Raiffeisen International mit großen Chancen & Risiken
Raiffeisen International bläst der kalte Wind der eurasischen Steppe entgegen
Die österreichische Raiffeisen International ist stark in Osteuropa engagiert und hat im Zuge des Überfalls Russlands auf die Ukraine darunter, dass die Märkte den schlimmsten Fall einpreisen. Dafür hat die Bank bereits die Gewinnverwendung des Vorjahres geändert und prüft eine Anpassung seiner Präsenz in Russland an das derzeitige Risiko- und Sanktionsprofil. Die RBI-Aktie hat sich im Zuge dessen in den vergangenen Wochen mehr als halbiert und bietet damit neben weiterhin hohen Risiken auch hohe Chancen.
Für Raiffeisen International (AT0000606306) (RBI) kommt es mit dem derzeitigen Krieg Russlands gegen die Ukraine dicke. Schließlich war Osteuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs das Wachstumsfeld der Österreicher.
Nun aber bringt der Einmarsch Russlands in die Ukraine die bisherigen Pläne gehörig durcheinander. Dabei hatte sich das Geschäft 2021 dynamisch entwickelt, wie ein kurzer Blick auf die operativen Eckdaten zeigt. Denn erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Konzernergebnis von 1,372 Mrd. Euro und lag damit wieder über dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Der Zinsüberschuss wurde um 7 % und der Provisionsüberschuss sogar um 18 % gesteigert. Das Cost-Income-Ratio lag bei 53,5 %, die Nettozinsspanne stabil bei rund 2 % und die harte Kernkapitalquote bei 13,1 %.
Eine erste Reaktion der Bank auf den Konflikt in Osteuropa war, den Vorschlag zur Gewinnverwendung zu ändern und diesen nicht auszuschütten, sondern auf neue Rechnung vorzutragen und damit als Risikopuffer der Folgekosten des Krieges zu nutzen. Damit dürfte auch der Dividendenvorschlag von 1,15 Euro je Aktie vorerst erledigt sein. Wie aber der Vorstand betonte, wird er nach einer Befriedung der aktuellen krisenhaften Entwicklungen prüfen, ob eine nachträgliche Dividendenausschüttung aus dem vorgetragenen Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2021 möglich ist.
Heute teilte RBI nun mit, dass man alle Optionen für die Geschäftsaktivitäten in Osteuropa prüft, was auch einen Rückzug aus Russland beinhaltet.
Die Aktie von Raiffeisen International hat derzeit bereits einen bedeutenden Teil dieser Krisenkosten eingepreist. Im Zuge des Absturzes von rund 26 Euro fiel der Titel bei sehr hohem Umsätzen bis an seine Unterstützung oberhalb von 10 Euro.
Raiffeisen International auf TradingView
Mitten in diesen Russland-Turbulenzen bestätigten die Rating-Agenturen S&P und Moody's das langfristige Rating von ,,A2‘‘ für die Bank und verwies dabei auch auf die Finanzkraft der Raiffeisen Bankengruppe (RBG).
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18.03.2022 - Arndt Kümpel
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