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Edelmetall Marktbericht vom 09.04.2025: Investoren zwischen Schutz und Spekulation: Gold-ETFs mit Zuflüssen, Silber als Zykliker unter Druck, Platin und Palladium belastet durch Zukunftssorgen

Gold profitiert von Krisen, Silber leidet konjunkturbedingt, Platin und Palladium von Autoindustrie

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 09.04.2025: Investoren zwischen Schutz und Spekulation: Gold-ETFs mit Zuflüssen, Silber als Zykliker unter Druck, Platin und Palladium belastet durch Zukunftssorgen

 

Die Edelmetalle zeigen sich zur Wochenmitte uneinheitlich. Während Gold aktuell bei 3011 US-Dollar liegt und 0,82 % im Minus notiert, kann Silber mit einem leichten Plus von 0,74 % auf 29,77 US-Dollar punkten. Platin (–0,08 %) und Palladium (–0,64 %) geben leicht nach. Die Marktbewegungen spiegeln die angespannte geopolitische Lage, geldpolitische Unsicherheit und schwankende industrielle Nachfrage wider.

Gold (TVC:GOLD) bleibt weiterhin im Fokus der Investoren. Der Preis des Edelmetalls wird derzeit von mehreren Faktoren gestützt. Geopolitische Spannungen, insbesondere die sich zuspitzenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, lassen Anleger verstärkt in den sicheren Hafen Gold flüchten. Nachdem US-Präsident Donald Trump neue Importzölle gegen China angekündigt hatte, konterte Peking mit Widerstand – ein Signal, das die Märkte verunsicherte.

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Hinzu kommt ein nachgebender US-Dollar, der Gold für Käufer außerhalb der USA attraktiver macht. Analysten führen die jüngsten Kursgewinne auf eine Kombination aus einem schwächeren Greenback, erhöhter Inflationsangst und wachsender Rezessionssorgen zurück. Selbst steigende Renditen von Staatsanleihen konnten die Nachfrage nach Gold bislang nicht nachhaltig dämpfen. Das Edelmetall bleibt somit ein Anker in unruhigen Marktzeiten.

 

 

 

Laut einem Bericht auf marketscreener.com verzeichneten goldgedeckte ETFs im ersten Quartal 2025 die höchsten Mittelzuflüsse seit Jahren. Experten sehen darin ein klares Indiz für die wachsende Bedeutung von Gold als langfristige Absicherung – auch gegen geldpolitische Unsicherheiten. Neue Impulse könnten zeitnah durch die Veröffentlichung von US-Inflationsdaten und dem Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung folgen.

 

Silber: Vom sicheren Hafen zum konjunktursensiblen Risiko

 

Während Gold relativ stabil bleibt, kämpft Silber (TVC:SILVER) mit einem dramatischen Preisverfall. Besonders zum Ausklang der letzten Woche zeigte sich der Markt nervös: Der Silberpreis fiel am Freitag um rund sieben Prozent – der tiefste Stand seit sieben Monaten. Seit dem vergangenen Mittwoch summiert sich der Verlust laut Carsten Fritsch von der Commerzbank auf über 16 Prozent – eine Entwicklung, die sogar dem Abwärtstrend bei Rohöl Konkurrenz macht.

Die sogenannte Gold/Silber-Ratio – das Verhältnis zwischen den beiden Preisen – überschritt in diesem Zuge die symbolträchtige Marke von 100. Ein Wert, der letztmals während der Pandemie erreicht wurde und darauf hinweist, wie stark sich Silber im Vergleich zu Gold entkoppelt hat. Dieser Trend zeigt einmal mehr, dass Silber zwar ebenfalls ein Edelmetall ist, aber in der Praxis stark als Industriemetall wahrgenommen wird – mit all den konjunkturellen Risiken, die das mit sich bringt.

Wie auf fxstreet.com nachzulesen ist, hängt der Silberpreis zu rund 60 % an der industriellen Nachfrage. Insbesondere Anwendungen in Photovoltaik und Elektromobilität treiben den Bedarf. Doch in wirtschaftlich angespannten Phasen kehrt sich dieser Vorteil ins Gegenteil: Die hohe Industriekopplung wird zur Belastung. Gerade weil Silber nicht mehr ausschließlich als Wertspeicher, sondern zunehmend als Rohstoff gesehen wird, ist der Markt anfälliger für zyklische Schwankungen.

 

PGM-Metalle: Zwischen Verschnaufpause und strategischer Neuausrichtung

 

Auch die Märkte für Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) stehen derzeit unter Druck. Die rückläufige Entwicklung bei batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) wirkt sich hier jedoch etwas dämpfend auf den Abwärtstrend aus. Die Nachfrage nach Katalysatoren für klassische Verbrennungsmotoren bleibt aufgrund der verzögerten Transformation zur E-Mobilität überraschend stabil.

Beim PGMs Industry Day 2025 wurde deutlich: Der Übergang zu emissionsfreier Mobilität vollzieht sich langsamer als prognostiziert. McKinsey-Partner Jakob Fleischmann verwies auf anhaltende Marktzweifel und strukturelle Hemmnisse, die der vollständigen Elektrifizierung der Fahrzeugflotten im Weg stehen. Daraus ergibt sich für die PGM-Industrie eine wertvolle Übergangszeit. Die Nachfrage nach klassischen Katalysatoren bleibt erhalten, während alternative Antriebstechnologien wie Hybride an Bedeutung gewinnen – so auch laut BASF-Analyst Toby Green.

Engineeringnews.co.za berichtet, dass Konsumenten beim Kauf von BEVs inzwischen stärker auf praktische Aspekte wie Reichweite, Ladezeiten und Wiederverkaufswert achten. Umweltaspekte spielen aktuell eine untergeordnete Rolle. Ohne massive staatliche Förderung bleiben BEVs für viele unattraktiv. Das verleiht der PGM-Industrie kurzfristig Planungssicherheit, sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass mittel- bis langfristig strategische Anpassungen erforderlich sind.

 

Technische Analyse Gold: Trend bleibt bullisch – wichtiger Widerstand bei 3168 US-Dollar

 

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Werbebanner EMH PM Trade Das vorläufige Ergebnis für den laufenden Monat liegt bei –3,6 %, was kurzfristig für eine Konsolidierung spricht. Dennoch bleibt das große Bild konstruktiv: Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) zeigt weiterhin nach oben, und der aktuelle Kurs liegt darüber – ein positives Signal aus Sicht der langfristigen Marktbeobachtung. Als nächstes mittelfristiges Kursziel und Widerstand gilt die Zone um 3168 US-Dollar. Die Unterstützung im Bereich von 2583 US-Dollar dürfte bei einer Korrektur als solides Fundament fungieren. Insgesamt bleibt der Aufwärtstrend intakt – Gold bleibt charttechnisch attraktiv.

 

Technische Analyse Silber: Bullen kämpfen – Unterstützung bei 28,29 US-Dollar im Fokus

 

Silber verzeichnet im bisherigen Monatsverlauf einen deutlichen Rückgang von –12,6 %. Der Preis notiert aktuell unter dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt – ein Warnsignal aus technischer Sicht. Dennoch bietet die Zone bei 28,29 US-Dollar eine bedeutende Unterstützungsmarke, an der sich der Kurs vorerst stabilisieren könnte. Der mittelfristige Widerstand liegt bei 34,56 US-Dollar und fungiert als potenzielles Kursziel bei einer Erholung. Trotz langfristig positiver Tendenz im gleitenden Durchschnitt ist die übergeordnete Trendlage derzeit eher ungünstig für Käufer – Bullen sollten vorsichtig agieren.

 

Technische Analyse Platin: Bärenmarkt bestätigt – Kurs unter GD200

 

Platin zeigt sich im aktuellen Monatsverlauf mit einem Verlust von –7,4 % schwach. Der Kurs liegt unter dem fallenden 200-Tage-Durchschnitt, was die negative Grundtendenz unterstreicht. Eine technische Erholung könnte sich in Richtung der Widerstandszone bei 1010 US-Dollar orientieren. Die wichtige Unterstützung liegt bei 891 US-Dollar. Da auch der langfristige Durchschnitt rückläufig ist, spricht derzeit wenig für einen baldigen Richtungswechsel. Die Kontrolle liegt klar bei den Bären – Platin bleibt technisch unter Druck.

 

Technische Analyse Palladium: Abwärtstrend fest etabliert – Unterstützung bei 882 US-Dollar

 

Palladium verliert im bisherigen Monatsverlauf rund –8,3 % und bleibt damit das schwächste Metall unter den analysierten. Der Kurs liegt klar unter dem fallenden 200-Tage-Durchschnitt, ein weiteres Zeichen für die derzeit dominierende Abwärtstendenz. Die Zone bei 882 US-Dollar dient als markanter Unterstützungsbereich. Auf der Oberseite stellt der Bereich um 1030 US-Dollar einen ersten mittelfristigen Widerstand dar. Die technische Auswertung fällt eindeutig bärisch aus – kurzfristige Gegenbewegungen könnten lediglich Korrekturen im übergeordneten Abwärtstrend darstellen.

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09.04.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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