Edelmetall Marktbericht vom 10.03.2024: Platin und Palladium - Südafrika und Russland erleben einen Rückgang der Minenproduktion, der das Angebot verknappen lässt
Ein detaillierter Blick auf die jüngsten Preisbewegungen und technischen Analysen von Platin und Palladium
In der vergangenen Woche haben sich die Edelmetallmärkte besonders interessant entwickelt. Während Gold und Silber neue Höchststände verzeichneten, zeigten Platin und Palladium ebenfalls eine positive Entwicklung, wenngleich sie im Vergleich zurückblieben. Platin schloss die Woche mit einem Preis von 911 US-Dollar ab, was einem Wochengewinn von 2.8 % entspricht, während Palladium mit 1016 US-Dollar und einem beachtlichen Anstieg von 7.2 % die Woche beendete. Die Monatsbilanz fällt für Platin mit einem Plus von 3.6 % und für Palladium mit einem beeindruckenden 8.6 % ebenfalls positiv aus.
Die Edelmetallpreise sind traditionell ein Barometer für wirtschaftliche Stabilität und Inflationserwartungen. Ihre Entwicklung ist daher von großem Interesse für Investoren, Analysten und die breite Öffentlichkeit. Insbesondere die Performance von Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) wirft ein Licht auf spezifische Marktsegmente und bietet Einblicke in die zugrundeliegenden Angebots- und Nachfragedynamiken.
Angebotsdefizite und Nachfrageverschiebungen
Der Platinmarkt steht derzeit vor einem Angebotsdefizit, wie der World Platinum Investment Council (WPIC) in seinen jüngsten Prognosen darlegt. Trotz einer leichten Erhöhung der erwarteten Lücke bleibt das Defizit deutlich unter dem Rekordniveau des Vorjahres. Diese Entwicklung reflektiert vielschichtige Veränderungen auf der Angebots- und Nachfrageseite.
Auf der Nachfrageseite ist besonders die Automobilindustrie zu erwähnen, die trotz eines erwarteten Wachstums einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Auch in anderen Industriezweigen, wie der Glas- und chemischen Industrie, wird nach Abschluss von Kapazitätserweiterungen mit einem Rückgang gerechnet. Die Investmentnachfrage spürt den Druck steigender Zinsen, was sich in Abflüssen aus Platin-ETFs niederschlägt, während im Schmucksektor ein leichtes Wachstum erwartet wird.
Die Angebotsseite ist geprägt von einer Verknappung, hervorgerufen durch eine nach unten korrigierte Minenproduktion, insbesondere in Schlüsselregionen wie Südafrika und Russland. Obwohl eine Erholung im Recyclingangebot erwartet wird, kann dies den Rückgang im Gesamtangebot nicht vollständig ausgleichen. Der WPIC weist zudem auf weitere Risiken sowohl bei der Minenproduktion als auch im Recycling hin.
Marktreaktionen und Investoreninteresse
Die Reaktion des Marktes auf diese Entwicklungen ist vielschichtig. Einerseits führen die Angebotsdefizite und die sich wandelnde Nachfrage zu Preisvolatilität, andererseits bieten sich dadurch auch Chancen für informierte Investoren. Die Rolle der Edelmetalle als Absicherung gegen Inflation und als Teil diversifizierter Portfolios bleibt unbestritten, auch wenn sich die unmittelbaren Marktaussichten ändern.
In diesem Zusammenhang ist es von besonderer Bedeutung, die kurz- und mittelfristigen Bewegungen im Auge zu behalten. Während der letzte Handelstag der Woche einen scharfen Rücksetzer verzeichnete, deuten bereits kleine Aufwärtstrends darauf hin, dass es sich möglicherweise nur um eine Zwischenkorrektur handelt. Dies weckt die Hoffnung, dass die kurzfristigen Widerstände überwunden werden können, um weiterhin Aufwärtsdruck zu erzeugen.
Technische Analyse: Platin
Der Platinpreis hat mit einem Wochengewinn von 2.8 % eine positive Entwicklung gezeigt und die Handelswoche bei 911 US-Dollar abgeschlossen. Dies resultiert in einem Monatsplus von 3.6 %. Ein wichtiger Indikator für die langfristige Marktbewegung ist der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), welcher derzeit eine fallende Tendenz aufweist. Der Kurs befindet sich momentan unter diesem Durchschnitt, was als bearishes Signal interpretiert werden könnte.
Für kurz- bis mittelfristige Bewegungen ist die Widerstandszone um 1013 US-Dollar von Bedeutung. Ein Durchbrechen dieser Marke könnte den Weg für weitere Aufwärtsbewegungen ebnen. Auf der Unterstützungsseite bildet die Zone um 841 US-Dollar eine kritische Schwelle. Sollte der Kurs diese Marke unterschreiten, könnte dies zu weiterem Abwärtsdruck führen. Langfristig gesehen stellt das 52-Wochentief bei 841 US-Dollar eine solide Unterstützung dar, während das 52-Wochenhoch bei 1133 US-Dollar als signifikanter Widerstand fungiert. Die übergeordnete Markttendenz für Platin bleibt jedoch eher seitwärts orientiert, was auf eine anhaltende Unsicherheit und mögliche Volatilität hindeutet.
Technische Analyse: Palladium
Palladium verzeichnete einen beeindruckenden Wochengewinn von 7.2 % und schloss die Woche bei 1016 US-Dollar ab, was zu einem Monatsplus von 8.6 % führte. Ähnlich wie bei Platin zeigt der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) eine fallende Bewegung, was auf langfristige Herausforderungen im Markt hindeuten könnte. Der Kurs liegt aktuell unter diesem Durchschnitt, was als bearish gewertet werden kann.
Die kurz- bis mittelfristige Analyse offenbart eine Widerstandszone um 1240 US-Dollar. Ein Durchbruch über diese Marke könnte die Basis für weitere Kurssteigerungen legen. Auf der Unterstützungsseite dient die Zone um 847 US-Dollar als wichtige Marke. Ein Fallen unter diese Schwelle könnte den Weg für eine negative Kursentwicklung ebnen. Langfristige Unterstützung findet Palladium am 52-Wochentief bei 847 US-Dollar, während das 52-Wochenhoch bei 1639 US-Dollar einen bedeutenden Widerstand darstellt. Die Gesamtmarkttendenz für Palladium bleibt, ähnlich wie bei Platin, eher seitwärts gerichtet.
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10.03.2024 - Andreas Opitz
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