Edelmetall Marktbericht vom 15.09.2024: Der überraschende Preisanstieg von Palladium von rund 17 % und die geopolitischen Drohungen Russlands werfen Fragen auf

Welche geopolitischen Spannungen wirken sich auf die Edelmetallmärkte aus?

 

In der letzten Woche verzeichneten die Edelmetalle Platin und Palladium beachtliche Preisanstiege. Platin stieg um 8,0 % auf 997 US-Dollar, während Palladium einen noch beeindruckenderen Zuwachs von 16,8 % auf 1.069 US-Dollar erzielte. Diese Entwicklungen spiegeln nicht nur kurzfristige Gewinne wider, sondern deuten auch auf stärkere, unterliegende Marktdynamiken hin, die wir im Folgenden näher beleuchten werden. Diese Analyse wird sowohl saisonale Muster als auch die Auswirkungen globaler politischer Ereignisse berücksichtigen.

 

Die langfristige Betrachtung des Markts für Platin (TVC:PLATINUM) offenbart eine wiederkehrende Saisonalität, die Investoren vertraut ist. Preissteigerungen treten häufig in den ersten drei Monaten des Jahres sowie im Spätsommer und Herbst auf. Trotz dieser Vorhersagbarkeit gibt es Jahre, wie 2024, in denen die Trends brechen und die Preise unerwartet sinken. Diese Instabilität wurde in den Sommermonaten beobachtet, als die Preise in den Monaten Juni und Juli nachgaben. Solche Abweichungen von der Norm sind besonders für langfristige Investoren von Bedeutung, da sie auf Veränderungen in den Marktkräften oder auf makroökonomische Störungen hinweisen können.

 

 

 

Die Dynamik des Palladiums im Wandel

 

Palladium (TVC:PALLADIUM) erlebt ebenfalls eine interessante Entwicklung, besonders vor dem Hintergrund der steigenden Popularität von Elektrofahrzeugen (EVs), die traditionell weniger Palladium in ihren Katalysatoren benötigen. Diese Veränderung im Verbrauchsmuster hatte zunächst zu einem Preisverfall geführt. Jedoch belebt die zunehmende Verwendung in Hybridfahrzeugen, die ebenfalls Katalysatoren benötigen, die Nachfrage erneut. Die jüngste Preissteigerung könnte also ein Indiz dafür sein, dass die Abhängigkeit von der Automobilindustrie zwar vorhanden ist, der Markt sich jedoch anpasst und neue Verbrauchsmuster integriert.

 

Geopolitische Unsicherheiten als Preistreiber

 

Ein weiterer bemerkenswerter Faktor, der die Märkte für Platin und Palladium beeinflusst, sind geopolitische Spannungen. Jüngste Drohungen von Präsident Wladimir Putin, auf die westlichen Sanktionen mit Exportbeschränkungen für wichtige Metalle wie Nickel und Titan zu reagieren, haben bereits zu Preissprüngen geführt. Da Russland ein Hauptproduzent von Palladium ist, könnten solche Maßnahmen weitreichende Folgen für die globalen Märkte haben. Die Unsicherheit, die solche Aussagen mit sich bringen, kann kurzfristige Volatilität verursachen, bietet jedoch auch Chancen für strategische Investitionen.

 

Marktchancen trotz Herausforderungen

 

Unternehmen wie Chalice haben sich trotz der Marktvolatilität behauptet, indem sie ihre Strategien anpassten und neue Projekte wie das Gonneville-Vorkommen vorantrieben. Diese Anpassungsfähigkeit unterstreicht die Bedeutung einer flexiblen Geschäftsführung, die in der Lage ist, auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren und langfristige Pläne entsprechend zu modifizieren.

 

Technische Analyse Platin

 

Aktuelle Marktlage: Für den aktuellen Monat verzeichnet Platin eine Steigerung von 7,4 %. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein wichtiger Langzeitindikator, zeigt eine aufsteigende Tendenz. Der aktuelle Kurs von Platin liegt über diesem Durchschnitt, was insgesamt als positives Zeichen gewertet wird.

Preiswiderstände und -unterstützungen: Kurzfristig zeigt sich ein direkter Widerstandsbereich bei etwa 1.095 US-Dollar. Dies könnte in den kommenden Wochen ein kritischer Punkt für mögliche Kurskorrekturen oder weiteres Wachstum sein. Die Unterstützungszone wird bei etwa 900 US-Dollar verortet, was einen stabilen Boden für den aktuellen Aufwärtstrend darstellt. Langfristige Sicherheit bietet die Unterstützungszone um das 52-Wochentief von 843 US-Dollar.

Marktausblick: Die vorliegenden Indikatoren bestätigen einen übergeordneten bullischen Trend für Platin. Investoren könnten daher in Erwägung ziehen, ihre Positionen bei Rücksetzern zu verstärken, besonders wenn sich die Kurse den genannten Unterstützungsniveaus nähern.

 

Technische Analyse Palladium

 

Aktuelle Marktlage: Palladium zeigt für den aktuellen Monat ein Wachstum von 10,6 %. Ähnlich wie bei Platin ist der 200-Tage-Durchschnitt steigend, und der Kurs befindet sich darüber, was die positive Marktstimmung unterstreicht.

Preiswiderstände und -unterstützungen: Die unmittelbare Widerstandszone für Palladium liegt bei 1.076 US-Dollar. Überwindet der Kurs diese Marke, könnte dies den Weg für weiteres Wachstum bis hin zum 52-Wochenhoch von 1.293 US-Dollar ebnen. Die Unterstützungszone befindet sich bei 832 US-Dollar, was ebenfalls das 52-Wochentief darstellt. Dies bietet eine solide Basis, sollte der Markt eine Korrektur erleben.

Marktausblick: Die technischen Indikatoren und der übergeordnete Trend sind inzwischen bullisch. Investoren könnten daher auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends setzen, insbesondere wenn geopolitische Unsicherheiten weiterhin zu Volatilität auf den Rohstoffmärkten führen.

 

Ausblick

 

Während wir in die kommenden Monate blicken, werden die Edelmetallmärkte voraussichtlich weiterhin von einer Mischung aus technischen Signalen und geopolitischen Entwicklungen beeinflusst. Diese Kombination aus Faktoren bietet sowohl Chancen als auch Risiken, die es von Marktbeobachtern und Investoren gleichermaßen zu navigieren gilt.

 

Platin - kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Entwicklungen bei Platin sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Anleger. Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Platin oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Analysen und Empfehlungen zu Platin - hier den Zürcher Goldbrief kostenlos downloaden...

 

15.09.2024 - Andreas Opitz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)