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SolarEdge zieht die Branche mit einer Gewinnwarnung in die Tiefe, SMA Solar gerät unter die Räder, auch JinkoSolar kämpft mit Verlusten und Enphase Energy landet ebenfalls im roten Bereich

Solaraktien im Ausverkauf

NTG24 - SolarEdge zieht die Branche mit einer Gewinnwarnung in die Tiefe, SMA Solar gerät unter die Räder, auch JinkoSolar kämpft mit Verlusten und Enphase Energy landet ebenfalls im roten Bereich

 

An der Börse gibt es momentan ohnehin schon mehr als genug Gründe, um skeptisch zu bleiben und sich mit Zukäufen zurückzuhalten. Diverse problematische Entwicklungen schickten die Kurse am Freitag auf Talfahrt. Die Solarbranche schoss dabei den Vogel ab, und das freilich nicht ohne Grund.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAngeführt wurde ein rapider Abwärtstrend im Segment von SolarEdge (US83417M1045), wo sich Kursverluste von satten 28,3 Prozent beobachten ließen und zum Wochenende nur noch 77,44 Euro auf der Anzeigetafel standen. Das Unternehmen veröffentlichte am Freitag eine Gewinnwarnung, die es in sich hatte. Aufgrund unerwarteter Stornierungen im dritten Quartal und Verschiebungen bei bestehenden Auftragsbeständen zeichnet das Management einen düsteren Ausblick für die nahe Zukunft, wie beim „Handelsblatt“ zu lesen war.

Die Umsätze im vergangenen Quartal sollen demnach bei nur noch 730 Millionen US-Dollar liegen. Zuvor wurden noch 920 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Gleichzeitig soll die Bruttomarge von zuvor erwarteten 28 bis 31 Prozent auf nur noch 20,1 bis 21,1 Prozent in die Tiefe stürzen. Entsprechend schmilzt das operative Ergebnis von ursprünglich erwarteten 115 bis 135 Millionen Euro auf fast schon desaströse 12 bis 31 Millionen Dollar dahin. Für die Prognosen ist das nicht weniger als ein veritabler Kahlschlag.

 

SMA Solar taumelt in die Tiefe

 

Letzterer hinterlässt auch bei der Konkurrenz tiefe Spuren. Die Börsianer treibt die Sorge um, dass die katastrophale Entwicklung sich branchenweit bemerkbar machen könnte. Dadurch bedingt ging es bei SMA Solar (DE000A0DJ6J9) am Freitag um fast neun Prozent bis auf 59,75 Euro abwärts. Die erst zu Monatsbeginn mühsam zurückeroberte 60-Euro-Marke wurde dadurch wieder unterschritten und es droht die Rückkehr in den Abwärtstrend.

Um das noch zu vermeiden, müsste SMA Solar wohl mit beruhigenden Zahlen gegensteuern. Die nächsten Quartalsergebnisse werden zu Anfang November erwartet. Dass es von dem deutschen Konzern bisher keine Gewinnwarnung gab, ist für die Anteilseigner offenbar wenig beruhigend. Die Aussicht auf Enttäuschungen treibt die Bullen in die Flucht und im aktuellen Marktumfeld kommen hohe Verluste recht schnell zustande.

 

JinkoSolar im Tiefenrausch

 

Die Schockwellen in der Branche machten sich auch im fernen Osten bemerkbar. JinkoSolar (US47759T1007) geriet am Freitag ebenfalls nachhaltig unter Druck und musste beim Aktienkurs Verluste von rund 7,5 Prozent hinnehmen. Der Kurs fiel dadurch auf 26,05 Euro an den hiesigen Handelsplätzen zurück. Mehr oder weniger unter ging dabei, dass der chinesische Konzern sich einen frischen Auftrag aus Saudi-Arabien an Land ziehen konnte.

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Dort sollen Solarmodule mit einer Leistung von 3,8 Gigawatt zum Einsatz kommen, um unter anderem Meerwasserentsalzungsanlagen zu betreiben und die Produktion von grünem Wasserstoff voranzubringen. Neue Aufträge sind für JinkoSolar immer eine gute Nachricht. In diesem Fall fällt das Volumen aber offenbar zu gering aus, um dem erdrückenden Gegenwind ernsthaft etwas entgegenzusetzen.

 

Enphase Energy in bester Gesellschaft

 

Ausnahmen von der Regel waren vor dem Wochenende bei Solaraktien kaum zu finden. Auch Enphase Energy (US29355A1079) wurde von den schlechten Neuigkeiten der Konkurrenz in die Tiefe gerissen. Um 18,1 Prozent ging es hier auf magere 92,16 Euro in die Tiefe und zeitweise erreichte die Aktie bei 90,80 Euro schon ein frisches 52-Wochen-Tief. Neuigkeiten vom Unternehmen aus Kalifornien selbst gab es keine zu vernehmen. Damit fehlten aber auch Impulse, welche dem Verkaufsdruck Widerstand hätten leisten können.

Die sehr deutlichen Abschläge dürften auch dadurch bedingt sein, dass Enphase Energy schon seit Längerem in einem heftigen Abwärtstrend feststeckt. Seit rund einem Jahr schwindet das Interesse der Anleger immer mehr dahin und enttäuschende Zahlen von Solarmodul-Herstellern sprechen eher nicht dafür, dass die Wechselrichter von Enphase in naher Zukunft allzu gefragt sein werden. Das treibt die Anleger zur Vorsicht, und das wahrscheinlich nicht einmal ohne Grund.

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Ein herber Rückschlag

 

Das Timing für die Gewinnwarnung von SolarEdge hätte kaum schlechter sein können. Die Anleger werden zu einer Zeit verunsichert, in der viele Marktbeobachter ohnehin den Blick in Richtung Abgrund wenden und vor großen Herausforderungen warnen. Viele der erlittenen Kursverluste im Solarbereich fußten in der vergangenen Woche auf bösen Vorahnungen und nackter Angst. Den Anlegern ist die vorsichtige Haltung aber auch kaum zu verdenken. Steigende Kosten und höhere Zinsen machen es den Unternehmen schwer und von Hype ist im Solarbereich momentan nicht mehr allzu viel zu spüren. Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass die Lage sich möglichst schnell wieder beruhigen kann. Weitere Gewinnwarnungen lassen sich aber kaum ausschließen.

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23.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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