders wichtig ist die Unterstützung bei 891 US-Dollar, die sowohl mittelfristig als auch langfristig (52-Wochentief) als bedeutende technische Marke gilt. Auf der Oberseite fungiert der Bereich um 1010 US-Dollar als mittelfristiger Widerstand. Das 52-Wochenhoch bei 1095 US-Dollar stellt eine starke Widerstandszone dar. In der übergeordneten Trendlage bleibt Platin technisch betrachtet eher im Nachteil – Bullen haben es schwer.
Technische Analyse: Palladium – Zwischen Aufwärtsimpuls und Widerständen
Palladium weist im laufenden Monat ein Minus von 2,5 % auf, obwohl die Woche insgesamt positiv verlief. Auch hier zeigt der fallende 200-Tage-Durchschnitt ein schwächeres langfristiges Momentum an. Der aktuelle Kurs befindet sich unterhalb dieses Durchschnitts – ein klassisches Warnsignal für Trendfolger. Der nächste relevante Widerstand liegt bei 1030 US-Dollar, während die mittelfristige Unterstützung bei 882 US-Dollar gesehen wird. Langfristig bildet das 52-Wochentief bei 832 US-Dollar eine markante Haltelinie. Auf der Oberseite bleibt das 52-Wochenhoch bei 1247 US-Dollar eine bedeutende Widerstandsmarke. Insgesamt zeigt sich auch bei Palladium eine technische Lage, die kurzfristige Erholungen zwar zulässt, im übergeordneten Bild aber wenig Rückenwind für Bullen bietet.
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20.04.2025 - Andreas Opitz
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