Porsche überho0lt VW und wird von Banken umfassend gestützt
Porsche wird zum wertvollsten deutschen Autobauer
Eine Woche nach dem Porsche IPO wird die erste Bilanz gezogen. Begleitende Investmentbanken stützen wohl fundamental den Kurs.
Am 29. September ging der deutsche Sportwagenhersteller Porsche an die Börse. Der Börsengang war der zweitgrößte in der Geschichte der Deutschen Börse nach dem IPO der Deutschen Telekom (DE0005557508). Trotz des Volumens verlief der Börsengang ohne größere Pannen und zudem äußerst schnell. Bis zur ersten öffentlichen Absichtserklärung bis zum tatsächlichen Börsengang vergingen gerade mal 7 Monate.
Der öffentliche Teil der Transaktionen beläuft sich auf ein geschätztes Volumen von 9,4 Milliarden Euro. Bezieht man allerdings den nicht öffentlichen Teil mit ein, dann hat Porsche gemessen am Emissionserlös auch die Deutsche Telekom weit hinter sich gelassen. Im nicht öffentlichen Teil des Börsenganges hat die Porsche SE (DE000PAH0038) Stimmrechtsanteile für insgesamt 7,1 Milliarden Euro gekauft und erhält so die Sperrminorität über die Porsche AG (DE000PAG9113).
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und der zuletzt negativen Stimmung an den Börsen verläuft die Börsennotierung der Stuttgarter bislang äußerst erfolgreich. In der ersten vollständigen Handelswoche entwickelte sich der Kurs des Unternehmens von einem Emissionspreis bei 81 € auf den aktuellen Kurswert bei 91,76 € pro Anteil.
Ein Grund für die solide Entwicklung des Aktienkurses dürfte auch bei den begleitenden Investmentbanken zu finden zu sein. So hat die Bank of America in dem Zeitraum vom 29. September bis zum 4. Oktober knapp 3,8 Millionen Porsche Aktien für umgerechnet 312,8 Millionen Euro erworben. Bereits am ersten Handelstag hatte die Großbank 1,8 Millionen Aktien erworben, da Porsche unter Abgabedruck geriet. Durch den Kauf zu 81.2 € pro Anteil konnte der Aktienkurs erstmals künstlich stabilisiert werden.
Allerdings sind diese Stützungskäufe strategischer Natur und in der Finanzwelt Gang und gebe. Dafür werden meist Aktien aus der Platzierungsreserve verwendet. Eine Folge davon ist, dass der VW-Konzern mit dem Börsengang weniger einnehmen wird als die Maximalsumme von 9,4 Milliarden Euro. Für diese Stabilisierungsmaßnahmen stehen in den ersten vier Wochen insgesamt 14,85 Millionen Aktien zur Verfügung.
Porsche wertvollster Autobauer Deutschlands
Nach dem verhaltenen Start in der letzten Woche nahm die Aktie des Sportwagenherstellers in dieser Handelswoche richtig Fahrt auf. Alleine am Donnerstag gewann die Aktie mehr als 6 % dazu und stieg auf 93,70 €. Damit ist Porsche mit einer Marktkapitalisierung von 85 Milliarden Euro der wertvollste deutsche Autobauer an der Börse und überholt damit sogar den VW (DE0007664039) Mutterkonzern. Ob dies ein Signal für die massive Unterbewertung des VW-Konzerns an der Börse ist oder ein Zeichen für eine Erfolgsgeschichte für Porsche ist wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen können.
07.10.2022 - Felix Eisenhauer
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