Simbabwe verzichtet auf Ausfuhrabgabe bei Platin – Impala Platinum & Co. erleichtert
Simbabwe und die privaten Platininvestitionen
Simbabwe, das über die weltweit zweitgrößten Reserven bei Metallen der Platingruppe verfügt, hat von der Wiedereinführung einer Ausfuhrabgabe auf unraffiniertes Platin Abstand genommen. Davon profitieren kurzfristig die großen Minenunternehmen Impala Platinum, Sibanye Stillwater und Anglo American Platinum, mittelfristig aber auch die globale Versorgungssicherheit.
Der Kompromiss zwischen der Notwendigkeit, Staatseinnahmen zu generieren und dabei die privaten Investitionen hinreichend attraktiv zu machen, ist ein wirtschaftspolitisch schmaler Grat, auf dem man jederzeit in die eine oder andere Richtung kippen kann.
Damit ist dies eine der zentralen Herausforderungen bei der Wirtschaftspolitik, vor allem in den Entwicklungsländern.
Dies scheint auch die simbabwische Regierung erkannt zu haben und hat zuletzt die geplante Abgabe auf die Ausfuhr von nicht raffiniertem Platin in Höhe von 5 % wieder fallen gelassen. Dies auch, weil die bisherigen Anstrengungen Simbabwes, im Inland Raffineriekapazitäten aufzubauen, langsam Früchte tragen. Dies ist auch global von einiger Bedeutung, denn das Land besitzt nach Südafrika über weltweit zweitgrößten Reserven an Platingruppenmetallen.
Im Jahr 2020 hatte man die Abgabe ausgesetzt, aber angekündigt, sie 2022 wieder einführen zu wollen. Damit wollte man die Minenunternehmen zwingen, die Aufbereitung des geförderten Platinerzes im Inland zu verstärken.
Zu den Unternehmen, die von dieser Entwicklung profitieren, gehören insbesondere die großen südafrikanischen Minenunternehmen, die im Nachbarland den Bergbausektor dominieren, so insbesondere Impala Platinum (ZAE000083648), Sibanye Stillwater (ZAE000259701) und Anglo American Platinum (ZAE000013181).
Und was ist das Fazit?
Die Aufhebung der Wiedereinführung der Ausfuhrabgabe auf Platin dürfte neben einem höheren Platinpreis auch zu den verstärkten privaten Investitionen in Platin-Raffinerie-Kapazitäten in Simbabwe geführt haben. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, würde das Land einen größeren Anteil an der Wertschöpfungskette von Platin erhalten und damit auch seine Staatsfinanzen stärken.
Die Vermeidung der Ausfuhrabgabe ist dabei wiederum eine Maßnahme, die die Kosten der Minenunternehmen senkt und damit tendenziell eine Erhöhung der Produktion nahelegt. Insgesamt dürfte die jüngste Entscheidung in Harare beide Seiten zufriedenstellen und mittelfristig die Angebotssituation auf dem globalen Platinmarkt verbessern.
18.05.2022 - Arndt Kümpel
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