Symrise: Neuer Mega-Konkurrent
DSM und Firmenich fusionieren - Symrise hat das Nachsehen
Mit einem Paukenschlag gab die niederländische DSM heute gleich mehrere grosse gesellschaftsrechtliche Massnahmen bekannt. Im Mittelpunkt steht die Ankündigung einer Mega-Fusion im Bereich der Spezialchemie.
Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Im Fall von Symrise (DE000SYM9999) ergibt sich gerade in der Spezialchemiebranche genau das Gegenteil. Überraschend für die Börse gab der niederländische Chemiekonzern DSM (NL0000009827) bekannt, dass man mit der schweizer Firmenich fusionieren und damit den größten Spezialchemiekonzern in Europa im Bereich ihrer Geschäftsfelder formen wird.
DSM und Givaudan (CH0010645932) ringen bisher um den Spitzenplatz in Europa. Durch die Fusion mit Firmenich katapultiert sich DSM nun aber auf ein Umsatzniveau, das weder Givaudan noch Symrise aus dem organischen Wachstum heraus einholen können. Natürlich steht die Fusion noch vor den Genehmigungen durch die Regulierungsbehörden, was ein Problem werden kann. Aber grundsätzlich sieht die Fusion auf dem Papier aus, als wenn sie gute Chancen hat durchzugehen. Unter anderem auch, weil DSM gleichzeitig sein Kunststoffgeschäft verkauft.
Symrise im Nachteil
Symrise brachte es im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 3,826 Mrd. Euro Umsatz. Dem gegenüber steht der fusionierte DSM-Firmenich Konzern, der es auf einen Jahresumsatz von 11,4 Mrd. Euro bringen will. Man agiert weltweit, verfügt über rund 28.000 Mitarbeiter und eine grosse Anzahl an Forschungseinrichtungen. DSM bringt 9 Zentren ein und Firmenich weitere 6 Zentren. Ob alle Zentren am Ende bestehen bleiben, steht auf einem anderen Blatt, aber sicher ist, dass der Konzern sein geballtes Potenzial in der Forschung und Entwicklung nicht verringern wird. Patente sind in diesem Geschäft von höchster Bedeutung, um sich die Konkurrenz vom Leib zu halten. Firmenich bringt rund 4.000 Patente ein und DSM sogar rund 12.000 Patente.
Weder für Givaudan noch für Symrise ist die Fusion von Vorteil. Hier tun sich zwei starke Unternehmen mit komplementären Geschäftsfeldern zusammen, was die Skaleneffekte verstärken wird. DSM-Firmenich wird die Bereiche Tiernahrung, Nahrungsergänzungsmittel, Geschmack und Düfte abdecken. Sollte die Fusion bei den Regulierungsbehörden durchgehen, haben Givaudan und Symrise zudem das Problem, dass sie zu gross sind, um noch übernommen zu werden, aber zu klein sein werden, um sich gegen DSM-Firmenich erfolgreich durchsetzen zu können.
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Offenlegung: Herr Fritz hält zum Zeitpunkt der Empfehlung eine Long-Position in Symrise.
01.06.2022 - Mikey Fritz
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