Tesla soll Trump zügeln, auch der Gründer von Amazon geht auf den künftigen US-Präsident zu, Mercedes-Benz kümmert sich um den Papst und bei der Deutsche Bank stehen Postbank-Kunden im Fokus
Die Börse sorgt sich um Politik und andere Dinge
Im Prinzip ist die Börse eine einfache Angelegenheit. Aktien bieten dann Renditechancen, wenn das Unternehmen dahinter steigende Umsätze und Gewinne bietet und auf diese Weise Aktienkurse in die Höhe treibt. Doch bestimmt werden Letztere letzten Endes nicht (nur) durch das Grundkapital, sondern stehts durch die Anlegerinnen und Anleger bzw- Angebot und Nachfrage. Einfluss nehmen da gerne zahlreiche externe Faktoren und Spekulationen um selbige.
Eines der Lieblingsthemen der Börsianer ist nachvollziehbarerweise die Politik. Mit Donald Trump zieht im Januar ein in vielerlei Hinsicht unberechenbarer Präsident ins Weiße Haus ein. Zuversicht versprühen diesbezüglich allerdings die Anteilseigner von Tesla (US88160R1014), obschon neue Einfuhrzölle sowie die Abschaffung von Steuererleichterungen beim Kauf von E-Autos dem Konzern direkt schaden. Der Fokus der Anleger liegt aber auch Tesla-Chef Elon Musk.
Jener hat sich zu einem der engsten Verbündeten von Trump entwickelt und wird in der kommenden Regierung sogar einen Posten als Sonderberater erhalten. Gehofft wird nun darauf, dass er in dieser Funktion womöglich mildernd auf Trump einwirken kann. Manch einer träumt sogar schon von einer neuen Annäherung an China, da Musk dort viele enge Kontakte pflegt. Es bleibt momentan Wunschdenken, doch die Rallye der Tesla-Aktie ist bereits Realität. Gestern wurde bei 375,41 US-Dollar erneut ein frisches 52-Wochen-Hoch aufgestellt, der Schlusskurs bei 369,49 Dollar beinhaltete noch immer ein Tagesplus von 3,2 Prozent.
Amazon geht auf Donald Trump zu
Jeff Bezos hat sich vom Posten des CEO bei Amazon (US0231351067) zwar längst verabschiedet, als Vorsitzender des Verwaltungsrats bleibt der Gründer aber eine wichtige Persönlichkeit. Nun ist zu beobachten, dass auch er sich an Trump anzunähern scheint, obschon seine Person sich einiges an Kritik des designierten US-Präsidenten gefallen lassen musste. Gegenüber der „New York Times“ sagte Bezos, dass Trump ruhiger, selbstbewusster und ausgeglichener sei als bei seiner ersten Amtszeit.
Das ist eine interessante Sichtweise und es steht im Kontrast zu anderen Beobachtern, welche bei Trump in den letzten Jahren eine zunehmende Radikalisierung erkannt haben wollten. Doch bei Amazon wird erstmal darauf gehofft, dass unter Trump die Bürokratie zurückgefahren werden könnte. Den Abbau davon versprachen in der Vergangenheit allerdings viele Politiker im Wahlkampf, nur um später an der Umsetzung kläglich zu scheitern. Die Anteilseigner zeigen sich trotzdem optimistisch und auch die Amazon-Aktie schloss gestern bei 220,55 Dollar nur knapp unter dem kurz zuvor erreichten Allzeit-Hoch bei 222,15 Dollar.
Mercedes-Benz baut das elektrische Papa-Mobil
Während in den USA diverse Unternehmen Donald Trump die Hand küssen, kümmert sich Mercedes-Benz (DE0007100000) um die Mobilitätsbedürfnisse von Papst Franziskus. Im Vatikan wurde kürzlich die neueste Version des „Papa-Mobil“ vorgestellt. Erstmals überhaupt handelt es sich um ein rein elektrisches Fahrzeug, genauer um einen angepassten G580.
Auf der Ladefläche erhält das Oberhaupt der katholischen Kirche einen drei drehbaren Stuhl, um in alle Richtungen hübsch winken zu können. Wie gewohnt wird dieser Platzdurch gepanzertes Glas geschützt, was noch immer nur bedingt Gottvertrauen symbolisiert. Die Anleger freuen sich aber zumindest ein bisschen darüber, dass der Papst künftig mit Stern an der Front unterwegs ist. Die Mercedes-Benz-Aktie legte am Donnerstag um 0,6 Prozent auf 53,38 Euro zu.
Haucht die Deutsche Bank der Postbank neues Leben ein?
Bei der Deutschen Bank (DE0005140008) steht derweil eine Überarbeitung der Kontomodelle an und abgesehen hat man es nicht zuletzt darauf, möglichst viele neue Kunden begrüßen zu können. Dominik Hennen als Chef des Massenkundengeschäfts tauschte sich darüber mit dem „Handelsblatt“ aus und sprach unter anderem davon, ein kostenloses Girokonto zurück ins Portfolio zu bringen. Angelehnt soll dieses an sogenannte Neo-Banken sein und aller Voraussicht nach in rein digitaler Form angeboten werden.
Neue Kunden sind bei Anlegern gerne gesehen und so setzte die Deutsche Bank-Aktie ihren Höhenflug am Donnerstag ebenfalls fort. Um respektable 1,7 Prozent ging es in die Höhe und die Bullen scheiterten nur knapp daran, die 17-Euro-Linie hinter sich zu lassen. Zeitweise standen schon bis zu 17,02 Euro auf dem Ticker. Doch was nicht ist, das kann bekanntlich noch werden und die Stimmung momentan scheint prächtig auszufallen.
Was soll da schiefgehen?
Die Börsenkonzerne scheinen sich um gute Beziehungen zu bemühen und ideologische Themen in den Hintergrund zu stellen. Das kann für Anleger eine erfreuliche Entwicklung sein. Allerdings besteht stets auch das Risiko, dass manche Erwartungen diesbezüglich enttäuscht werden könnte. Insbesondere beim Blick auf die politische Bühne ist die Wahrscheinlichkeit dafür als nicht eben gering einzuschätzen. Vom Spekulieren abhalten wird es aber selbstverständlich niemanden.
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06.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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