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Edelmetall Marktbericht vom 30.03.2025: Die USA sind stark von Platin und Palladium abhängig – eine strukturelle Schwäche, die sich in erhöhter Marktvolatilität widerspiegelt

Platin und Palladium gelten zunehmend als strategische Rohstoffe

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 30.03.2025: Die USA sind stark von Platin und Palladium abhängig – eine strukturelle Schwäche, die sich in erhöhter Marktvolatilität widerspiegelt

 

Mit einem Zugewinn von 0,67 % bei Platin (984 US-Dollar) und 1,6 % bei Palladium (971 US-Dollar) haben sich die beiden Edelmetalle in dieser Woche stabil und mit positiver Tendenz präsentiert. Auch im Monatsverlauf stehen beide Metalle gut da: Platin legte um 4,2 % zu, Palladium um 5,3 %. Hinter diesen Zahlen verbirgt sich allerdings weit mehr als eine kurzfristige Preisbewegung – geopolitische Spannungen, Angebotsverzerrungen und neue Investmentstrategien prägen derzeit das Geschehen an den Rohstoffmärkten.

Die zuletzt aufgeflammten Handelskonflikte wirken sich deutlich auf den Platinmarkt aus. Besonders die Diskussionen um mögliche Importzölle haben Spuren hinterlassen – allen voran in den Vereinigten Staaten, die stark von Platinimporten abhängig sind. Marktteilnehmer reagieren zunehmend nervös und sichern sich mit physischen Käufen sowie Terminmarktpositionen gegen potenzielle Lieferengpässe ab. Ausdruck dieser Entwicklung ist der spürbare Anstieg der Lagerbestände an der NYMEX-Börse, der vor allem durch Arbitragegeschäfte und eine stark gestiegene „Exchange for Physical“-Rate (EFP) getrieben wird.

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Die Marktstruktur signalisiert klar: Es herrscht Sorge, dass Platin (TVC:PLATINUM) künftig nicht mehr zu heutigen Preisen importiert werden kann. Die Terminpreiskurve zeigt sich ungewöhnlich steil – ein Zeichen für die zunehmende Knappheitsangst. Solange sich das politische Klima nicht beruhigt, dürfte dieses Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bestehen bleiben. Die Lagerbestände werden als strategische Reserve genutzt – ein Umstand, der die weitere Preisentwicklung maßgeblich beeinflussen wird.

 

 

 

Strukturelle Engpässe als Preistreiber

 

Laut platinuminvestment.com wird ein Angebotsdefizit im Platinmarkt für 2025 erwartet, sofern sich die geopolitischen Spannungen nicht signifikant entspannen und Lagerbestände nicht deutlich reduziert werden. In der aktuellen Situation scheint dies allerdings kaum wahrscheinlich. Die USA als größter Nachfragemarkt sind stark importabhängig und geraten zunehmend in eine Position struktureller Verwundbarkeit. Investoren werten Platin deshalb verstärkt als strategisches Gut mit langfristigem Potenzial, vor allem im Kontext der industriellen Transformation und Energiewende.

Gleichzeitig bleibt der Preis historisch betrachtet niedrig – ein Aspekt, der institutionelle Anleger anzieht und langfristige Engagements attraktiv macht. Platin könnte damit eine Renaissance erleben, getragen von neuen Investmentzyklen und einer wachsenden industriellen Nachfrage.

 

Palladium zeigt sich robuster – strukturelle Vorteile sichern Stabilität

 

Im Gegensatz zu Platin bleibt der Palladiummarkt von den aktuellen geopolitischen Entwicklungen weitgehend unberührt. Die Vereinigten Staaten gelten in Bezug auf Palladium (TVC:PALLADIUM) als nahezu autark, wodurch sich das Metall als widerstandsfähiger gegen zollbedingte Verwerfungen erweist. Auch wenn sich das Angebot insgesamt stabiler zeigt, bleibt das Interesse der Investoren aktuell dennoch stärker auf Platin gerichtet – nicht zuletzt aufgrund dessen Rolle in emissionsarmen Technologien und der stetig steigenden Nachfrage aus dem Sektor der grünen Transformation.

Die relative Stabilität von Palladium könnte sich jedoch als Vorteil erweisen, sollte sich die geopolitische Lage weiter zuspitzen. Als bewährtes Katalysatormetall in der Automobilindustrie bleibt es ein integraler Bestandteil vieler Lieferketten – mit anhaltend hoher Relevanz für die Industrieproduktion.

 

Marktpsychologie treibt Investmentverhalten

 

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Werbebanner DegussaDie Bewegungen an den Edelmetallmärkten lassen sich derzeit nur bedingt mit klassischen Fundamentaldaten erklären. Vielmehr bestimmt die Marktpsychologie die Kursverläufe – Unsicherheit, Absicherungsstrategien und kurzfristige Arbitrage treiben die Dynamik. Gerade bei Platin ist der psychologische Effekt derzeit besonders stark. Die Furcht vor Angebotsengpässen in Verbindung mit politischem Druck erzeugt eine Art Vorgriffverhalten am Markt, das sich in erhöhten Lagerbeständen und einer steileren Forwardkurve manifestiert. Diese Effekte dürften auch in den kommenden Wochen für Volatilität sorgen.

 

Technische Analyse Platin: Leichte Stärke, aber noch kein klarer Ausbruch

 

Platin zeigt sich im laufenden Monat mit einem Plus von 4,2 % freundlich. Der Kurs liegt aktuell oberhalb des langfristig relevanten 200-Tage-Durchschnitts (GD200), der seinerseits ansteigt – ein positives Zeichen für die mittelfristige Perspektive. Der Bereich um 1010 US-Dollar fungiert als erste ernstzunehmende Widerstandszone und dürfte in den kommenden Tagen eine zentrale Rolle im weiteren Kursverlauf spielen. Auf der Unterseite sichert die Region um 902 US-Dollar den aktuellen Trend ab.

Langfristig bleibt das technische Bild gemischt. Die Zone um das 52-Wochenhoch bei 1095 US-Dollar stellt einen massiven Widerstand dar, der nur durch eine Kombination aus positiver Nachrichtenlage und weiterem spekulativem Interesse erreicht werden dürfte. Gleichzeitig fungiert die Marke von 894 US-Dollar als robustes Unterstützungsniveau – sie wurde mehrfach verteidigt und bleibt für Anleger ein wichtiger Referenzpunkt. Insgesamt zeigt die Trendanalyse eine eher seitwärts gerichtete Tendenz, wobei kurzfristige Ausschläge durch die politische Nachrichtenlage möglich bleiben.

 

Technische Analyse Palladium: Erholung mit Hürden

 

Mit einem Monatsplus von 5,3 % präsentiert sich Palladium aktuell technisch stabil. Der langfristige GD200 steigt zwar an, doch der aktuelle Kurs liegt darunter – ein leicht bearishes Signal, das auf eine gewisse Schwäche im Trend hinweist. Die nächste Hürde liegt bei 1044 US-Dollar. Sollte dieser Widerstand überwunden werden, könnte eine weitere Erholungsbewegung in Gang gesetzt werden. Auf der Unterseite bleibt der Bereich um 897 US-Dollar wichtig für eine kurzfristige Stabilisierung.

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Langfristig betrachtet zeigt sich Palladium trotz geopolitischer Robustheit noch nicht vollständig im Aufwärtstrend. Der Bereich um das 52-Wochenhoch bei 1247 US-Dollar bleibt in weiter Ferne, während das 52-Wochentief bei 832 US-Dollar eine solide Unterstützung darstellt. Die technische Trendanalyse signalisiert aktuell eine bullische Grundtendenz – jedoch fehlt noch die Bestätigung durch einen nachhaltigen Ausbruch über zentrale Widerstände. Anleger könnten in den kommenden Wochen verstärkt auf Momentum und Volumen achten, um neue Einstiegssignale zu identifizieren.

 

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30.03.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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