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TUI übt sich weiterhin in Optimismus, doch weder Analysten noch Investoren scheinen sich dieser positiven Grundhaltung anschließen zu wollen

Das könnte hässlich werden

NTG24 - TUI übt sich weiterhin in Optimismus, doch weder Analysten noch Investoren scheinen sich dieser positiven Grundhaltung anschließen zu wollen

 

Vieles liegt für 2023 noch im Dunkeln, zumindest wenn es um die Themen Wirtschaft und Börse geht. Über den Märkten hängt ein gigantisches Damoklesschwert in Form der drohenden Rezession und manch einer scheint sich nur zu fragen, welche Bereiche davon in den nächsten Monaten besonders schwer getroffen werden könnten. Geht es um den Touristik-Sektor, haben einige Beobachter den Daumen bereits gesenkt.

Entsprechend düster sind teilweise die Aussichten für die Aktie von TUI (DE000TUAG000), für die es in letzter Zeit vermehrt Verkaufsempfehlungen zu sehen gab. Eine solche sprach zuletzt etwa die UBS aus, welche im gleichen Atemzug ihr Kursziel bekräftigte, das bei umgerechnet gerade einmal 1,13 Euro und damit noch unter dem 52-Wochen-Tief in Höhe von 1,16 Euro liegt. Sehr viel düsterer könnte die Prognose also kaum ausfallen.

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Werbebanner EMH PM TradeDabei bemüht sich TUI sichtlich, für gute Stimmung zu sorgen. Nicht nur wird im laufenden Wintergeschäft von einer hohen Nachfrage nach Pauschalreisen, Kreuzfahrten und Co. berichtet. Auch für die wichtige Hauptsaison 2023 sollen die Buchungszahlen sich bereits auf hohem Niveau bewegen und glaubt man den Ausführungen des Managements, machen sich Inflation und Co. bei der Reiselust der Menschen bisher allenfalls in einem sehr überschaubaren Ausmaß bemerkbar. Im besten Fall könnte TUI im nächsten Jahr also wieder an Zahlen aus der Zeit vor Corona anschließen.

Wie passend ist es da, dass am Weihnachtswochenende der Virologe Christian Drosten die Corona-Pandemie in Deutschland für beendet angesehen hatte. Seiner Ansicht nach erleben wir derzeit die erste endemische Corona-Welle und auch auf künftige Wellen sei die Bevölkerung durch eine ausreichende Grundimmunisierung vorbereitet. Prompt forderten einige Politiker, nun auch die letzten Beschränkungen nach knapp drei Jahren Pandemie fallen zu lassen. Für TUI käme das freilich sehr gelegen, wenngleich Corona-Beschränkungen mittlerweile kaum noch zu geringeren Buchungszahlen führen dürften. Für die Anleger wäre ein durch die Bundesregierung offiziell verkündetes Ende in jedem Fall eine Rückversicherung dafür, dass sich Szenen wie jene aus den letzten Jahren nicht so schnell wiederholen werden.

 

Keine Chance für die TUI-Aktie?

 

Doch die Analysten der UBS lassen sich dadurch und vom Optimismus der Konzernleitung in keiner Weise beeindrucken. Stattdessen wird auf die Rezession in Europa verwiesen, welche Anlegern im nächsten Jahr schwer auf die Stimmung schlagen könnte. Erwartet wird, dass erst massive Erfolge in der Charttechnik nachhaltige Kaufsignale auslösen könnte. Mit solchen rechnen die Börsenprofis erst ein gutes Stück nördlich von der 2-Euro-Linie.

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Jene hat die TUI-Aktie bereits im Juni nach unten durchkreuzt und seither stets nur noch von unten betrachtet. Am Wochenende schaffte es der Titel auf überschaubare 1,54 Euro und um bei den Analysten wieder für bessere Laune zu sorgen, bräuchte es jetzt wohl ein kleines Wunder. Anders ist schwer vorstellbar, wie TUI in der derzeitigen Stimmung solche Kurssprünge aufs Parkett zaubern sollte.

 

Nur keine Panik

 

Allerdings haben auch Analysten keine funktionierende Glaskugel, trotz ihrer fraglos vorhandenen Expertise. Es bleibt also die Möglichkeit, dass die sehr unschönen Vorhersagen der letzten Tage letztlich nie in der Realität ankommen werden. Den Anlegern sei eben das an dieser Stelle nur gewünscht, doch blind verlassen kann sich darauf natürlich niemand.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs hilft aber auch wenig weiter, jetzt in nackte Panik zu verfallen und die TUI-Aktie schon vollständig abschreiben zu wollen. Wie jene sich im nächsten Jahr entwickeln wird, das hängt von einer Vielzahl kaum vorhersehbarer Faktoren ab. Grundsätzlich gibt es aber im Falle positiver Überraschungen durchaus auch Aufwärtspotenzial, nachdem die Kurse im laufenden Jahr um knapp 50 Prozent eingebrochen und sogar noch unter den Tiefstständen nach dem Corona-Crash 2020 angelangt sind. Für den Moment gilt es die Ankündigung einer weiteren Kapitalerhöhung zu verdauen. Sobald dieses Thema durch ist, spricht aber nicht alles für den nächsten Absturz bei TUI.

 

27.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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