Edelmetall Marktbericht vom 10.11.2024: Platin und Palladium - Der starke US-Dollar, schwache Konjunkturerwartungen in China und drohende Handelsbarrieren verstärken den Abwärtstrend
Platin und Palladium haben die Woche mit erheblichen Verlusten abgeschlossen
Die Edelmetalle Platin und Palladium haben die aktuelle Handelswoche mit Verlusten abgeschlossen. Platin fiel um 2,3 % auf 971 US-Dollar, während Palladium einen noch deutlicheren Rückgang von 10,2 % auf 990 US-Dollar verzeichnete. Besonders betroffen von der Schwäche im Markt ist Palladium, das aufgrund einer Kombination aus starkem Dollar und schwachem internationalen Ausblick zunehmend unter Druck gerät. Ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen und die Faktoren, die den Edelmetallmarkt derzeit beeinflussen.
Der aktuelle Abwärtstrend auf den Edelmetallmärkten wird maßgeblich vom starken US-Dollar beeinflusst, der Rohstoffe wie Gold, Silber, Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) belastet. Diese Entwicklung setzt nicht nur Platin, sondern auch Palladium unter Druck. Eine starke US-Währung macht es für internationale Investoren weniger attraktiv, in Rohstoffe zu investieren, da sie im Vergleich zu Dollar-basierten Anlagen teurer werden. Zudem dämpft der schwächere wirtschaftliche Ausblick in China die Erwartungen an die Nachfrage. In China gilt das Wachstum als entscheidender Indikator für den Edelmetallmarkt, da die industrielle Nachfrage, etwa im Automobil- und Technologiesektor, hier einen wesentlichen Einfluss hat.
Zusätzlich erschweren die Unsicherheiten in der US-Handelspolitik die Prognosen. Der mögliche Anstieg an Handelsbarrieren könnte nicht nur die Produktionskosten für diese Rohstoffe erhöhen, sondern auch die Nachfrage negativ beeinflussen. Für die nahe Zukunft ist zu erwarten, dass sich das Interesse an Edelmetallen verringert, insbesondere wenn die Nachfrage durch höhere Produktionskosten eingeschränkt wird.
Platin: Nachfrage bleibt stabil durch Industrieeinsatz
Platin profitiert primär von seiner Nachfrage in industriellen Anwendungen, vor allem im Automobilsektor, wo es in Katalysatoren von Verbrennungsmotoren verwendet wird. Interessanterweise ist der Einfluss des globalen Wandels hin zu Elektrofahrzeugen derzeit noch relativ gering, da die Transformation Zeit benötigt. Der Übergang in den USA wird als eher schleppend erwartet, was auf kurze Sicht eine Stabilisierung der Nachfrage nach Platin ermöglicht. Dennoch könnten künftige Handelshemmnisse und steigende Produktionskosten die internationale Nachfrage dämpfen.
Der Markt bleibt trotz der anhaltenden industriellen Nutzung des Metalls volatil. Die Konkurrenz durch alternative Materialien sowie die zunehmende Nachfrage nach elektrischen Antriebslösungen könnten Platin in Zukunft herausfordern. Es zeigt sich jedoch, dass die industrielle Nutzung, gepaart mit der relativ konstanten Nachfrage aus der Automobilbranche, das Metall in der nahen Zukunft stabil halten könnte, auch wenn langfristige Unsicherheiten bestehen bleiben.
Palladium: Unsicherheit und ETF-Zuflüsse deuten auf gemischte Marktlage
Der Palladiummarkt erlebt derzeit eine Phase hoher Unsicherheit und Preisvolatilität. Nach einem Hoch Ende Oktober folgte ein rascher Kursrückgang, der durch das Unterschreiten wichtiger Unterstützungsmarken verstärkt wurde. Dies wird allgemein als Zeichen für ein angespanntes Marktumfeld gewertet, das von hohen Schwankungen geprägt ist. Die Ungewissheit zeigt sich auch in der schwachen Performance des Metalls im Vergleich zu Silber und Gold, die in den vergangenen Monaten stabile Gewinne verzeichnen konnten. Die Preisrückgänge konnten von kurzfristigen technischen Unterstützungsniveaus nicht aufgehalten werden, was den Abwärtstrend weiter verstärkte.
Technische Analyse Platin: Unterstützung und Widerstand auf den Prüfstand
Für Platin liegt das aktuelle Monatsminus bei 2,1 %. Der Kurs befindet sich aktuell über dem 200-Tage-Durchschnitt, ein Signal, das in der Langzeitanalyse positiv bewertet wird. Als wichtige mittelfristige Unterstützung dient die Zone um 900 US-Dollar, während der mittelfristige Widerstandsbereich bei etwa 1.054 US-Dollar liegt. Ein starker Widerstandsbereich wird bei rund 1.095 US-Dollar, dem 52-Wochenhoch, gesehen. Langfristig stützt der Bereich um das 52-Wochentief von 845 US-Dollar. Die Trendanalyse deutet jedoch auf eine insgesamt eher schwache Ausgangslage für bullische Positionen hin.
Technische Analyse Palladium: Trend setzt Bullen unter Druck
Für Palladium fällt der aktuelle Monatsverlust mit 11,4 % besonders deutlich aus. Auch hier verläuft der Kurs über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt, was zumindest einen positiven Langzeitindikator darstellt. Wichtige Unterstützungsmarken befinden sich im Bereich um 832 US-Dollar, während der mittelfristige Widerstand bei 1.247 US-Dollar liegt – ebenfalls das 52-Wochenhoch und ein harter Widerstandsbereich. Der langfristige Unterstützungsbereich bleibt bei rund 832 US-Dollar. Die Analyse der Trendindikatoren deutet darauf hin, dass die Bullen derzeit wenig Rückenwind haben und der Markt weiterhin unter Verkaufsdruck steht.
Platin - kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Entwicklungen bei Platin sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Anleger. Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Platin oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Analysen und Empfehlungen zu Platin - hier den Zürcher Goldbrief kostenlos downloaden...
10.11.2024 - Andreas Opitz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)